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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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opfere.«
    Lucian taumelte; die leere Spritze ragte aus seinem Schenkel hervor. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er Oberons breiten Rücken an und hob die Spritze in seiner Hand.
    »Hinter Ihnen!«, warnte Christian.
    Oberon knurrte und schlug nach Lucian aus, der gegen einen Schrank flog, in dem die Flaschen und Glasbehälter klirrten und umstürzten. Lucian fiel zu Boden, und ein großer herabfallender Krug machte ihn bewusstlos, während um ihn herum die anderen Flaschen am Boden zerschellten.
    Reglos lag er da, als eine letzte Flasche vom Bord kippte und mit beinahe anmutiger Langsamkeit fiel. Als sie auf die anderen Chemikalien traf, entzündeten sie sich, und Flammen und Splitter schossen durch die Luft.
    Lisbet beobachtete, wie die Flammen um den Körper ihres Bruders leckten. Trotz allem, was er ihr angetan hatte, war er noch immer ihr Bruder, und das hier sollte sie nicht sehen müssen. Antoinette zog sie beiseite. Lisbet schlang die Arme um ihre Hüften und vergrub das Gesicht in Antoinettes Bauch.
    Die Flammen züngelten an den Wänden hoch, kletterten zur Decke und huschten über den Boden. Sie breiteten sich so schnell aus, dass sie Lucians Körper schon nach wenigen Sekunden vollkommen bedeckt hatten. Die anderen standen reglos da und sahen entsetzt zu.
    »Raus hier!«, rief Christian endlich. »Nehmt den da mit.« Er deutete auf den zweiten Wächter.
    Oberon zog ihn am Kragen auf die Beine. Eine weitere kleine Explosion erschütterte den Raum, und alle zuckten instinktiv zusammen. Schließlich jagte eine dritte Explosion hindurch.
    »Weg hier – sofort !«, rief Oberon.

33    FEUER UND EIS
    Antoinette leitete Lisbet auf den Ausgang zu, aber das kleine Mädchen blieb vor der Tür stehen und sah zurück auf Hectors Leiche. Oberon schob die beiden voran, und Christian folgte ihnen dichtauf, während er den Wächter hinter sich herzog.
    Christian schloss die schwere Metalltür hinter ihnen, und sofort wurde es vollkommen still um sie herum. Der Raum war schallgeschützt.
    Lisbet tippte einen Code in das elektronische Schloss, sodass sie durch eine zweite Tür zu einer Abzweigung von Korridoren kamen, die in drei Richtungen wegführten. An dem Gang vor ihnen lagen zu beiden Seiten Zellen, und am Ende war ein Aufzug zu sehen. Weitere Korridore zweigten nach rechts und links ab.
    »Hier unten muss es Dutzende Räume geben«, flüsterte Antoinette.
    Oberon sah sich um und deutete mit dem Kopf auf den Gang unmittelbar vor ihnen. »Dort liegen zwölf Zellen, sechs zu jeder Seite. Drei weitere Korridore zweigen in jede Richtung ab, also gibt es sieben Blocks zu je zwölf Räumen, insgesamt also etwa vierundachtzig. Haben wir genug Zeit, um jeden zu evakuieren?«
    »Wir können es nur hoffen. Wir müssen uns beeilen«, sagte Lisbet.
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«, fragte Christian.
    »Das hängt davon ab, wie lange das Feuer auf den Raum hinter uns beschränkt bleibt. Hector konnte dieAlarmanlagen abschalten, aber wenn das Feuer diesen Bereich hier erreicht, wird der Alarm im Wächterhaus angehen. Wenn die Männer dort nicht von Lucian bestätigt bekommen, dass es sich um falschen Alarm handelt, haben sie Anweisung, den gesamten Komplex abzuriegeln und Giftgas in die Luft einzuleiten, damit alles, was hier noch lebt, umgebracht wird.«
    »Dann müssen wir das verhindern.« Christian hielt Oberon eine der Pfeilpistolen entgegen, die er Lucians Männern abgenommen hatte. »Glauben Sie, Sie können mit den Wachen oben fertig werden?«
    »Aber mit Vergnügen«, antwortete er.
    Lisbet hielt sich weiterhin an Antoinettes Hand fest. Oberon machte ihr Angst. Antoinette drückte sie und schenkte ihr ein Lächeln, von dem sie hoffte, dass es beruhigend wirkte.
    »Was ist mit dem hier?«, fragte Oberon und sah den Wächter, der gegen die Wand gelehnt auf dem Boden saß, finster an.
    »Wenn wir ein Seil hätten, könnten wir ihn fesseln«, meinte Antoinette.
    Christian zog sein Baumwollhemd aus und warf es ihr zu. Nun trug er nur noch ein enges T-Shirt. »Hier, nimm das.«
    »Ich überlasse ihn euch beiden«, sagte Oberon und ging auf den Lift zu.
    Der Stoff war durchtränkt von Christians Geruch. Antoinette unterdrückte ihr Verlangen, die Nase darin zu vergraben, und riss das Hemd in Streifen. Sie hatte keine Zeit, sich um ihre verworrenen Gefühle zu kümmern. Es gab viel Wichtigeres zu tun …
    »Ich muss meinen Vater finden«, sagte Antoinette, während sie sich neben den Wächter hockte und ihm die Hände

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