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Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition)

Titel: Agnetha Fältskog. Die Stimme von ABBA (Die ABBA-Tetralogy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Lied keinesfalls neu ist. Es wurde schon von Noosha Fox im Jahr 1979 einge-spielt, kam damals aber nicht einmal in die Charts.
    Agnetha fühlt sich bei den Aufnahmen wohl. Sie möchte das auch dadurch dokumentieren, dass sie selbst wieder zu schreiben beginnt. Sie schlägt Mike mehrere Lieder vor. Er findet, dass darunter nichts ist, was derzeit verspricht, einen Hit zu landen. Doch er spürt auch, dass es Agnetha nicht um Erfolg geht, sondern auch darum, ein Stück künstlerische Autonomie zurückzugewinnen.
    Mike: „Agnetha wollte unbedingt auch einen Song für dieses Album schreiben. Sie zeigte mir eine Reihe von Songtexten. Stig fand das nicht nötig, dass sie selbst etwas schrieb. Das heißt, irgendwie natürlich schon, denn dann konnte er es verlegen und noch dran verdienen. Aber er glaubte nicht, dass sie gut genug wäre. Er hat ihr in keiner Weise Mut gemacht. Ich hatte auch das Gefühl, dass es gut wäre, ein paar eigene Sachen von ihr auf dem Album zu haben. Dass sie kein weltberühmter Songwriter war, musste ja nicht heißen, dass man nicht trotzdem auch einen Song aus ihrer Feder mit auf die Platte nehmen konnte. Schließlich hatte sie ja schon jahrelang eigene Stücke komponiert. Also habe ich sie dazu ermutigt, genauso wie Michael B. Tretow. Und ich finde, dass ihr Song, Man [19] , richtig gut geworden ist. Ich habe mir Mühe gegeben, das Stück so gut wie möglich rüberzubringen, sodass sie damit zufrieden sein konnte.“
     
    Hier zeigt sich Mike Chapman doch ein bisschen gönnerhaft. Agnetha ist mit ihren eigenen Hits in Schweden zusammen-genommen erfolgreicher gewesen als er mit allen Bands, die er produziert hat. Ob sich Agnetha allerdings mit ihrem Stil in den 1980ern durchsetzen kann, ist eine andere Frage. Das sehr nach ABBA klingende Lied „Man“ ist nicht so zugkräftig wie andere Titel, kommt aber trotzdem auf die Rückseite der sehr erfolgreichen Single „The Heat Is On“ und sorgt dadurch für hohe Einnahmen von Agnetha als Autorin und Komponistin.
    Mike schlägt vor, Chris Norman und andere Mitglieder der Gruppe Smokie ins Studio zu rufen, mit dem Argument, dass diese derzeit in den Hitparaden sehr angesagt sind. Das stimmt bei genauerer Betrachtung aber gar nicht. Smokie („Living Next Door To Alice“) [20] haben schon länger keinen Hit gehabt, und ihr letztes, 1982 veröffentlichtes Album wird auch ihr letztes bleiben. Diese Vorgehensweise, verschiedene Größen des Pop zusammenzubringen, wird in diesen Jahren Methode. Wenn zwei Stars zusammen-arbeiten, so die Denkweise, kann man damit die Fangemeinden von beiden ansprechen und damit die Verkaufs-zahlen verdoppeln. Sie wird zur erfolgreichen Grundlage der Charity-Konzerte, die damals wie Pilze aus dem Boden schießen, versagt aber in Agnethas Fall, weil Smokie im Gegensatz zu ihr es eigentlich sind, die ihre Schützenhilfe brauchen. Smokie ist als Band gerade am Verlöschen, ein One-Hit-Wonder mit einem Hauch von gestern. Man kann die Engländer trotzdem auf „ Shame “ und „ Once Burned, Twice Shy “ brummen hören und fragt sich eher, warum sie dabei sind. Neben Agnethas Stimme können sie wirklich nicht viel anbieten.
     
     
Hummeressen mit Björn
     
    Wie hat Mike Chapman die anderen Mitglieder von ABBA erlebt?
    Mike: „Agnetha, Benny, Björn und Frida wussten wirklich überhaupt nicht mehr, wie sie miteinander umgehen sollten. Ich weiß noch, dass ich mit Björn darüber sprach, und er sagte, sie seien alle sehr erschöpft und hätten das Gefühl, sie seien künstlerisch an einem toten Punkt angekommen. Niemand hatte eine Ahnung, wie es mit ABBA weitergehen sollte. Mal sehen, was passiert, hieß es. Agnetha sagte mir damals, sie hätte wirklich nicht die Energie, noch einmal damit anzufangen. Sie war noch immer ziemlich aufgebracht über die Ereignisse der Vergangenheit. ABBA hatte sie wirklich ausgelaugt, über zehn lange und harte Jahre hinweg. All das Touren und die Auftritte, die Arbeit im Studio und das ganze Drumherum, das hat alles seinen Preis gekostet. Es gab eine Menge Reibereien zwischen Benny und Björn auf der einen und Frida und Agnetha auf der anderen Seite. Und dann natürlich diese Figur Stig Anderson, der überall seine Finger im Spiel hatte, bei absolut allem, was sie taten. De facto hatten ABBA drei männliche und zwei weibliche Mitglieder. Es gab immer eine Menge Streit. Und nachdem die persönlichen Beziehungen innerhalb der Gruppe in die Brüche gegangen waren, war es schwer, das Ganze am

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