Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Age 17 - Camy and Rave

Age 17 - Camy and Rave

Titel: Age 17 - Camy and Rave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
Vom Netzwerk:
er Raphaela in seine Arme und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. Es war zwar schon spät, doch ein fliegender Engel am Himmel hätte sicherlich auch zu dieser Zeit für Unruhe gesorgt.
    »Wir waren verantwortlich, sie nicht allein gehen zu lassen!« Raphaelas Stimme war voller Sorge.
    »Ich wollte sie begleiten, doch ihr kennt ja Camy, wenn sie sich einmal was in den Kopf setzt!« Mit einem Seufzer ließ Uriel sich auf das Sofa fallen.
    »Uri und ich werden den Campus absuchen, du bleibst hier«, wandte Gabriel sich an Raphaela, »falls Camy sich meldet oder zurückkommt. Komm, beweg deinen Hintern!«, rief er auffordernd in Uriels Richtung und sprang aufs Fensterbrett. Sein Freund tat es ihm nach. Auf ihrer beider Rücken erschienen wie aus dem Nichts große weiße Flügel, leicht transparent, fast wie Pergament. Sie breiteten ihre Schwingen aus, setzten zum Sprung an und flogen hinaus in die dunkle Nacht.
     
    Das Erste, was sie wahrnahm, als Camy das Bewusstsein wiedererlangte, war ein komischer Geruch. Irgendetwas zwischen süß und muffig. Sie brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass es Blut war. Ihr Blut! Vorsichtig tastete sie mit der Zunge ihre Unterlippe entlang und entdeckte dabei den Riss, an der es geronnen klebte. Ihre Gesichtsmuskeln schmerzten, die Wange brannte höllisch, als wäre sie damit über den Asphalt gerutscht, und ihr Mund war völlig ausgetrocknet. Der Hals fühlte sich an, als hätte sie eine Ladung Kieselsteine verschluckt. Nur mühsam brachte sie ein leises Krächzen zustande, gefolgt von einem starken Hustenanfall.
    »Hier! T rink das!«
    Eine Hand, die ein Glas hielt, erschien in Camaelas Blickfeld, und erst jetzt spürte sie, dass sie auf einer weichen Matratze lag. Sie blinzelte in das gedämpfte Licht und versuchte, mehr zu erkennen, doch die Augen versagten ihr im Moment den Dienst. Die Stimme kam ihr bekannt vor: so weich, so sanft und doch männlich. Aber Camy konnte sie nicht sofort zuordnen. Sie blinzelte einige Male, griff dann nach dem Glas und trank einen Schluck  – zu hastig, sodass sie sich verschluckte.
    »Trink etwas langsamer, und nicht alles auf einmal!«
    Rave.
    Er schnappte sich das noch halb volle Glas und stellte es beiseite. Erst jetzt kehrten ihre Sinne zurück und sie sah ihm direkt in die Augen. Erschrocken von seinem Anblick rutschte sie hastig ans äußerste Ende des Bettes.
    »Was willst du von mir? Ich weiß, was du bist!«, zischte sie gleichermaßen panisch und zornig. »Wo bin ich hier?« Hektisch sah sie sich im Zimmer um, das ihr aber völlig unbekannt vorkam.
    Rave ging ebenfalls auf Abstand und lehnte sich mit verschränkten Armen rücklings an die verschlossene Zimmertür.
    »Woran kannst du dich erinnern?«, fragte er, anstatt auf ihre Fragen einzugehen.
    Camy antwortete nicht gleich, sondern versuchte, die Einrichtung in dem schwach erleuchteten Zimmer zu erfassen. Es gab nur das Bett, den Nachttisch mit dem Glas, einen großen Schrank und ein Fenster, dessen Jalousien jedoch heruntergelassen waren.
    »Sag mir, an was du dich erinnerst!«, forderte Rave sie erneut auf.
    »Da war  … jemand. Etwas … hat mich angegriffen. Ein Typ, der ziemlich stark war. Jemand … jemand wie du«, stammelte sie leise.
    »Ich war es nicht, der dich überfallen hat«, sagte er emotionslos, und trotzdem wusste sie, dass er sie nicht anlog.
    »Ich hab ja auch nicht gesagt, dass du mich angegriffen hast, es war jemand … mit roten Haaren. Er war vielleicht ein Vampir, so wie du.« Gewollt provozierend sah sie ihm in die Augen und wartete auf seine Reaktion, doch Rave blieb regungslos an der Tür stehen. »Das bist du doch, oder? Ich kann es riechen ... ich sehe es in deinem Herzen!« Demonstrativ sog Camy die Luft tief durch die Nase ein.
    »Was bist du , wenn du meinst, erkennen zu können, was ich bin?“, fragte Rave misstrauisch. „Also, sag schon! Ein harmloser Mensch wohl kaum? Eine Gestaltwandlerin, ein Dämon, oder was?«
    Camaela wusste nicht, ob sie das Risiko eingehen konnte, Rave die Wahrheit zu sagen, doch er schaute sie herausfordernd an, und der Vergleich mit einem Menschen war wirklich völlig absurd. Also hob sie den Kopf, blickte in seine blauen Augen und presste dann stur hervor: »Nichts von alledem! Ich bin ein Engel!«
    Ein kleines Lächeln umspielte Raves Mundwinkel, als er leise erwiderte: »Ein Engel also! Ich dachte immer, Himmelswächter wären wahnsinnig stark und könnten fliegen.«
    »Ich bin eben ein Engel ohne

Weitere Kostenlose Bücher