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Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heilige Asche
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böse."
     
    „Hinaus!" schrie Maggie auf Englisch, um Karen Kosseff ebenso wie den Männern ihren Standpunkt klarzumachen.
    Der Älteste sah Golda an. Sie nickte. Ohne ein weiteres Wort gingen die Männer nacheinander hinaus und nahmen dabei ihre rot-schwarzen Stolen ab. Die Zeremonie, die sie begonnen hatten, war unvollendet geblieben, doch sie gingen mit der Haltung von Männern, die wußten, daß es später noch Arbeit für sie zu tun gab. Es war noch nicht zu Ende. Das Böse war noch nicht besiegt.
    Maggie sah ihnen nach und wandte sich dann ihrer Mutter zu. Golda kam auf sie und den Jungen zu wie eine alte Krähe auf ein Lamm.
     
    „Ich habe endgültig genug davon, Mutter", verkündete Maggie mit verzweifelter Entschiedenheit. „Ich will, daß du mein Haus verläßt."
    Goldas Antwort kam schnell und unerwartet.
„Das Blut des Jungen muß gereinigt werden!" spie sie aus, griff mit ihren knochigen Fingern nach Charlie, zerrte ihn zu sich herein und knallte die Tür zu. Erschrocken über die plötzliche Wendung, konnte Maggie nur noch gegen die Tür hämmern und schreien: „Nein, Mutter! Mutter!"
    Karen Kosseff sah alles mit an, und sie sah auch den grausam geschwungenen Dolch, der auf dem Tisch lag. Die Klinge schimmerte im Kerzenlicht. Ihre professionelle Ausbildung übernahm die Regie, und sie rannte nach unten zum Telefon.
    Mulder und Scully fuhren eben vor dem Haus vor. Sie waren zurückgekommen, um noch einmal mit Maggie über eine Befragung des Jungen zu reden. Als sie aus dem Wagen stiegen, eilte ihnen zu ihrer Überraschung Karen Kosseff aus dem Haus entgegen.
    „Agent Scully!" rief sie keuchend.
„Was ist los?" fragte Scully rasch.
    „Charlie Holvey. Die Großmutter hat sich mit dem Jungen in ihrem Zimmer eingeschlossen. Sie hat möglicherweise ein Messer. Ich habe die Polizei angerufen."
     
    „Was ist passiert?" fragte Mulder, als sie zwischen den sauber getrimmten Hecken auf die Haustür der Holveys zutrabten.
     
    „Es waren drei merkwürdige Männer hier", berichtete Karen eilig; sie schien nahe daran, die Fassung zu verlieren. „Sie haben irgendein Ritual vollzogen ..."
     
    „Ist der Junge verletzt?" fragte Scully.
     
    Ihre Antwort erhielt sie von oben. Charlie schrie, er hatte offenbar große Angst, es klang wie „Nein, Großmutter!"
     
    Mulder und Scully stürmten die Treppe hinauf und ließen Karen Kosseff hinter sich zurück.
    Im Innern des Zimmers gingen auf einem Schlag alle Kerzen aus, wie ausgeblasen vom Atem eines unsichtbaren Geistes. Golda stieß einen Schrei aus und klammerte den Jungen mit einer Hand an sich, während sie mit der anderen den rituellen Dolch schwang. Mit kreisenden Bewegungen durchschnitt sie die Luft, als ob sie damit die bösartige Macht, die sich zu manifestieren begann, abwehren oder gar verletzen könnte.
    Sie wußte, daß ihr nur wenige Sekunden blieben, um zu tun, was getan werden mußte. Sie packte Charlies Handgelenk, drehte seine Handfläche nach oben und hob den Dolch, die scharfe Spitze auf seine weiße Haut gerichtet. Charlie zuckte zusammen und versuchte sich, verängstigt durch die Dunkelheit und den Dolch, aus ihrem Griff zu befreien ...
    „Es ist der einzige Weg, Mihai", beschwor sie ihn in ihrem gebrochenen Englisch ... doch Charlie wand sich aus ihrem Arm und zog sich in eine Ecke des Zimmers zurück. Sie griff nach ihm, doch sie verfehlte ihn. Ehe sie noch zu einem weiteren Versuch kam, bewegte sich etwas hinter ihr. Mit hoch erhobenem Dolch wirbelte sie herum ...
    Zu spät. Ein schwerer Kerzenständer wirbelte plötzlich durch die Luft und schickte sie zu Boden.
    Benommen tastete sie nach dem Dolch, doch sie fand ihn nicht. Voller Furcht kämpfte sie gegen den Schmerz an und blickte auf. Charlie stand über ihr. Seine Angst war von ihm abgefallen. Sein Gesicht hatte sich verändert, verdunkelt, und er hielt einen toten Hahn in jeder Hand - einer schwarz, einer weiß.
    „Du kommst zu spät, um uns noch aufzuhalten", sagte er auf rumänisch und mit einer Stimme, die nicht seine eigene war.
    Golda schrie auf, als er die Hähne nach ihr schleuderte, die plötzlich zum Leben erwachten und wild auf ihr Gesicht und ihren Hals einhackten und mit ihren scharfen Schnäbeln nach ihren Augen pickten ...
    Ihr Schrei brach erst ab, als Mulder die Tür einrammte. Mit schußbereiten Waffen sprangen er und Scully ins Zimmer, doch sie standen nur einem kleinen Jungen mit ausdruckslosen, desorientierten Augen gegenüber. Goldas Leiche lag ein wenig

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