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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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froh. Danke, Rebecca.“
    Aidan fuhr zur Polizei. Hal saß in seinem Büro, mit einem Stapel Papiere vor sich.
    „Setzen Sie sich, leisten Sie mir Gesellschaft. Ich gehe gerade Sheilas Akten durch.“
    Eine Schachtel Einmalhandschuhe, wie sie Polizisten bei der Beweissicherung trugen, stand auf Hals Schreibtisch. Aidan erinnerte sich daran, dass derjenige, der die Voodoo-Puppen gekauft hatte, schwarze Latexhandschuhe trug.
    Er zog sich einen Stuhl heran, streifte sich Handschuhe über und suchte zusammen mit Hal nach irgendetwas in Sheilas Akten, das ihnen vielleicht einen Hinweis darauf gab, wer sie getötet hatte. Nach einer Weile entschuldigte sich Hal, um Kaffee zu holen.
    Er war ein paar Minuten fort, als Aidan im Nacken ein deutliches Kribbeln verspürte, als würde ihn jemand beobachten.
    Er sah auf und sah …
    Die Frau in Weiß.
    Ihr Gesicht war verzerrt vor Angst, und sie flehte ihn an.
    Er wagte nicht zu blinzeln. Vorsichtig erhob er sich und ging zur Tür – wo sie sich in Nichts auflöste, als Hal zurück ins Büro kam.
    „Was ist los mit Ihnen, Flynn? Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.“
    „Ich muss gehen“, sagte Aidan.
    „Was?“
    „Ich muss raus zur Plantage.“
    Ohne ein weiteres Wort rannte er zu seinem Wagen.
    Als Kendall und Vinnie bei dem Haus ankamen, hatte sie den Eindruck, es hätte nie schöner ausgesehen als jetzt, da es sich rätselhaft aus dem Nebel erhob. Die letzte Schicht Farbe war aufgetragen, und die mächtigen Säulen leuchteten weiß und erhaben.
    „Trifft Aidan sich hier nicht mit uns?“, fragte Vinnie etwas nervös.
    „Nein.“
    „Vielleicht solltest du ihn lieber anrufen.“
    Sie zögerte. Aidan würde sauer sein. Sie hätte nicht ohne ihn während der Dunkelheit hier rauskommen wollen, doch als sie ihren Plan ausgeheckt hatte, war es auch noch hell gewesen. Und nun lag es nur am Nebel, dass alles so dunkel wirkte, oder? Dann schaute sie auf die Uhr und bemerkte, dass es nach fünf war. Er würde bald zum Laden kommen und nicht gerade glücklich sein, wenn er sie dort nicht vorfand.
    „Du rufst ihn an, Vinnie. Sag ihm, dass er direkt hierherkommen soll, wenn er mit dem fertig ist, was er gerade tut. Es tut mir leid. Du wirst wegen mir zu spät zur Arbeit kommen, aber du kannst meinen Wagen nehmen.“
    „Ist schon in Ordnung. Davon geht die Welt nicht unter.“ Sie stieg aus dem Wagen und griff das erste Gebinde, das sie für Henry vorgesehen hatte.
    „Ruf Aidan an und nimm dir dann die Blumen hier drüben. Sie sind für Amelia.“Kendall machte sich auf in Richtung Friedhof. Sie blickte gen Himmel und sah, wie sich dunkle Wolken über ihr zusammenballten. Fast wäre sie umgedreht. Doch es waren nicht die Geister, vor denen sie Angst hatte.
    Nie hatte der Friedhof unwirklicher ausgesehen. Der Nebel waberte um weinende Putten und betende Engel. Er warf blassgraue Schatten auf alte Steinmonumente und schlängelte sich über die Pfade zwischen den Sarkophagen. Hie und da verbarg er einen gebrochenen Stein, als wollte er die Toten vor dem Eindringen der Lebenden schützen.
    Sie beschleunigte ihren Schritt und beobachtete, wie sich der graue Dunst vor ihren Füßen teilte. Sie eilte zu Henrys Grab, wo sie vorsichtig das Blumengebinde ablegte. „Du warst ein guter Mann, Henry. Danke. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich Aidan nicht. Und ich höre dir zu. Ich weiß, dass du nach dem Mörder Ausschau hältst, dass du die Menschen in der Bar zu warnen versuchst.“
    Sie berührte den Stein, sagte ein kleines Gebet und sah auf. Henry war da.
    Er war groß, und seine Gesichtszüge waren sowohl von Trauer als auch von Strenge gezeichnet. Seine dunklen Augen blickten wissend und sorgenvoll. Plötzlich fing er wild an zu gestikulieren.
    Sie hob fragend die Brauen. „Es sind Blumen, Henry. Ein Dankeschön“, sagte sie.
    Er versuchte zu rufen, doch seine Stimme blieb ein Flüstern, das sich in dem grauen Nebelwirbel verlor.
    Flieh. Schnell.
    Mit gesträubten Nackenhaaren drehte sie sich um. Dort war jemand. Es war Vinnie, entschied sie, Vinnie, der ihr einen Streich spielen wollte. Er trug sein Bühnen-Outfit und hatte die Kapuze seines Capes über den Kopf gezogen. In der Hand hielt er ein Halloween-Plastikmesser, das aus einer der Schachteln gefallen sein musste, die sie gestern mitgebracht hatte. Allerdingsfuchtelte er damit nicht wild herum wie ein irrer Filmbösewicht. Er hielt es tief und verfolgte sie.
    Er bewegte sich so langsam durch den Nebel, als

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