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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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waren, auf die er solche Wut hatte, sondern dass er nur sich selbst hasste, weil er seine Lieben nicht hatte beschützen können.
    »Christian …«
    Er schaute seinen Freund an und sah, wie sich Schmerz und Verlust in Viktors Gesicht spiegelten. Auch er hatte gelitten. Der dritte ermordete Abgesandte war Viktors Vater Mikhail gewesen.
    »Es tut mir leid.« Viktor senkte den Blick. »Ich hätte dieses Thema nicht zur Sprache bringen sollen.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war für uns beide eine schwierige Zeit. Diese Tat einiger fehlgeleiteter Menschen ist vor langer Zeit geschehen, und ich mache schon lange niemanden mehr dafür verantwortlich. Auch mich selbst nicht.«
    Es war Zeit, das Thema zu wechseln. »Wenn die Gilde nicht kooperieren will, warum schreitet dann der RaMPA nicht ein?«
    »Die Gilde ist autonom und hat keine Gesetze gebrochen. Sie hat wiederholt verneint, dass es in ihren Reiheneine undichte Stelle gibt. Sir Roger Wilberforce-Smythe, der menschliche Botschafter der RaMPA, blockt immer wieder alle Einmischungsversuche des Dezernats ab. Er weigert sich, ein ähnliches Muster wie damals bei den Unruhen zu erkennen, als sich der Rat fast in zwei Fraktionen aufgespaltet hätte. Falls das diesmal passieren sollte, wäre alles, was wir bisher erreicht haben …« Viktor verstummte, sein Blick wurde leer.
    »Viktor?«, ermunterte Christian ihn.
    Sein Freund schüttelte den Kopf. »Wir müssen weitere Beweise finden, damit sie gezwungen sind, die Augen zu öffnen.«
    »Aber wie … sollen wir das Mädchen einsetzen?«
    »Wir werden es einsetzen. Irgendwie müssen wir es dazu bringen, denjenigen hervorzulocken, nach dem wir suchen. Du musst die junge Frau davon überzeugen, dass du es ernst meinst. Es ist unerlässlich, ihr Vertrauen zu erringen.«
    »Ich weiß, aber das ist leichter gesagt als getan. Da Sergei bei der Gilde in Ungnade gefallen ist, sehe ich keine andere Möglichkeit, an die beiden heranzukommen«, versetzte Christian.
    »Was weiß sie darüber?«
    »Ich habe keine Ahnung. Sergei schien nicht gewillt, in die Einzelheiten zu gehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr die Spannungen zwischen Sergei und Sir Roger unbekannt sind.«
    »Ausgezeichnet. Und so soll es erst einmal bleiben.« Als sich Viktor in seinem Sessel regte, knirschte das Leder. »Was ist mit Grigore? Was ist ihrer Meinung nach mit ihm passiert?«
    Christian blickte auf seine Hände hinunter. »Sergei hat ihr die Wahrheit bisher nicht gesagt; sie glaubt noch immer, dass er tot ist.«
    Viktor seufzte schwer. »Das könnte sogar stimmen. Seit seinem Verschwinden sind etliche Wochen vergangen. Es sieht ihm gar nicht ähnlich, so lange keinen Kontakt aufzunehmen.«
    Christian sank zurück in das weiche Lederpolster. »Hat er dir irgendwelche anderen Hinweise gegeben?«
    »Nicht mehr als das, was ich dir bereits mitgeteilt habe.«
    Er hatte etwas Rätselhaftes über einen Kontakt innerhalb der Gilde gesagt und behauptet, ein entferntes Mitglied der Petrescu-Familie sei darin verwickelt. Christian stand auf; in seinen Schläfen pochte es vor Frustration. »Aber das verrät uns nicht viel.«
    »Und genau das ist der Grund, warum wir Grigores Tochter als Köder benutzen müssen.« Viktor schlug die Beine übereinander und glättete eine imaginäre Falte auf seiner Hose, bevor er Christian mit einem strengen Blick bedachte. »Es gibt keinen anderen Weg.«
    In diesem Augenblick gab Viktors Handy einen kuriosen Techno-Beat von sich, und er streckte einen Finger zu Christian aus, während er das Gespräch annahm. »Ja, bitte?«
    »Richtig«, sagte Viktor nach einer Minute und klappte sein Handy zu. Dann bedachte er Christian mit einem geschäftsmäßigen Blick. »Wir müssen so schnell wie möglich nach New York zurückkehren. Anscheinend ist der menschliche Botschafter des RaMPA das nächste Ziel. Aber wir wissen noch nicht, wo das Leck in der Gilde ist. Und wenn wir Antoinette nicht dazu bringen können, es aufzuspüren, könnte unser schöner Plan fehlschlagen.«

5    ABSCHIEDE
    Nici wartete draußen auf sie, als sie den Trainingsraum verließ.
    »Tut mir leid, aber können wir das auf morgen verschieben?«, fragte Antoinette. Sie war hundemüde; die Last des Tages drückte sie plötzlich nieder.
    Nici zupfte sich am linken Ohr, was ein sicheres Anzeichen für seine Nervosität war. Er ließ die Hand jedoch rasch wieder sinken und richtete sich auf. »Nein. Ich muss sofort mit dir reden. Es ist

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