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Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heilige Asche
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Sozialpsychologin Karen Kosseff befragen zu lassen.
    Sie war jetzt bei ihm im Spielzimmer des Krankenhauses, das angefüllt war mit Spielzeug und allem, was Kindern Spaß macht. Charlie saß auf einem Kissen neben einem Schaukelstuhl in Form eines Fisches. Er spielte mit einem Zeichengerät herum, ohne wirklich etwas zu malen.
    Mulder, Scully und Maggie Holvey beobachteten ihn vom Nebenzimmer aus durch einen Einwegspiegel. Scully stand dicht neben Maggie, um zu verhindern, daß sie die Befragung unterbrach, bevor sie herausgefunden hatten, was sie wissen mußten. Die Stimmen von Charlie und Karen waren leicht knisternd durch einen Lautsprecher zu hören.
    „Möchtest du mir davon erzählen?" fragte Karen.
Charlie schüttelte den Kopf, ohne seinen Blick von dem Zeichengerät abzuwenden.
„Erinnerst du dich, wie du in das Zimmer deiner Großmutter hineingekommen bist?" hakte Karen nach. „Nein", sagte Charlie nach einer langen Pause. Noch immer mied er ihren Blick.
„Deine Mutter hat gesagt, du seist dort gewesen. Kannst du dich nicht erinnern?"
Charlie legte das Zeichengerät beiseite und ging hinüber zu einem Haufen Spielzeug. Karen folgte ihm. „Ich war nicht da!" protestierte Charlie plötzlich.
„Aber viele Leute haben dich in dem Zimmer gesehen", fuhr Karen geduldig fort.
„Ich war das aber nicht!" schrie Charlie plötzlich und trat nach dem Spielzeug.
    „Wer war es dann, Charlie?" fragte Karen, immer noch geduldig und freundlich. „Wer war in dem Zimmer."
    Charlies Atmung wurde schneller. Seine Brust hob und senkte sich.
„Nein!"
„War da noch jemand anderes in dem Zimmer?"
„Nein! Ich habe ihr nicht weh getan!" schrie Charlie keuchend. Er stand kurz vor einem Wutausbruch. „Charlie, wer hat deiner Großmutter dann weh getan?"
    „Er war es", schluchzte Charlie und wich vor der Sozialarbeiterin zurück, als könnte er etwas sehen, das für sie unsichtbar war.
    „Wer, Charlie? Wer?" fragte Karen drängend.
„Es war Michael! Michael!" schrie der Junge und brach zusammen.
    Nebenan schnappte Maggie nach Luft, wandte sich jäh von den Agenten ab und schlug die Hände vors Gesicht, als wollte sie nicht wahrhaben, was Charlie gerade gesagt hatte.
    „Mrs. Holvey?" sagte Scully behutsam.
„Wir haben es ihm nie gesagt", flüsterte Maggie. „Darüber waren wir uns einig. Es war unser Geheimnis." „Was für ein Geheimnis, Mrs. Holvey? Wovon reden Sie?" fragte Mulder.
„Michael. Er war Charlies Zwillingsbruder. Er war ... eine Totgeburt. Steven und ich waren uns einig, Charlie nie von ihm zu erzählen."
    Das überraschte selbst Mulder. Er tauschte einen raschen Blick mit Scully aus; Maggie schien in diesem Moment zu einer schrecklichen Erkenntnis zu gelangen.
    „Meine Mutter wollte ein ganz bestimmtes Ritual durchführen, als sie von Michaels Tod hörte ... um ihre Seelen voneinander zu trennen. Sie sagte, wenn wir das nicht täten, würde die Welt der Toten Charlie verfolgen ..."
    Sie sah Scully und Mulder an, als hoffte sie, von ihnen eine Bestätigung für ihre nächsten Worte zu erhalten.
    „Aber das war nur ein Aberglaube ..."
„Hilfe! Ich brauche Hilfe ...!"
    Karen Kosseffs Ruf unterbrach den Augenblick gemeinsam empfundenen Grauens. Durch den Einwegspiegel sahen sie, wie sich Charlie vor Schmerzen am Boden krümmte. Karen versuchte ihn festzuhalten.
    „Er hat irgendeine Art Anfall!" rief sie, als Maggie und Scully hereinstürmten.
„Legen Sie ihn auf die Seite!" befahl Scully, während Maggie den Jungen zu beruhigen versuchte. „Charlie, es wird alles gut."
    Mulder verharrte gedankenverloren hinter dem Einwegspiegel. Michael und der Glaube der alte Frau hatten alles in ein neues ... unbehagliches ... Licht gerückt. Drei Menschen waren bereits gestorben. Er wollte nicht, daß es noch mehr wurden.
    Scully und Mulder trafen sich wenig später auf dem Korridor vor Charlie Holveys Krankenzimmer. Außerhalb der hell erleuchteten, antiseptischen Flure des Krankenhauses war die Nacht hereingebrochen, aber es bestand noch keine Aussicht, nach Hause zu gehen. Sie besprachen sich auf dem Weg zur Kaffeemaschine im Foyer.
    „Wie geht es Charlie?" fragte Mulder.
„Er ruht sich aus. Was ist mit Mrs. Holvey?"
    „Ich staune, daß sie nicht völlig zusammengebrochen ist", erwiderte Mulder. „Sie ist im Warteraum und versucht, etwas Schlaf zu bekommen."
     
    „Die Ärzte sagen, daß Charlie irgendeine Art von Anfall hatte, aber die Ursache haben sie nicht feststellen können."
    Mulder nickte. Er hatte

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