Aerzte Zum Verlieben Band 59
umgeben. Bis zum Strand waren es nur ein paar Schritte.
„Entzückend?“ Kendrick verzog das Gesicht. „Es ist doch kein Puppenhaus.“
„Beißt sich das mit Ihrem Image? Dann hätten Sie diesen hübschen Zaun nicht weiß streichen, sondern spitze Eisenstangen, verziert mit Stacheldraht, nehmen sollen. Würde das besser zum Eigentümer passen?“
Er lächelte breit, und die Grübchen in seinen schmalen Wangen machten ihn noch attraktiver. Als wäre der Mann nicht schon sexy genug …
Auf einmal knisterte die Luft. Elizabeth hielt unwillkürlich den Atem an. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, mit ihm hierherzukommen.
„Jetzt ist es bestimmt ein Vermögen wert“, sagte sie, nur um etwas zu sagen.
Kendrick tat schockiert. „Ich hätte nicht gedacht, dass Ihnen solche Dinge wichtig sind. Sollte ich mich so sehr in Ihnen getäuscht haben, Dr. Morgan?“
„Da bin ich empfänglich wie jede andere Frau auch“, scherzte sie. „Man kann ja nicht nur von Luft und Liebe leben.“
Oh nein, musste sie so daherplappern? Elizabeth wäre am liebsten im Erdboden versunken. In Kendricks Nähe ließ sie sich zu Sachen hinreißen, die sie von sich gar nicht kannte. Geschieht dir recht, wenn er denkt, dass du mit ihm flirten willst!
„Darf ich einen Blick hineinwerfen?“, versuchte sie abzulenken.
„Bitte sehr, aber da gibt es nicht viel zu sehen.“
Er hatte recht. An einer kahlen Wohnzimmerwand lehnten ein paar Surfbretter, an der gegenüber verschiedene Segel und Surfzubehör. Was an Raum übrig blieb, füllten zwei Sessel, die schon bessere Tage gesehen hatten, und ein Fernseher. Damit war das kleine Zimmer voll.
„Sie surfen?“ Sie deutete hinüber.
„Wann immer ich kann. Allerdings sind die Bedingungen hier manchmal ziemlich mau. Ab und zu treffe ich mich mit meinem Cousin Fabio an Stränden, wo es haushohe Wellen gibt.“
„Und was machen Sie sonst noch? Windsurfen, der Ausrüstung nach zu schließen, oder?“
„Kitesurfen. Man benutzt dabei sowohl das Surfbrett als auch einen Lenkdrachen. Sehr interessante Kombination. Ich kann es Ihnen beibringen, wenn Sie wollen.“
Elizabeth schüttelte den Kopf. „Nein, herzlichen Dank. Sie haben mich schon einmal fast umgebracht.“
„Wann war das denn?“, fragte er stirnrunzelnd.
„Bei unserem Ausritt.“
Er warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Sie waren nicht in Gefahr.“ Kendrick wurde ernst. „Das würde ich nie zulassen.“
Als er sie intensiv ansah, bekam Elizabeth weiche Knie. Ihr Herz raste, sie fühlte sich wie berauscht, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
Kendrick hakte die Finger in ihren Hosenbund und zog Elizabeth an sich.
Sie hob den Kopf, ihre Blicke trafen sich. Seine Augen waren kühl wie das Meer nach einem Regenschauer, und genauso tiefgründig. Er begehrte sie, das spürte sie mit allen Sinnen.
Im nächsten Moment fühlte sie seine warmen Lippen auf ihrem Mund. Kendrick umfasste ihren Po, um Elizabeth noch dichter an sich zu ziehen. Dann zerrte er ihr mit einer Hand das Hemd aus der Jeans und strich über ihren nackten Rücken, sanft und federleicht, ohne seinen leidenschaftlichen Kuss zu unterbrechen.
Elizabeth hörte jemanden stöhnen und erkannte entsetzt, dass sie es selbst war.
Kendrick hob den Kopf und sah sie an, voller Verlangen.
Aber der Bann war gebrochen. Atemlos riss sie sich los und wich einen Schritt zurück. „Nein, Kendrick, bitte nicht“, keuchte sie und unterdrückte die Sehnsucht, wieder in seine Arme zurückzukehren, sich liebkosen und verwöhnen zu lassen. „Ich kann nicht.“
Sein Gesicht war ausdruckslos, als er sie musterte. „Ich würde niemals eine Frau zu etwas zwingen. Aber ich kann warten. Irgendwann wirst du mich so sehr wollen wie ich dich.“
Elizabeth verdrängte, dass sie seinen Kuss voller Hingabe erwidert hatte. „Verlass dich nicht darauf“, erwiderte sie. „Frauen haben auch ihren Stolz.“ Vielsagend sah sie auf ihre Armbanduhr. „Müssen wir nicht langsam zum Krankenhaus?“
Sunny war im Einzelzimmer untergebracht und saß aufrecht im Bett, als Elizabeth und Kendrick hereinkamen. Trotz ihrer Blässe wirkte sie ziemlich munter.
„Die Ärzte sagen, wenn ihr nicht vermutet hättet, dass ich Malaria habe, hätte es für mich viel schlechter ausgehen können“, begrüßte sie sie. „Nochmals vielen Dank.“
„Sie sollten Kendrick danken“, betonte Elizabeth. „Ohne ihn hätte es noch ein, zwei Tage länger gedauert bis zur
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