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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Album anders ausgesehen, wenn nur Agnetha und ich darüber zu entscheiden gehabt hätten.“
    Für Agnetha ist es etwas Neues, mit einem Produzenten zu arbeiten, der sie respektiert, der ihre Ideen ernst nimmt. Die Vorarbeiten zahlen sich aus. Dem Zufall wird nun mehr sehr wenig Raum geboten.
    Schlagzeuger Per Lindvall: „Mit Agnetha und Mike zu arbeiten war natürlich etwas ganz anderes als mit ABBA. Sie wussten genau, was sie wollten und arbeiteten sehr eng zusammen. Agnetha war an allen Entscheidungen beteiligt.“
    Einfach ist es Agnetha nicht gefallen, aus der bewährten ABBA-Schiene auszuscheren. Und sie merkt auch, dass ihre Ängste wieder zunehmen, nun, da sie selbständiger wird und ohne Björns Anleitung im Studio steht.
    Michael Tretow: „Agnetha fragte mich, ob ich Lust hätte, an ihrem Album mitzuarbeiten, sodass zumindest eine Person da wäre, die ihr vertraut war. Sie hatte ein komisches Gefühl dabei, mit einem neuen Produzenten zu arbeiten, denn sogar vor ABBA hatte Björn schon ein paar Alben von ihr produziert. Dass ich dann dabei war und ein paar Anre-gungen geben konnte, war eine gute Sache. Ich mochte auch das sommerliche Feeling, das die Platte haben sollte.“
    Mike: „Mit Michael Tretow zu arbeiten war einfach klasse, weil er so ein Profi ist und außerdem noch ein guter Freund von Agnetha. Es klickte auf Anhieb zwischen uns. Wir standen nicht nur professionell in Kontakt, sondern waren auch bald schon privat gut befreundet. Auch das Team, mit dem wir an der Platte arbeiteten, habe ich in guter Erinnerung. Fast jeden Abend gingen wir zusammen aus, etwa zum Cafe Opera in Stockholm. Aber obwohl wir bis spät in die Nacht Party machten, konnten wir es kaum erwarten, am nächsten Tag wieder ins Studio zu kommen.“
    Michael Tretow erinnert sich an die Zusammenarbeit ein bisschen anders.
    Michael: „Es dauerte alles immer so furchtbar lang. Er war merkwürdig, was das betraf. Ihm war es wichtiger, zu jeder Gelegenheit cool zu sein. Die Musiker fragten: Was ist jetzt, sollen wir anfangen? Und Mike: Nein, nein, bleibt mal ganz ruhig, spielt ein bisschen Flipper, kommt erst mal runter … es hat so lange gedauert, dass ich das Gefühl hatte, wir werden nie fertig werden.“
    Die Arbeit an dem Album macht keinem bei Polar so richtig Spaß. Die einzigen, die viel lachen und immer neue Ideen haben, sind Agnetha und Mike. Für die übrigen ist es Routine, bei der Songs aus Katalogen gepickt werden, die es schon vorher nicht auf dem Markt geschafft haben, weil sie einfach nicht aufregend oder ehrlich genug sind, und die von professionellen Musikern eingespielt werden. Und ob die Zusammenarbeit zwischen den beiden wirklich so fruchtbar ist wie sie glauben, daran hat man bei Polar Music Zweifel. Bei genauerer Betrachtung hat Mike kein gutes Feeling für Agnethas Stärken. Er versucht vor allem ihren Sex-Appeal auszuloten, wofür die titelgebende Single ja auch geeignet ist. Und Agnetha findet es aufgrund dieses Nichtverstehens schwer, dem Album eine eigene Note zu geben – abgesehen von einem Triller, den sie in dem Lied „The Heat Is On“ einbaut.
    Mike: „Agnethas englische Aussprache war ein bisschen seltsam. Wir mussten manchmal ziemlich lachen, wenn Agnetha irgendetwas sang und ich sie hinterher fragte, was sie da eigentlich gerade von sich gegeben hatte. Manche Laute, etwas das S, gerieten ihre immer ein bisschen kürzer als normal. Wir mussten also üben, bis es klang, als ob eine Amerikanerin oder Engländerin vor dem Mikrophon stünde. Vor allem bei dem Song The Heat Is On war das wichtig, Agnetha musste mit Soul singen. Und schließlich gelang es ihr ganz großartig! Irgendwann kam sie auf die Idee mit dem rollenden R bei Trrrrrropical Summer. Das war einfach phantastisch, so mitreißend, vor allem zusammen mit den Trompeten. Ich glaube, als wir den Song einmal in der Kiste hatten, wussten wir, dass die Platte gut werden würde.“
    „The Heat Is On“ [18] wird ein großer kommerzieller Erfolg werden, den Agnetha auch dynamisch mit kürzeren Haaren und lustigem Gesicht im Fernsehen vorführen wird. Der Sound ist neu und passt auch gut in die Zeit. Vor allem aber: Die lustige Agnetha ist wieder da, versprüht die Energie von früher. Das Lied wird sich als Single besser verkaufen als alle anderen Singles von ABBA im Jahr 1983, und damit deutlich machen, dass Agnetha als Star größer und verkaufsträchtiger ist als die Gruppe selbst. Das zeigt sich umso eindrucksvoller dadurch, dass das

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