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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Block
weiter und aß ein Steak-Sandwich zum Lunch. Während ich aß, suchte ich mir auf
der Liste, die Liz Stillwell mir gegeben hatte, die Adresse von Sophia Platzer
heraus und stellte fest, daß sie nur vier Blocks weiter weg wohnte.
    Als ich bei der Adresse
anlangte, sah ich, daß es sich um ein neues Hochhaus handelte. Miß Platzer
wohnte im Penthouse auf der fünfunddreißigsten Etage.
    Ich fuhr mit dem Aufzug hoch
und läutete. Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür. Ich machte die Augen
zu und schlug sie dann sehr langsam wieder auf. Aber es hatte sich nichts
geändert. Sie stand immer noch im Türrahmen — so als wäre sie eben einem
skurrilen Comic Strip entstiegen. Groß und blond und statuenhaft. Ihr Haar war
strohblond, kurz geschnitten und gekämmt, als hätte es der Wind zerzaust. Sie
hatte große, ausdrucksvolle, graue Augen, eine gerade Nase und einen breiten,
sinnlichen Mund. Ihr Kinn zierte ein Grübchen. Der schwarze Lederbüstenhalter
hatte Gucklöcher, durch die ihre harten, länglichen Brustwarzen wie zwei
Miniatur-Gewehrläufe herausragten. Die schwarzen Lederhosen saßen äußerst knapp
um ihre üppigen Hüften, schnitten oben am Ansatz ihrer prallen, festen
Oberschenkel ins Fleisch ein und betonten die Schwellung ihres Venushügels. Schwarze,
bis zu den Schenkeln hinaufreichende Stiefel vervollständigten das Bild.
    »Ich hatte Bubbles erwartet«,
sagte sie mit einer tiefen Altstimme. »Sie sind nicht Bubbles, oder?« Ihre
rechte Hand war rasch vorgeschossen und hatte für ein paar Sekunden fest meine
Genitalien umklammert. »Sie sind ganz entschieden nicht Bubbles«, sagte sie und
ließ von mir ab. »Bubbles hat so was nicht.«
    »Einen unangenehmen Augenblick
lang habe ich überlegt, ob ich so was noch länger haben würde«, konterte ich.
    Die grauen Augen bedachten mich
mit einem raschen, anerkennenden Blick. »Es hat Sie überhaupt nicht
durcheinandergebracht«, stellte sie fest.
    »Das kommt daher, weil ich ein
Bulle bin und auf so etwas trainiert wurde«, teilte ich ihr mit. »Am ersten Tag
an der Akademie haben sie alle Polizeirekruten antreten lassen, und dann
erschienen splitternackte Polizistinnen und packten die Jungens an den Hoden.
Wenn man nur winselte, wurde man sofort aus der Akademie geworfen.«
    »Sie müssen der anrüchige
Lieutenant sein, von dem mir Minerva am Telefon erzählt hat«, sagte sie. »Sie
konnte sich nicht an Ihren Namen erinnern.«
    »Wheeler.«
    »Zu schade, daß Sie nicht
Bubbles sind. Ich war vorhin ein bißchen — ja, geil. Deshalb dachte ich, ich
mache mich am besten gleich fertig für sie, dann verlieren wir keine Zeit, wenn
sie kommt. Aber was rede ich — kommen Sie rein.«
    Ich folgte ihr. Ihr Hinterteil
war fest und rund, und obgleich es in das schwarze Leder eingezwängt war,
vermochte es noch rhythmisch zu wippen.
    Der Wohnraum war groß und in
grellen Gelb- und hellen Blautönen eingerichtet.
    »Ich gehe mir etwas anderes
anziehen«, erklärte Sophia Platzer. »Das Leder schneidet in die Beine ein und
zerquetscht sämtliche Intimteile. Großartig, wenn Sie auch geil wären und
sozusagen marschbereit. Aber für eine langweilige Unterhaltung über das
plötzliche Hinscheiden eines Schwulen ist das nicht gerade geeignet. Aber seien
Sie nicht enttäuscht, Lieutenant! Ich bin sicher, Sie wissen genau, es wäre
Zeitverschwendung, wenn Sie auf meinen wunderschönen Körper geil wären.«
    »Es macht mir nie etwas aus, an
ein lohnenswertes Projekt Zeit zu verschwenden«, sagte ich.
    Sie grinste und entblößte dabei
makellose Zähne. »Es wird nicht lange dauern. Wer, zum Teufel, hat so einer
zarten, kleinen Kletterpflanze wie Wally Hamer den Tod wünschen können?«
    Sie verließ das Zimmer.
    Ich spazierte hinüber zu den
Fenstern und verbrachte die nächsten paar Minuten damit, auf das zu meinen
Füßen ausgebreitete Zentrum von Pine City hinabzublicken. Es war häßlicher, als
mir bisher bewußt geworden war, stellte ich fest.
    Schließlich kehrte die Blondine
ins Zimmer zurück. Sie trug jetzt eine blaue Seidenbluse, die nur mit einem
Knopf zugeknöpft war, und schwarze Jeans.
    »Und Sie glauben, daß ihn einer
der Gäste, die gestern abend zu Minervas Dinnerparty eingeladen waren, getötet
hat?« fragte sie. »Das heißt, daß ich auch verdächtig bin, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Möchten Sie gern etwas?« Sie
blickte mich erwartungsvoll an. »Sex ist natürlich tabu. Aber wie wär’s mit
Kaffee oder einem Drink?«
    »Nein,

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