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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Und niemand ist es jemals aufgefallen, aber es stimmt. Es steht alles schwarz auf weiß in den Texten!“
    Davon abgesehen, dass „Disillusion“ auch ein Titel von Agnetha war, ist an der Analyse was dran. Björns Texte sind selbst dann optimistischer geworden, wenn er Persönliches hineinmischt, und auch die Musik, die er jetzt mit Benny verfasst, ist glatter, vielleicht auch etwas oberflächlicher geworden. Die emotionale Tiefe, die eine verliebte Agnetha in die Gruppe eingebracht hat, geht jetzt verloren, und die Männer von ABBA produzieren wieder verstärkt Lieder, wie sie sie zu der Zeit verfassten, als sie noch als Duo „Benny & Björn“ unterwegs waren. Gebrauchs-Pop ohne große Inspiration oder Nachhaltigkeit.
     
    Was in dieser Zeit noch erhalten bleibt und der Band bei den Fans hilft, ist die Tatsache, dass Agnethas Stimme besser klingt denn je. Das hat auch das ABBA-Team mit Toningenieur Michael B. Tretow verinnerlicht: „Die ABBA-Songs werden mehr oder weniger um Agnethas Stimme herum entwickelt. Der einzigartige ABBA-Sound entsteht durch ihre Stimme, die so glasklar ist, dass sie einen tief in der Seele berührt, in Kombination mit Fridas Stimme, die in den hohen Lagen sehr subtil und in den tiefen sehr voll ist, sehr fließend. Agnethas Stimme ist kraftvoll und verletzlich, Fridas Stimme schwebt gleichsam um die von Agnetha. Das ergibt einen magischen Effekt, und es hat uns viele Stunden gekostet, dieses Gleichgewicht zu finden.“
    Björn und Benny verlassen sich nun, da Agnethas Input fehlt, zunehmend auf die Mitarbeit der anderen Musiker. Der Gitarrist Lasse Wellander erzählt damals über die Arbeitsweise der Gruppe: „Die Stimmen von Frida und Agnetha brechen nie aus dem Rahmen der Musik heraus, wie man es etwa von Tina Turner kennt. Sie haben vor allem einen ganz besonderen Klang. Es war immer spannend, Aufnahmen mit ABBA zu machen, denn sie kamen stets mit einer sehr starken Melodie ins Studio. Trotzdem wusste man vorher nie, ob eine Ballade oder eine Rocknummer daraus werden würde. Sie wollten immer alles ausprobieren. Natürlich hatten sie auch das nötige Kleingeld dafür. Wenn ich daran denke, wie lange wir manchmal im Studio saßen ... Normalerweise nahmen wir nur einen einzigen Backingtrack am Tag auf, wegen der vielen verschiedenen Ideen, die sie immer erst ausprobieren wollten. Neben ABBA waren immer nur drei andere Personen im Studio, wenn wir die Backingtracks aufnahmen. Bass, Schlagzeug, Gitarre, das war's. Alle kamen immer mit neuen Ideen an. Den ganzen Tag verbrachten wir damit, immer neue Herangehensweisen an einem Stück auszuprobieren, weshalb die Songs sehr viel Entwicklung durchmachten. Benny und Björn waren bei der Arbeit keinesfalls dominant. Sie wollten immer gerne Vorschläge hören. Manchmal hatten sich die Vorstellungen, die sie von einem neuen Stück hatten, schon ziemlich weit herauskristallisiert, manchmal überhaupt nicht. Das waren noch sehr rohe Entwürfe. Wenn ich mir die ABBA-Songs anhöre, kann ich immer sagen, ob die Idee für ein bestimmtes Stück von Benny oder von Björn stammt. Erst recht bei bestimmten Elementen. Beispielsweise das Instrumentalstück Arrival, das ist ganz klar ein Benny-Song. Er steht total auf Folkmusik, und das Stück strotzt von solchen Einflüssen. Aber der jeweilige musikalische Stil der beiden unterscheidet sich nicht so sehr, wie es etwa bei Lennon und McCartney der Fall war. Die schrieben ihre Stücke unabhängig voneinander. Benny und Björn arbeiten enger zusammen, aber stützen sich immer auf eine Idee, die einer der beiden hatte.“
    Michael Tretow und die Studiomusiker blenden bei ihren Erinnerungen den Beitrag von Agnetha und Frida gerne aus. Die Frauen von ABBA werden dieser Darstellung später deutlich widersprechen.
    Frida: „Ich glaube, dass wir alle schnell von Begriff sind und auch Talent haben, und wir brachten uns eine gewisse Arbeitsroutine bei. Wenn wir im Studio waren, fingen wir morgens um neun Uhr an und arbeiteten hart, bis wir umfielen, praktisch. Wir improvisierten viel. Wenn man die Melodie wieder und wieder hörte, kam man automatisch auf Ideen, wie man phrasieren oder Harmonie dazu singen konnte.“
    Agnetha: „An manchen Stellen war zu lesen, dass die Mädchen im Studio nichts zu tun hatten und einfach Anweisungen bekamen, wie sie zu singen hatten. Aber das stimmt natürlich nicht. Ich habe selbst schon als Produzentin gearbeitet und viel Zeit im Studio verbracht, und dabei lernt man doch das eine

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