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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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empor.
    »Wir haben diese Ferngläser,
die da ewig in den Fenstern funkeln, schrecklich satt«, erklärte sie. »Falls
Sie also einen genauen Blick auf uns werfen wollen, ist es okay, wenn Sie zum
Swimming-pool herunterkommen. Aber fangen Sie nicht an zu sabbern, denn das
verschlägt uns den Appetit.«
    »Ich bin Vicky Raymond«, sagte
die Dunkelhaarige. »Und sie ist Sandra Bryant.«
    »Ich bin Lieutenant Wheeler«,
sagte ich, »vom Büro des Sheriffs.«
    »Er macht wohl Witze?« sagte
die Dunkelhaarige.
    Ich ließ meine Dienstmarke
funkeln, aber die beiden schienen nicht beeindruckt. »Sie wohnen doch im
Apartment neben dem John Drurys?« fragte ich die Blonde.
    »Wenn er wieder Pot geraucht
hat, habe ich jedenfalls nichts davon gemerkt«, sagte sie schnell. »Ich habe
vor ungefähr einer Woche meinen Geruchssinn eingebüßt.«
    »Waren Sie gestern nacht zu
Hause?« fragte ich.
    »Ab ungefähr zehn Uhr, ja«,
sagte sie. »Warum?«
    »Haben Sie während der Nacht
irgendwas Ungewöhnliches gehört?«
    »Nein.« Sie strich sich eine
blonde Strähne aus den Augen. »Was soll das ganze überhaupt?«
    »Kannten Sie Drury gut?«
    »Ich kannte ihn jedenfalls«,
antwortete sie. »Eine Weile waren wir befreundet, bis diese alte Lady daherkam
und ihm hundert Unterrichtsstunden in Sex gratis bot.«
    »Ist ihm was zugestoßen?«
erkundigte sich die Dunkelhaarige.
    »Er ist gestern nacht ermordet
worden«, sagte ich.
    Die Dunkelhaarige schauderte
anmutig, während mich die Blonde lediglich verdutzt anstarrte.
    »Ermordet?« Die Dunkelhaarige
schauderte erneut. »Wie denn?«
    »Kopfschuß«, antwortete ich
geduldig. »Irgendwann zwischen zwei und vier Uhr heute früh.«
    »Wie schrecklich«, sagte die
Dunkelhaarige. »Entsetzlich!«
    Die Blonde stand schnell auf.
»Wenn Sie sich mit mir über John unterhalten wollen, tun wir das lieber in
meinem Apartment.«
    »Geheimnisse, wie?« Die
Dunkelhaarige grinste sie verständnisvoll an. »Oder willst du vielleicht den
Lieutenant für dich behalten?«
    »Du bist meine beste Freundin,
Vicky«, sagte die Blonde mit süßer Stimme. »Aber manchmal redest du wie ein
Idiot. Kommen Sie, Lieutenant?« Sie ging schnell auf das Apartmentgebäude zu.
    »Ich wohne im zweiten Stock, 2
D«, sagte die Dunkelhaarige. »Wenn Sie nach Ihrem Beisammensein mit Sandra noch
irgendwelche Kraft übrig haben, Lieutenant, dann kommen Sie doch noch auf einen
Drink bei mir vorbei.«
    Zwei Minuten später befanden
wir uns im Apartment der Blonden. Sie verschwand im Schlafzimmer und kehrte ein
paar Sekunden später mit einem Morgenmantel zurück, der sie von den Schultern
bis zu den Füßen einhüllte. Dann zündete sie sich eine Zigarette an, ließ sich
in einen Sessel fallen und winkte mir, mich zu setzen. Ich ließ mich auf der
Couch ihr gegenüber nieder und wartete, während sie gedankenvoll eine
Rauchwolke in die Luft blies.
    »Ich kann mir nicht vorstellen,
warum irgend jemand ihn hätte ermorden wollen«, sagte sie schließlich.
    »Ich habe mit der alten Lady
gesprochen, die Sie erwähnt haben«, sagte ich. »Sie behauptete, gar nichts über
ihn zu wissen. Für sie sei er lediglich ein Sex-Objekt gewesen.«
    »Kann ich mir denken.« Sandra
Bryant schnaubte spöttisch. »Sie war bloß scharf auf ihn, alles andere war ihr
egal.«
    »Erzählen Sie mir, was Sie über
ihn wissen«, sagte ich.
    »Viel ist es gar nicht.« Sie
zuckte flüchtig die Schultern. »Ich zog vor ungefähr drei Monaten hier ein und
lernte ihn nach vierzehn Tagen kennen. Schließlich war er mein nächster
Nachbar. Dann wurden wir wirklich gute Freunde, wenn Sie verstehen, was ich
damit meine.«
    »Sie schliefen miteinander.«
    »Stimmt«, sagte sie kalt.
»Alles war ganz prima, bis dieses alte Luder am Horizont auftauchte. Sie las
ihn eines Abends in einer Bar auf, und danach nahm sie ihn die ganze Zeit über
in Beschlag.«
    »Wovon hat er gelebt?«
    »Ich weiß nicht.« Sie paffte
ein paar Sekunden lang an ihrer Zigarette. »Zum Kuckuck, was immer es war, für
legal hielt ich es keinesfalls.«
    »Warum nicht?«
    »Wir rauchten gelegentlich Pot
miteinander«, sagte sie. »Ich machte mir nicht viel daraus, aber er hatte eine
Menge davon. Zuviel, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Wieviel?«
    »Das genaue Gewicht kann ich
nicht angeben, aber ich schätze, ein bißchen mehr als ein Pfund vielleicht. Und
auch das andere Zeug. Harten Stoff, Heroin und dergleichen. John hatte alles,
was man sich überhaupt wünschen konnte. Er antwortete

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