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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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er, daß er aus diesem Grunde ja eben
Minervas Geld bräuchte. Gute Stücke aus dem Orient wären sehr teuer.
Andererseits behauptete er, daß er seinen Trödel im ganzen Land gut verkaufen
könnte, und sein Umsatz bestätigte diesen Sachverhalt.«
    »Was haben Sie Minerva Trent
also schließlich empfohlen?«
    »Ich habe ihr geraten, nicht zu
investieren. Der Handel mit Antiquitäten ist auch in den besten Zeiten riskant.
Außerdem kam noch ein anderer Umstand dazu, Hamer und sein Partner, Craig Pollock,
sind homosexuell. Ich hege keinerlei diesbezügliche Vorurteile, aber in der
Geschäftswelt stellt so etwas ein Risiko dar.«
    »Können Sie sich irgendeinen
Grund vorstellen, weshalb jemand Hamer getötet haben könnte?«
    Er schüttelte den Kopf.
»Keinen. Aber ich kannte ihn ja kaum.«
    »Wie war die Dinner-Party
gestern abend?«
    »Minerva hat eine geradezu
einzigartige Begabung, Menschen um einen Speisetisch herum zu versammeln, die
sich garantiert gegenseitig zu beleidigen beginnen, bevor sie die Suppe
ausgelöffelt haben«, sagte er. »Langweilig war es also nicht. Sie kennen die
Leute, die dort waren?«
    »Ich habe ein paar
kennengelernt. Alle übrigen sind bisher nur Namen für mich.«
    »Minerva hat Blake beleidigt«,
erzählte er. »Liz Stillwell beleidigte Kendal. Sophia Platzer und Miles Gerard
beleidigten jeden, aber hauptsächlich beleidigten sie sich gegenseitig. Hamer
und ich versuchten friedlich zu sein, was dazu führte, daß wir von jedermann
beleidigt wurden. Connie Ennis war völlig fasziniert.«
    »Es klingt so, als hätte es
Spaß gemacht.«
    »Minerva ist eine wertvolle
Klientin, und ich gehöre zu der sehr kleinen Minderheit, die sie gern hat.
Natürlich ist sie restlos verwöhnt. All das Geld, das ihr Mann ihr hinterlassen
hat! Ich wundere mich manchmal, warum sie die ganze Zeit über Liz Stillwell um
sich duldet. Vielleicht liebt sie die Konkurrenz, den Wettstreit.«
    »Versuchen Sie, mir irgend
etwas mitzuteilen, Mr. Getler?« fragte ich höflich.
    »Ich bin nicht ganz sicher.« Er
kraulte mit einem manikürten Fingernagel umständlich seinen Schnurrbart. »Eine
Weile lang hat sie sich Hamer gestern abend fast an den Hals geworfen — sich
ihm geradezu angeboten. Sie glaubt, sie wäre für jeden Mann unwiderstehlich,
auch für Homosexuelle. Doch der Gedanke, sie hätte ihn getötet, weil er sie
zurückgewiesen hat, ist verrückt. Ich überlege nur, ob er bei einer anderen
Person auch so verrückt wäre.«
    »Bei wem, zum Beispiel?«
    Ein entsetzter Ausdruck trat in
sein Gesicht.
    »Was, zum Teufel, ist nur in
mich gefahren, daß ich so rede? Ich als Anwalt!«
    »Versuchen Sie jetzt nicht
auszuweichen!«
    »Ich habe an Sophia Platzer
gedacht«, murmelte er. »Aber nun, wo ich es laut ausgesprochen habe, klingt es
fast noch blöder.«
    »Warum gerade sie?«
    »Sie ist lesbisch. Nur, Minerva
liebt Männer zu sehr, so daß ich sicher bin, daß sie keinerlei physische
Beziehungen miteinander haben. Aber Sophia spielt eine fanatische
Beschützerrolle ihr gegenüber.«
    »Was ist mit dem Typ, der zur
Zeit ihr Hausgast ist? Glauben Sie, daß er dieselbe Beschützerrolle bei Minerva
spielt?«
    »Sie meinen Paul Kendal?« Er
sah verblüfft aus. »Ich glaube nicht, daß er überhaupt ein richtiger Mann ist,
Lieutenant. Minerva hilft ihm einfach nur, während er sich auf sein nächstes
Turnier vorbereitet.«
    »Aus reiner Herzensgüte?«
    »So in der Art«, bestätigte er.
»Sie hat immer eine Schwäche für Sportler gehabt.«
    »Die nichts mit der
Muskelbildung dieser Sportler zu tun hat?«
    »Wenn Sie es nicht glauben
wollen, so ist das Ihre Sache«, sagte er steif. »Gibt es sonst noch etwas,
Lieutenant?«
    »Ich glaube nicht. Danke, daß
Sie mir Ihre Zeit gewidmet haben, Mr. Getler.«
    Ich kehrte zu meinem Wagen
zurück, fuhr zur Vierten Straße und suchte mir einen Parkplatz.
    Hamers Antiquitätenladen war
eingequetscht zwischen einem Hi-Fi-Laden und einer Buchhandlung. Ich blieb
einen Moment stehen und sah mir die Sachen im Schaufenster an. Verschiedene
Buddhas aus Messing und Keramik, ein paar chinesische Urnenbehälter und drei
hohe Vasen, die die Farbe von Ochsenblut hatten und sehr elegant und teuer
aussahen, im Gegensatz zu dem restlichen ausgestellten Plunder. Das war schon
alles. Im Hintergrund des Ladens erblickte ich flüchtig einen blonden Kopf.
Also kümmerte sich jemand um das Geschäft, während Craig Pollock sich mit den
Bestattungsformalitäten herumschlug.
    Ich spazierte einen

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