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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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gerutscht wäre. Rasch rückte er sie wieder zurecht. »Ja. Er heißt Shangratz Pi. Und wir wissen auch, in welchem Habitat er sich aufhält.«
    DeTschenris Überlegungen formten innerhalb weniger Sekunden die ersten Detailkonturen eines ganz bestimmten Plans, und er begriff, daß er mit einem entsprechenden Erfolg nicht nur die seinen diversen Unternehmungen drohende Gefahr abwenden konnte – er war noch nicht geneigt, von einer Katastrophe zu sprechen, aber wenn Vandenbrecht recht hatte und es einen Verräter gab, noch dazu jemanden, der genau über seine Geschäfte Bescheid wußte, so war sicher Vorsicht angeraten –, sondern darüber hinaus auch die Loge der Litiganten in die Lage versetzte, weitaus effektiver tätig zu werden und aus lang- und mittelfristigen Zielen kurzfristig erreichbare zu machen.
    Während Vandenbrecht damit fortfuhr, die geschäftliche Apokalypse in den düstersten Farben zu beschreiben und dabei auch seiner Phantasie in Hinsicht auf die persönlichen Schicksale der Betroffenen freien Lauf ließ, schaltete DeTschenri den Kommunikator ein und wartete, bis sich auf der Schirmfläche das Abbild Madalene Vergaths gebildet hatte. Die Gesichtshaut der Exobiologin hatte wieder ein wenig Farbe gewonnen, aber dabei handelte es sich nur um eine vorübergehende Wirkung der Kapseldroge. Sie sah ihn matt an, und hinter ihr stand einer ihrer Assistenten. Der junge und ebenfalls süchtige Mann fluchte leise, als er DeTschenri sah.
    »Eine Woche.«
    »Bitte?«
    »Wir müssen umdisponieren«, sagte DeTschenri kühl und gelassen. »Sie haben nur eine Woche Zeit, um aus dem Sekret eine voll einsatzfähige Droge herzustellen.«
    »Eine Woche ist viel zu ...« Madalene Vergath seufzte, als DeTschenri ruhig lächelte. »Ich verstehe. Eine Woche.«
    Als das Bild auf dem Schirm verblaßte, drehte sich DeTschenri wieder Vandenbrecht zu, der nach wie vor mit langen und staksigen Schritten durch das sterile Weiß der Medoabteilung wanderte.
    »Sorgen Sie dafür, daß Lorgen verschwindet«, sagte DeTschenri, und seine Stimme klang so, als spräche er vom Wetter. »Löschen Sie die Speicherzellen in den Datenregistern, in denen er Erwähnung findet. Wenn tatsächlich Ciristen hier auftauchen sollten, darf nichts darauf hindeuten, daß er in meinem Auftrag tätig war. Hendrid Lorgen hat sich nie im Habitat der Medusen aufgehalten. Haben wir uns verstanden?«
    Vandenbrecht nickte blaßgesichtig.
    »Und was Madalene Vergath und Ihre Assistenten angeht ... In acht Tagen werden wir sie durch andere Exobiologen ersetzen müssen, die nichts von dem neuentdeckten Drogenbasisstoff wissen. Kümmern Sie sich auch darum. Arrangieren Sie einen Unfall. Irgend etwas in der Art.« Er sah auf den Zeitgeber. »Ich muß jetzt fort. Die Repräsentanten des Datenbankrates von Forschung und Einsicht warten schon seit einer halben Stunde auf mich. Vandenbrecht?«
    »J-ja?«
    »Ich verlasse mich ganz auf Sie.«
    DeTschenri verließ die Medoabteilung, passierte die elektronischen Kontrollen, die alle Nichtautorisierten daran hinderten, in die privaten Bereiche des Gebäudekomplexes zu gelangen, in dem sich das Zentrum der Neuen Akashaner befand, und während er sich von einem Servomobil durch die Transporttunnel tragen ließ, fragte er sich, wer der Informant des Messianers Shangratz Pi gewesen sein mochte. Er hatte einen gewissen Verdacht, und wenn er sich in diesem Punkt nicht irrte, stand einem bestimmten Mann in naher Zukunft eine ziemliche Überraschung bevor.
     
    Der Prozeß der allgemeinen kulturellen Desorientierung muß während der nächsten Arbeitsetappe weiter verstärkt werden. Des weiteren geht es in erster Linie darum, diesen Vorgang dazu zu nutzen, Kontrolle auch über andere habitatsinterne Ökonomien zu gewinnen. Priorität haben dabei: Energieversorgung, KKM, die Recyclingmodule (insbesondere die der Wiederaufbereitung gasförmiger und flüssiger Stoffe, denen eine unmittelbare Bedeutung für die Stoffwechselsysteme der jeweiligen Bewohner zukommt), Nahrungsmittelproduktion, die Datenregister der örtlichen Verwaltungen, die elektronischen Journale der Unitkonten (Konsumkreditüberziehungen haben sich in der Vergangenheit als ein gutes Werkzeug dafür erwiesen, selbst einflußreiche Personen in unserem Sinne zu manipulieren) und die Infiltration lokaler Steuerbehörden. Finanzielle Mittel stehen in ausreichendem Maße zur Verfügung. Unbedingt notwendig ist eine Abstimmung der individuellen Vorgehensweise. Bitte nehmen

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