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Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr mit ihm sprechen, obwohl sie nicht aussah wie eine Tote, sondern mehr wie eine Person, die sich nur zum Schlafen niedergelegt und sich dabei einen falschen Ort ausgesucht hatte. Er hätte sie ja in ihrem Sarg liegen lassen, aber das hätte dem widersprochen, was sie wollte.
    Er würde sie nehmen und ihr Vermächtnis erfüllen. Auch wenn er es nicht begriff und sie eigentlich bei bestimmten Dingen nie begriffen hatte, er musste es trotzdem tun, denn es war ihr Vermächtnis. Sie hatte sich jemandem versprochen.
    Dagegen hatte er nichts tun können. Über Jahre hinweg war sie einen bestimmten Weg gegangen. Es war von ihm akzeptiert worden und von anderen Menschen ebenfalls.
    Er wollte nicht mehr so intensiv daran denken. Es war jetzt wichtig, der Pflicht nachzukommen, und deshalb bückte er sich, um seine tote Frau aus dem Sarg zu heben.
    Er fasste sie behutsam an, als könnte er ihr weh tun. Dabei flüsterte er Worte, die ihm einfach so in den Sinn kamen.
    Als der steife Körper senkrecht stand, drehte er sich mit ihm behutsam zur Seite und hob ihn an. Er drückte ihn über den Sargrand hinweg und schob ihn vorsichtig an dem Lehmhaufen vorbei in Richtung seines Fahrzeugs.
    Dann kletterte er nach. Er atmete heftig, denn er war nicht mehr der Jüngste. Eine halbe Minute ruhte er sich aus, dann ging er zum zweiten Teil der Arbeit über.
    Er hob den Körper hoch und trug ihn zur Ladefläche seines Pick-ups. Sie war leer, und dort fand der Leichnam genügend Platz.
    Er wollte sie nicht einfach so liegen lassen. Eine Decke lag bereit. In sie wickelte er die Tote ein.
    Danach kletterte er zurück ins Grab und schloss den Sargdeckel. Er wollte nicht unnötig Spuren hinterlassen.
    Der Weg, der vor ihm lag, war nicht sehr weit. Jenseits des Abhangs fiel das Gelände recht flach ab und ging dann in eine Ebene über. Durch die floss ein kleiner Bach. Es gab auch zwei kleine Seen – und es gab dort den Wald.
    Er stieg ein und fuhr an. Die Scheinwerfer warfen ihr grelles Licht über den Boden. Der Schnee wurde heller, wenn das Licht darüber hinwegstrich, aber er sah nicht mehr blütenweiß aus. Dafür lag er einfach schon zu lange auf dem Boden.
    Der Wagen schaukelte auf und ab. Holbrook wurde durchgeschüttelt. Er war es gewohnt, denn in dieser Gegend gab es keine glatten, asphaltierten Straßen, da mussten die Fahrzeuge robust sein.
    Harold Holbrook sah die beiden kleinen Gewässer, passierte sie und nahm Kurs auf den Wald. Nicht ein Haus stand hier. Nur an den Seen waren einige Hütten errichtet wurden, die von Sportfischern als Unterkünfte benutzt wurden, wenn sie im Sommer hier ihrem Hobby nachgingen.
    Der Wald ragte bald vor ihm auf. Die Bäume standen dicht beisammen, als würden sie Schutz vor der Kälte suchen. Der Schnee hatte trotzdem seinen Weg gefunden. Er bedeckte nicht nur die Äste der Bäume, sondern auch den Waldboden zwischen den Stämmen.
    Holbrook fuhr so dicht an den Wald heran wie möglich. Als er stoppte, stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Er hatte nicht gedacht, dass ihn die Fahrt so anstrengen würde. Das lag nicht an der körperlichen Arbeit, sondern an dem, was er noch vorhatte.
    Er fürchtete sich eigentlich davor, in den Wald zu gehen. Seine Frau allerdings hatte ihn zu ihren Lebzeiten sehr geliebt und ihn sogar zu ihrem Refugium erklärt.
    In diesem Wald wollte sie liegen und nicht in einem feuchten Grab vermodern. Auch wenn es Holbrook schwer fiel, er musste ihr den Wunsch erfüllen, sonst wäre er sich vorgekommen wie ein Schuft.
    Tränen stiegen ihm wieder in die Augen, als er den steifen Körper von der Ladefläche holte. Er entfernte die Decke und legte den Leichnam auf seine vorgestreckten Arme. Erst jetzt hatte Holbrook das Gefühl, für immer von seiner Frau Abschied zu nehmen, mit der er mehr als 30 Jahre lang sein Leben geteilt hatte.
    Aber es war ein besonderer Abschied. Das Wort Übergabe hätte besser zu dem gepasst, was er hier tat. Er übergab den Körper einer anderen Macht, die von den meisten Menschen nicht wahrgenommen wurde, die aber trotzdem existierte. Sie hatte es so gewollt. Wenn er es tat, dann hatte er einen Traum seiner Frau erfüllt.
    Der Wald nahm ihn auf. Er war nicht so dicht, wie er ausgesehen hatte. Es lag auch daran, dass die Bäume keine Blätter mehr trugen. Sie waren längst abgefallen und von einer dünnen Schicht aus Schnee bedeckt worden.
    Er hörte den Rest der ehemals weißen Pracht unter seinen Füßen knirschen und ebenfalls das Schaben des alten

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