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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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>Ja, Ma’am!< und
>Nein, Ma’am!< — Typ >Komische Altealte Filme in der Spätschau im Fernsehen mitgekriegt.«
    »Ich bin Lieutenant Wheeler vom
Büro des Sheriffs«, sagte ich. »Und das Fernsehen ist ausschließlich etwas für
Nichtkombattanten — für die, welche die wichtigen und gloriosen Unterschiede
zwischen beiden Geschlechtern vergessen haben.«
    »Ich bin Toni Morris, Mrs.
Kutters Mädchen.« Ein leichtes Lächeln verlieh ihrer vollen Unterlippe einen
sinnlichen Schwung. »Und ich schaue mir nie, niemals Fernsehen an.«
    »Und Sie bleiben nachts nur für
den Fall auf, daß Ihr Arbeitgeber ermordet wird und Sie hinunterstürzen und ihn
finden können?« sagte ich bereitwillig.
    Ihr Lächeln verschwand sofort.
»Was soll diese Bemerkung bedeuten, bitte?«
    »Es interessiert mich, zu
erfahren, wieso Sie die Leiche gefunden haben — um halb drei Uhr morgens unten
in der Bibliothek?«
    »Ich konnte nicht schlafen«,
sagte sie kalt. »Schließlich fand ich, ich könne mir ebensogut eine Tasse
Kaffee machen. Als ich in die Diele hinabkam, sah ich, daß im Arbeitszimmer
noch immer Licht brannte. Mr. Kutter arbeitete dort oft noch spät in der Nacht,
und so dachte ich, ich könne ihn fragen, ob er vielleicht auch Kaffee wolle.
Ich klopfte an die Tür, trat ein und«, ihre Stimme schwankte einen Augenblick,
»sah ihn tot auf dem Boden liegen.«
    »Was haben Sie dann getan?«
    »Ich rannte die Treppe hinauf,
weckte Mrs. Kutter und erzählte ihr, was geschehen war. Nachdem sie die Leiche
gesehen hatte, rief sie die Polizei an. Ich blieb etwa fünf Minuten lang bei
ihr, und dann erklärte sie mir, sie bliebe lieber allein, und so ging ich in
mein Zimmer, zog mich an und saß herum, um zu warten — auf Sie.« Sie zog eine
Grimasse. »Wenn ich gewußt hätte, daß es sich um einen solchen Alleswisser von
Lieutenant handelt, hätte ich vielleicht nicht gewartet.«
    »Sie haben nicht das geringste
gehört, bevor Sie hinuntergingen?«
    »Nein. Aber bei der Größe
dieses Hauses hätte Mr. Kutter unten Trompete blasen können, und ich hätte
wahrscheinlich trotzdem nichts gehört.«
    »Und Mrs. Kutter schlief, als
Sie in ihr Zimmer kamen und ihr erzählten, was passiert ist?«
    »Ja.« Die blauen Augen weiteten
sich ein wenig. »Sie nehmen doch nicht etwa an...?«
    »Ich nehme überhaupt nichts
an«, unterbrach ich sie. »Was für ein Mann war Nicholas Kutter?«
    Sie zuckte die Schultern. »Was
soll das für eine Frage sein? Er wird schon okay gewesen sein. Die meiste Zeit
brüllte er im Haus herum, aber ich hatte immer den Eindruck, daß er zu den
Hunden gehört, die bellen, aber nicht beißen.«
    »Er hat also nie Anstalten
getroffen, bei Ihnen anzubeißen?« fragte ich.
    »Sie haben wirklich eine
reizvolle Fantasie, Lieutenant, wie ein Abwasserkanal. Mich mit dem Mann meiner
Arbeitgeberin einzulassen hätte mich nie gereizt, und — was das betrifft — so
glaube ich nicht, daß ich in dieser Beziehung je für ihn existiert habe.«
    »Okay.« Ich nickte. »Haben Sie
eine Ahnung, warum ihn jemand umgebracht haben könnte?«
    »Nein.« Ihre Finger schlangen
geistesabwesend eine Locke um ihr anderes Ohr. »Nach dem, was ich gesehen und
gehört habe, waren Mr. und Mrs. Kutter ein völlig normales Ehepaar — abgesehen
davon, daß sie eben einander nicht leiden konnten.«
    Ich ließ mir Zeit, ihre
Definition einer normalen Ehe innerlich zu verdauen, während ich mir eine Zigarette
anzündete. »Haben Sie sich im Haus umgesehen, bevor die Polizei eingetroffen
ist?«
    Sie schauderte plötzlich. »Das
ist doch wohl nicht Ihr Ernst? Nachdem ich Mrs. Kutter im Wohnzimmer
zurückgelassen hatte, ging ich sofort hier herauf und verschloß die Tür, bis
ich die Polizei eintreffen hörte. Ich hatte eine Todesangst, der Mörder könnte
sich noch irgendwo innerhalb des Hauses aufhalten!«
    »Die Haustür stand offen, als
der Sergeant hierherkam«, sagte ich.
    Das schien sie nicht im
geringsten zu beunruhigen. »Ich glaube, Mr. Kutter schloß sie nicht richtig,
als er nach Hause kam.«
    »Wann war das?«
    »Ich weiß nicht genau.
Irgendwann zwischen neun und halb zehn, glaube ich. Ich war eben damit fertig
geworden, die Küche aufzuräumen — ich nehme an, Mrs. Kutter hat Ihnen bereits
erzählt, daß die anderen Angestellten vor drei Tagen weggegangen sind —, und
ich hörte sie im Wohnzimmer reden, als ich die Treppe hinauf ging.«
    »Reden?«
    »Na gut!« Die blauen Augen
starrten mich böse an.

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