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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schlages bedurft, um das Opfer dazu zu bringen, jedes Interesse an seiner
Umgebung zu verlieren. So, wie die Sache nun aussieht, muß allerdings jemand
ziemlich oft zugeschlagen haben.«
    Der neue Assistent gab einen
schwachen miauenden Laut von sich, und sein Kinn verflüchtigte sich noch mehr.
Ed Sanger starrte ihn einen Augenblick lang finster an, bevor er sich an mich
wandte. »Ich glaube, wir sind hier fertig, Lieutenant.«
    »Haben Sie was Aufregendes
gefunden, Ed?«
    »Wer weiß? Hier ist ein ganzes
Konglomerat von Abdrücken, aber das gibt es eigentlich immer. Vielleicht finden
wir an der Mordwaffe etwas.« Ein dünnes bösartiges Lächeln erschien auf seinem
Gesicht. »Vergessen Sie ja nicht, sie mitzubringen, Herbie.«
    »Wer — ich?« Der neue Assistent
zitterte ersichtlich. »Sie wollen, daß ich —«, seine Stimme schnappte plötzlich
über, »das Ding trage?«
    »Erst wenn Sie’s in etwas
eingewickelt haben«, sagte Ed. »Ihre Jacke wird genügen.«
    »Ich habe das Haus von außen
angesehen, Lieutenant«, sagte Polnik. »Es sieht nicht so aus, als ob jemand
versucht hätte, von außen gewaltsam einzudringen.«
    »Ausgezeichnet!« sagte ich
geistesabwesend.
    »Der Fleischerwagen ist
unterwegs«, verkündete Murphy forsch, »und ich verdufte. Irgend jemand auf
dieser Welt muß mir doch einen Gefallen schulden, und ich weiß, daß er ihn mir
getan hat, wenn mal eine Leiche am hellichten Tag auftaucht.«
    »Es muß doch ein ganzes
Aufgebot an reichen Witwen geben, die Ihnen große Gefallen schulden, Doc?«
schlug ich vor. »Warum bitten Sie nicht eine von denen, sich mal erkenntlich zu
zeigen?«
    »Sie zeigen sich immer
erkenntlich, Wheeler.« Er ließ mir ein satanisches Grinsen zukommen. »Aber ich
vergeude keine Witwe, indem ich sie mit einem Mord herumalbern lasse.«
    Das Telefon klingelte, noch
bevor mir eine glanzvolle Antwort auf diese letzte Bemerkung einfallen konnte.
Polnik meldete sich, sagte dann: »Der Sheriff möchte Sie sprechen, Lieutenant.«
Und damit war ich dieser Sorge enthoben.
    »Na?« dröhnte gleich darauf
Lavers’ Stimme in mein Ohr. »Machen Sie irgendwelche Fortschritte, Wheeler?«
    »Mir ist gerade ein Licht
aufgegangen«, sagte ich, »Kutter hat seinen eigenen Kopf gepackt und sich damit
erschlagen.«
    Der Sheriff beruhigte sich
nicht einmal, nachdem ich mich ausführlich über die wahre Natur der Mordwaffe
ausgelassen hatte.
    »Hören Sie doch endlich einmal
auf, Quatsch zu reden!« stöhnte er.
    »Jedenfalls sieht die Sache im
Augenblick so aus«, sagte ich. »Aber vielleicht finden wir noch was Besseres
heraus.«
     
     
     

2
     
    »Ich kann es einfach noch nicht
glauben.« George Kutter schlug mit der geballten Faust in die Innenfläche
seiner anderen Hand, um seinen Empfindungen Ausdruck zu verleihen. »Es ist
unglaublich — einfach unglaublich —, daß jemand Nick so etwas angetan haben
soll!«
    Der jüngere Bruder war ein
vitaler Vierziger mit kurzgeschnittenem Haar, dunkelbraunen Augen, die
vielleicht zum erstenmal in seinem Leben verwirrt dreinblickten. Er war für
eine Aufsichtsratsitzung angezogen und trug einen Zweihundertdollaranzug und
eine Krawatte, die so konservativ war, daß sie förmlich in sein Hemd zu verschmelzen
schien. Seine Frau war oben, um der Witwe Beistand und Trost anzubieten, und so
waren nur wir beide in dem riesigen Wohnraum.
    »Aber jemand hat Ihren Bruder
umgebracht«, sagte ich nachdrücklich. »Hatte er irgendwelche Feinde, Mr.
Kutter?«
    »Feinde?« Er schnaubte und
zuckte dann die massiven Rugbyspielerschultern. »Natürlich hatte er Feinde. Wer
hat sie nicht? Aber niemand kann ihn so sehr gehaßt haben.«
    »Wenn ihn niemand gehaßt hat,
ist er vielleicht aus Profitgründen umgebracht worden?« sagte ich. »Wer hat
einen unmittelbaren Nutzen von seinem Tod?«
    Seine buschigen Brauen zogen
sich nachdenklich zusammen. »Das ist verdammt schwierig zu beantworten,
Lieutenant.« Er lachte kurz. »Da bin zum Beispiel ich selber.«
    »Wieso?«
    »Das Ganze ist ein kleines Empire
—« Er machte eine vage Handbewegung in das hinter den Fenstern liegende
Ungewisse. »Aber alles gehört letzten Endes zum Kutterschen Besitz, der nur
zwei Direktoren hat — hatte —, nämlich Nick und mich. Es besteht auch eine
Vereinbarung, derzufolge der übrigbleibende Direktor — sei es, daß sich der
andere zurückzieht oder stirbt — das Recht hat, den Anteil des anderen zu
erwerben. Der Wert dieses Anteils ist durch ein recht kompliziertes

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