Aerzte Zum Verlieben Band 59
Treppe an. Allerdings musste der Sturz ein paar Mal wiederholt werden, bis der Regisseur zufrieden war.
„Okay, das haben wir im Kasten“, verkündete Philip schließlich. „Spätestens Samstagmittag brauche ich euch alle wieder am Set. Aber vermutlich sehe ich die meisten heute Abend auf der Party.“
Als Schauspieler und Team nach und nach verschwanden, kam Kendrick zu Elizabeth. „Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen ein wenig die Gegend zeige?“, schlug er vor. „Bestimmt haben Sie wenig Lust, den Rest des Tages im Hotel zu hocken.“
„Ich wollte ins Krankenhaus, Sunny besuchen“, antwortete sie zurückhaltend.
„Vorhin habe ich mit ihr telefoniert. Anscheinend hat sie heute Morgen schon viel Besuch. Ihr wäre es nachmittags lieber.“
„Dann hätte ich den Vormittag frei.“
„Wir könnten den Hubschrauber nehmen und die Küste entlangfliegen“, meinte Kendrick. „So ein Sightseeing bekommen Sie nicht alle Tage geboten.“
Elizabeth schüttelte sich theatralisch. „Vielen Dank, aber das ist mir zu aufregend.“
Kendrick lachte auf. „Vertrauen Sie mir etwa nicht? Ich bin ein ziemlich guter Pilot.“ Er wurde wieder ernst. „Ich kenne ein tolles Restaurant mit Ausblick auf den Big Sur. Wir könnten dort Mittag essen und hinterher ein Stück am Strand entlang laufen.“
Das hörte sich viel zu sehr nach einem Date an.
„Vielleicht ein andermal? Doch ein Spaziergang hört sich gut an. Ich wollte schon immer mal Venice Beach sehen.“
„Okay, dann treffen wir uns in zehn Minuten.“ Er zwinkerte ihr zu. „Ich muss mir erst noch etwas Schickeres anziehen.“
Elizabeth hatte schon viel vom Venice Beach gehört, ihn aber selbst nie gesehen. Zu ihrer Überraschung zeigte sich die berühmte Strandpromenade von Los Angeles genau so wie in den Filmen. Hübsche junge Frauen in knappen Shorts und bauchfreien Tops flitzten auf Inlineskates vorbei, und am Muscle Beach, dem Trainingsgelände für Bodybuilder, lenkten braungebrannte athletische Männer mit Waschbrettbauch und kraftvollen Muskeln die Blicke auf sich.
Kendrick und Elizabeth verließen die Promenade und schlenderten am Wasser entlang. Die Sonne stand hoch am strahlend blauen Himmel. Elizabeth streifte sich die Schuhe ab und genoss es, den warmen Sand zwischen den Zehen zu spüren.
Überall stellten Möchtegern-Starlets ihre gebräunten Körper zur Schau und warfen Kendrick interessierte Blicke zu. Aber das schien ihn nicht zu beeindrucken, weibliche Aufmerksamkeit war er wohl gewohnt.
„Haben Sie eine Freundin?“, rutschte es Elizabeth heraus, und sie hätte sich ohrfeigen können. Wahrscheinlich würde er neckend fragen, warum sie das denn wissen wollte …
Unerwartet glitt ein Schatten über sein Gesicht. „Nein. Nicht mehr.“
Eine seltsame Antwort. Wenn er solo war, hätte sie gedacht, dass er sagen würde: „Im Moment nicht“, oder so ähnlich.
„Waren Sie mal verheiratet?“
„Nein, und ich habe es auch nicht vor.“
Elizabeth hätte schwören können, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Einmal mehr beschlich sie das Gefühl, dass der charmante Draufgänger noch andere Seiten verbarg. Und sicher war er kein Mann, der schnell sein Herz verschenkte.
„Wollen wir etwas essen?“, wechselte er das Thema.
„Gern. Und wo? Hier wimmelt es ja von Restaurants und Cafés – und von Menschen.“
„Dann weiß ich genau das Richtige für Sie. Ich besitze eine Hütte in Malibu, etwas weiter die Küste entlang. Dort ist es ruhiger. Wir könnten uns unterwegs ein Sandwich und etwas zu trinken holen und am Strand essen.“
Elizabeths Herz fing an zu hämmern. Was hatte er vor? Sie wollte schon ablehnen, da blickte er ihr in die Augen.
„Ich muss sowieso noch mal nach Hause, etwas für Josh holen, das ich ihm nachher geben muss“, sagte er.
Elizabeth zögerte, aber nur kurz. Sie war schon ziemlich neugierig, sein Zuhause kennenzulernen.
„Gehen wir“, sagte sie lächelnd.
„Hier wohnen Sie?“ Elizabeth war überrascht. Alles andere hatte sie erwartet, aber nicht eine wirklich kleine Hütte oberhalb des Strands. Andererseits passte diese Unterkunft zu Kendrick.
„Sie gehörte meinen Eltern, schon lange, bevor dieser Strand berühmt wurde. Ich habe sie ihnen kurzerhand abgekauft, sobald ich etwas Geld verdiente.“
Er nahm sie bei der Hand und zog Elizabeth mit sich die Holzstufen hinauf zur Veranda.
„Entzückend … einfach wundervoll.“ Die Hütte war weiß gestrichen und von einem Holzzaun
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