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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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um mit ABBA zu brechen.“
     
     
Wrap Your Arms Around Me
     
    Agnetha denkt oft an das Treffen mit Mike Chapman, den Musikproduzenten, der die Band Blondie herausgebracht, aber auch Songs für Tina Turner, Rod Stewart und andere geschrieben hat. Chapman scheint den Finger am Puls der Zeit zu haben. Agnetha findet ihn gut. Ausgesucht hat ihn allerdings Stig Anderson.
    Mike Chapman: „Eines Tages rief mich Stig an und erzählte mir, dass Frida mit ihrem Soloalbum recht erfolgreich sei. Und er fragte, ob ich nicht Lust hätte, eine Platte mit Agnetha zu machen. Ich fand das auf Anhieb großartig. Also setzte ich mich ins Flugzeug – ich lebte damals in Beverly Hills – und flog nach Stockholm. Als ich ankam, erwartete mich ein ausgesprochen angenehmes Abendessen mit Agnetha und Stig. Ich erlebte meine erste Sommersonnen-wende in Schweden zusammen mit ihnen. Mit Agnetha verstand ich mich prächtig. Sie hat ein ganz besonderes Charisma. Ich war auf Anhieb sicher, dass wir Freunde werden würden. Und tatsächlich waren wir uns immer einig und konnten phantastisches Material zusammen erarbeiten. Es war fast magisch, so glatt funktionierte alles. Die Reib-ungen gab es nur mit Leuten außerhalb des Studios, nie zwischen uns beiden.“
    Mike versteht, dass Agnetha gerne selbst bestimmen möchte, wie ihre neue Platte aussehen soll. Das nimmt sie schon zu Beginn sehr für ihn ein. Die beiden haben schon bei ihrem ersten Treffen Ende Juni 1982 das Wesentliche besprochen und dabei vereinbart, in den folgenden Monaten gemeinsam fernmündlich und postalisch Ideen auszutauschen. Denn aufgrund der laufenden Verpflichtungen kann Mike erst zu Beginn des nächsten Jahres mit den konkreten Studioaufnahmen beginnen.
    Mike: „Als ich Agnetha zum ersten Mal traf, war es eine sehr warme Sommernacht. So, wie sie auf mich wirkte, und nach allem, was meine musikalische Erfahrung mir nahelegte, fand ich, dass die Platte einen sommerlichen Touch bekommen müsste. Agnetha gefiel diese Vorstellung sehr gut. Es war eine sehr bewusste Entscheidung von uns, aus dieser Platte etwas zu machen, wozu die Leute ihre Zuflucht nehmen könnten. Es war sozusagen unser Konzept. Mit den Ideen, die ich bei meinem ersten Aufenthalt in Stockholm gesammelt hatte, ging ich dann zurück nach Los Angeles. Einige Monate später, kurz nach Neujahr, war ich wieder in Schweden. Agnetha und ich wollten die Platte ursprünglich innerhalb von zwei Monaten aufnehmen, aber es dauerte dann um einiges länger. Schließlich blieb ich ganze vier Monate in Stockholm.“
    Anfang 1983 beginnt also die Arbeit am Album. Schon nach einigen Tagen ist die Vertrautheit zwischen Agnetha und Mike so groß, dass sie immer wieder Küsse im Studio austauschen. Sie verstehen sich auf Anhieb und die Aufnahmen werden, wie das früher ja auch bei ABBA der Fall war, ein „Werk der Liebe“. Ähnlich wie das aber im Vorjahr bei Frida und Phil Collins der Fall war, mischt sich auch hier der „fünfte ABBA“ Stig Anderson in die Harmonie. Für ihn ist ABBA immer noch existent und alles, was Agnetha singt, im Prinzip eine ABBA-Produktion. Er möchte möglichst viel mitbestimmen und auch an der Platte verdienen, und das kann er vor allem dann, wenn seine eigenen Kompositionen oder die von Benny und Björn oder von Musikern auf die Platte kommen, zu denen er die Rechte hält.
    Mike: „Ich hatte den Song Wrap Your Arms Around Me extra für Agnetha geschrieben. Zusammen haben Agnetha und ich eine Menge weiterer guter Stücke verfasst. Und wir haben innerhalb der letzten sechs Monate, bevor ich nach Stockholm kam, eine Menge Songs von anderen gesammelt, vieles telefonisch besprochen und Kassetten und Demo-Aufnahmen hin und her geschickt. Wir wollten beide nur die besten Songs auf dem Album haben. Aber dann trat plötzlich ABBA-Manager Stig Anderson auf den Plan, der partout nur Songs auf dem Album haben wollte, die bei seinem eigenen Musikverlag untergebracht waren. Mir war das völlig egal und Agnetha auch. Erst haben wir noch versucht zu verhandeln, weil es eine Reihe sehr guter Songs gab, die wir unbedingt haben wollten. Aber irgendwann versteifte Stig sich total auf diese Sache, weil er mehr daran verdienen würde, wenn er einen Song auch selbst verlegen konnte. Schließlich habe ich ihm seinen Willen gelassen. Aber er hat auch nachgegeben, insofern Agnetha und ich nichts aufgenommen haben, was wir nicht mochten. Wir haben nur Material ausgewählt, das uns wirklich gefiel. Trotzdem hätte das

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