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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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neben dem Apparat gekritzelt war. Eine weibliche Stimme meldete
sich.
    »Ann Rearden?« fragte ich.
    »Ja. Wer ist am Apparat?«
    »Lieutenant Wheeler vom Büro
des Sheriffs«, sagte ich.
    »Sie rufen wegen John Drury an,
ja?«
    »Ich möchte gern mit Ihnen
sprechen«, sagte ich. »Vielleicht könnte ich —«
    »Es ist ihm etwas zugestoßen«,
sagte sie mit ausdrucksloser Stimme. »Ist es schlimm?«
    »Wenn wir uns vielleicht
treffen könnten —«
    »Er ist tot. Lügen Sie mich
nicht an, Lieutenant. Er ist tot, oder nicht?«
    Ich zerbrach mir nicht weiter
den Kopf darüber, wie ich es ihr schonend beibringen könnte. »Stimmt, er ist
tot.«
    »Ich machte mir Sorgen tun
ihn«, sagte sie. »Er hat sich den ganzen Tag über nicht am Telefon gemeldet.
Deshalb rief ich den Hausverwalter an, und er versprach, nachzusehen. Aber er
hat nicht mehr zurückgerufen. Deshalb wußte ich, daß was Schlimmes passiert sein
muß.«
    »Kann ich Sie aufsuchen?«
fragte ich kalt.
    »Warum nicht? Es nützt John
jetzt nichts mehr, aber warum nicht? Haben Sie meine Adresse?«
    »Ocean View Drive sechzehn«,
sagte ich. »In Valley Heights. Ich werde in ungefähr einer halben Stunde dort
sein.«
    »Sagen Sie mir eins, bevor Sie
auflegen, Lieutenant«, bat sie. »Er hat sich doch selbst umgebracht, nicht?«
    »Nein«, sagte ich und legte
auf.
    Die Fahrt durch die Stadt
hinaus nach Valley Heights dauerte ein bißchen länger, als ich gedacht hatte.
Ocean View Drive entsprach durchaus seinem Namen. Die Häuser lagen oben auf dem
Steilufer und der blaue Pazifik erstreckte sich dahinter bis zum Horizont.
Nummer sechzehn war auf zwei Ebenen gebaut, lag ein Stück weit von der Straße
ab und verfügte über eine hübsch gepflegte, mit Kies bestreute Zufahrt. Ich
parkte den Austin Healey vor dem Haus, stieg aus und klingelte. Die Tür wurde
sofort geöffnet.
    Die Frau war schätzungsweise um
die dreißig herum, groß und blond und hatte lebhafte blaue Augen, die sowohl
welterfahren als auch wachsam dreinblickten. Das Haar war sehr kurz geschnitten
und endete vom in hübschen Fransen über den Brauen. Sie trug eine blauseidene
Bluse, die eng ihre vollen Brüste umschmiegte, deren Warzen sich mit
unverkennbarer Deutlichkeit unter dem dünnen Stoff abzeichneten. Die Hosen,
unten weit, lagen eng um die runden Hüften an, und der Reißverschluß vorn
wölbte sich deutlich über dem ausgeprägten Venushügel. Was Weiblichkeit betraf,
so hätte sie glatt hundert Pluspunkte verdient.
    »Mrs. Rearden?« fragte ich
höflich.
    »Miß«, sagte sie. »Sind Sie der
Polizeibeamte, mit dem ich am Telefon gesprochen habe?«
    »Lieutenant Wheeler«, sagte
ich. »Vom Büro des Sheriffs.«
    »Kommen Sie herein«.
    Ich folgte den elastisch
wippenden, wohlgerundeten Hinterbacken ins Wohnzimmer. Der Pazifik lag
eingerahmt wie ein Gemälde hinter den Fenstern und der geschlossenen Glastür.
Das Mobiliar war von anonymer Modernität, und das riesige abstrakte Bild an der
einen Wand sah aus, als hätte der Künstler gedankenverloren mit der großen Zehe
auf der nassen Leinwand herumgespielt. Die Frau drehte sich zur mir um, und
ihre Augen waren im Moment eher wachsam als welterfahren.
    »Sie sagten, John habe sich
nicht umgebracht?«
    »Nein. Es sei denn, er hat
hinterher noch schnell die Mordwaffe verschluckt.«
    »Er wurde ermordet?«
    »Er hat aus nächster Nähe eine
Kugel in den Kopf bekommen.«
    »Ich wußte, daß etwas passiert
sein mußte, als er sich nicht am Telefon meldete.« Sie biß sich nachdenklich
auf die üppige Unterlippe. »Haben Sie eine Ahnung, wer ihn umgebracht hat,
Lieutenant?«
    »Ich wäre gern der geniale
Polizeibeamte, der mit einer sofortigen Aufklärung herausrücken kann«, gestand
ich. »Ich arbeite an mir, aber es hapert noch mit der Perfektion.«
    »Wir reden von einem Mord, und
Sie machen faule Witze«, sagte sie steif.
    »Was hat Ihnen John Drury
bedeutet?« fragte ich sie.
    »Er war eben ein Kerl«, sagte
sie. »Ich las ihn vor zwei Wochen freitagnachts in einer Bar auf, und wir
schliefen für den Rest des Wochenendes miteinander, bis wir uns fast in unsere
Bestandteile auflösten.«
    »Oh«, sagte ich.
    »Oh?« Sie grinste spöttisch.
»Ich wußte gar nicht, daß Polizeibeamte so sensibel sind.«
    »Das ist im Augenblick ein
Trainingsproblem«, sagte ich. »Wir sind um ein neues Image bemüht.«
    »Ich möchte das alles gern schnell
hinter mich bringen«, sagte sie. »Deshalb bin ich auch von so brutaler
Offenheit, Lieutenant. Wie

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