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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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die gerne möchte, dass du ihre Platte produzierst. Sie ist sehr interessiert an deiner Arbeit, hast du Zeit für ein Abendessen? Ich sagte: Okay, wer ist es denn? Er sagte: Mireille Matthieu! Ich rief: Was, das ist nicht dein Ernst! Thomas sagte: Mireille hat uns eingeladen, nach Paris zu kommen, also machen wir uns doch ein schönes Wochenende da. Wir flogen nach Paris und verabredeten uns in einem französischen Restaurant. Ich bin verrückt nach der französischen Küche und war ganz in meinem Element. Beim Essen versuchten wir, ein Gespräch in Gang zu bringen. Aber Mireille tat sich unglaublich schwer damit. Sie sagte immer nur ganz kurze Sätze und starrte mich dann nur noch an. Keine Berührungspunkte, gar nichts. Als alles vorbei war, sagte ich zu Thomas: Danke für das phantastische Essen, und es war ein schönes Wochenende, aber nein. Ich sehe mich nicht mit der Frau in einem Studio sitzen. Auf dem Rückweg nach England erzählte mir Thomas: Agnetha Fältskog denkt darüber nach, eine neue Platte zu machen. Sie möchte gerne wissen, ob du noch einen guten Song für sie hast, weil sie deine Musik sehr mag. Ich erzählte ihm, dass ich schon ein paar Ideen hätte, und schlug vor, zu Hause ein Demo für sie zu machen. Thomas war einverstanden, also nahm ich zu Hause zwei Stücke auf. I Won't Be Leaving You und Save Me. Ich gab das Tape in die Post, und eine Woche später hatte ich Thomas am Telefon: Kannst du nach Stockholm kommen? Wir würden dir gerne einen Vorschlag machen. In Stockholm sagte mir Stig Anderson, dass Agnetha ein neues Album herausbringen wollte und fragte mich, ob ich es nicht produzieren könnte. Wir finden deine Stücke sehr gut und würden uns freuen, wenn du auch ein paar Songs mit Agnetha zusammen schreiben könntest, sagte Stig. Dann wollte er noch wissen, ob ich auch Paul McCartney bitten könnte, ein paar Songs für sie zu schreiben. Ich sagte: Vielleicht, aber ich kann nichts garantieren. Paul ist ein persönlicher Freund von mir, und ich will ihn zu nichts zwingen. Wenn er irgendwas herumliegen hat, das er doch nicht mehr benutzt, frage ich ihn mal. Aber schreib das nicht in den Vertrag hinein.“
    Paul McCartney hat von dem Projekt wahrscheinlich nie etwas erfahren, und ist auch nach zwei erfolgreichen Alben vorerst einmal ausgepowert. Aber ein gemeinsamer Freund, Jeff Lynne vom Electric Light Orchestra, der bald gemeinsam mit George Harrison und Bob Dylan die „Traveling Wilburys“ gründen wird, verfasst gerne ein paar Lieder für Agnetha, die ihrer Karriere im englischen Sprachraum aufhelfen sollen.
    Eric: „Ich traf Agnetha an demselben Wochenende, als ich auch den Termin bei Stig hatte. Sie wohnte in einem wundervollen Landhaus kurz vor Stockholm. Wir haben zusammen zu Abend gegessen, ohne Leute von der Platten-firma. Ihre Kinder waren allerdings schon zu Hause, genauso wie ihr damaliger Freund Torbjörn Brander, ein Polizeibeamter. Es war ein sehr schöner Abend. Am nächsten Tag rief Agnetha mich an und sagte: Ich fände es super, wenn du meine Platte produzieren würdest.“
    Nach der Trennung von Torbjörn und einem ruhigen Herbst soll es nun im Dezember losgehen. Wieder ist eine wichtige Grundbedingung Agnethas, dass die Musik nicht nach ABBA klingen darf. Eric soll auf dem aufbauen, was Mike Chapman vor zwei Jahren geleistet hat.
    Eric: „Agnetha wollte wirklich von dem ganzen ABBA-Gedöns weg. Das machte Thomas mir mehr als deutlich. Die internen Machtspielchen bei ABBA habe ich nie ganz durchschaut. Das war mir alles viel zu komplex. ABBA hatten sich getrennt, und wer weiß, was da alles passiert war. Das ganze ABBA-Getue mit den Leuten drumherum war sowieso ziemlich inzestuös. Alle arbeiteten sie ständig mit denselben Leuten. Es gab nur wenig Platz für frisches Blut im ABBA-Lager. Benny und Björn arbeiteten im Studio direkt neben uns an Chess. Manchmal saßen sie sogar in unserem Regieraum. Bei Polar gibt es nämlich zwei Studios, und Benny und Björn brauchten manchmal auch unseres, weil es das größere war und sie mit vielen Musikern auf einmal arbeiteten. Wir gingen dann immer kurz etwas essen, sodass sie ein paar Stunden in unserem Studio arbeiten konnten. Ich habe keine Spur von Freundschaft zwischen Agnetha und den beiden Männern von ABBA entdecken können. Im Gegenteil gaben sie sich immer äußerst distanziert.“
    Agnetha ist auch wieder selbst kreativ und bietet Eric Einblicke in ihre eigene Arbeit als Komponistin. Sie erhofft sich von ihm eine

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