Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen
dieser eine Film ist noch übrig. Ich wollte ihn Dir schicken, bevor er auch noch verloren geht. Cathy.”
Savitch durchwühlte noch einmal die Post, fand jedoch nur einen aufgerissenen Umschlag mit Cathy Weavers Absender. Der Film war fort.
Plötzlich erstarrte er. Eine neue Botschaft ertönte. „Hallo! Hallo, Cathy! Wenn du da bist, melde dich! Ein FBI-Agent sucht dich … ein gewisser Polowski … Er hat mich dazu gebracht, ihm alles über Hickey zu erzählen. Verschwinde von dort!”
Savitch betrachtete den Anrufbeantworter. Kein Zweifel.
Catherine Weaver war hier gewesen, und Victor Holland begleitete sie. Aber wer war dieser Agent Polowski, und warum suchte er Holland? Savitch hatte die Zusicherung erhalten, dass das FBI nichts mehr mit dem Fall zu tun habe. Er musste das überprüfen.
Savitch verließ das Haus und rief von einem Münztelefon eine Nummer in Washington, D.C., an. Er bat den Cowboy nicht gern um Hilfe, aber jetzt hatte er keine andere Wahl.
Victor telefonierte, während Cathy sich um Tickets anstellte. Sie sah, wie er auflegte und sich ermattet durch die Haare fuhr. Dann wählte er die nächste Nummer.
Jemand tippte Cathy auf die Schulter. „Vorwärts, Miss.” Cathy trat an den Kartenschalter des Busbahnhofs. „Ich brauche zwei Tickets nach …” Cathys Stimme verklang.
Ihr Blick war auf einem Poster erstarrt, das gleich neben dem Schalter befestigt war. HABEN SIE DIESEN MANN GESEHEN? stand über einem Foto von Victor Holland. Darunter wurden die Anklagepunkte aufgeführt: Industriespionage und Mord. Setzen Sie sich mit der örtlichen Polizei oder dem FBI in Verbindung.
„Lady, wollen Sie wohin oder nicht?”
„Was?” Cathys Blick zuckte zurück zu dem Angestellten, der sie sichtlich verärgert betrachtete. „Oh … ja … ich möchte zwei Tickets. Nach Palo Alto. Einfach.”
„Zwei nach Palo Alto. Um sieben Uhr, Bahnsteig 11.”
„Ja, danke …” Cathy wandte sich ab und entdeckte zwei Polizisten, die den Bahnhof absuchten. Ihr Blick zuckte zu der Telefonzelle. Sie war leer!
Sie konnte nicht einfach dastehen. Sie zog den Regenmantel fest um ihre Schultern und zwang sich dazu, durch den Bahnhof zu gehen. Neben einem Sitz blieb sie stehen und griff nach einem zurückgelassenen San Francisco Chronicle. Sie blätterte die Anzeigen durch, während sie an den beiden Polizisten am Eingang vorbeischlenderte, die ihr nicht einmal einen Blick zuwarfen.
Was jetzt? Sie blieb mitten auf dem belebten Bürgersteig stehen. Automatisch ging sie weiter und hatte erst ein paar Schritte getan, als sie seitlich in einen Durchgang gezerrt wurde.
Sie wirbelte rückwärts gegen die Mülltonnen und schluchzte fast vor Erleichterung. „Victor!”
„Haben sie dich gesehen?”
„Nein. Ich meine, ja, aber sie haben sich nicht um mich gekümmert … Ich habe die Tickets.”
„Wir können sie nicht benutzen.”
„Wie sollen wir aus der Stadt verschwinden? Per Anhalter? Victor, wir haben nur noch fünf Dollar!”
„Sie werden jeden abfahrenden Bus beobachten. Und sie haben mein Gesicht überall in dem verdammten Bahnhof ausgehängt!” Er sackte gegen die Mauer zurück und stöhnte. „Ich sehe darauf wie ein mieser Verbrecher aus.”
„Es war nicht gerade das schmeichelhafteste Foto.”
Er schaffte ein Lachen. „Hast du jemals ein schmeichelhaftes Fahndungsfoto gesehen?”
Sie lehnte sich neben ihn. „Wir müssen aus der Stadt raus.”
„Korrektur. Du musst raus.”
„Was soll das heißen?”
„Die Polizei sucht dich nicht. Also nimmst du den Bus nach Palo Alto. Ich stelle für dich die Verbindung zu alten Freunden her. Sie werden dafür sorgen, dass du an einen sicheren Ort kommst.”
„Nein.”
„Cathy, die haben mein Foto wahrscheinlich in jedem Büro von Fluglinien und Autovermietungen in der Stadt ausgehängt! Wir haben fast unser ganzes Geld für diese Bustickets ausgegeben. Du benutzt sie!”
„Ich fahre nicht ohne dich.”
„Du hast keine andere Wahl.”
„Doch! Ich wähle, an dir wie Klebstoff haften zu bleiben. Weil du der Einzige bist, bei dem ich mich sicher fühle. Der Einzige, auf den ich mich verlassen kann!”
„Ich komme allein schneller voran.” Er blickte zur Straße. „Verdammt, ich will dich nicht einmal bei mir haben.”
„Das glaube ich nicht.”
„Warum sollte es mich interessieren, was du glaubst?”
„Sieh mich an! Sieh mich an und sag mir, dass du mich nicht bei dir haben willst!”
Er setzte zum Sprechen an. In dem Moment wusste
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