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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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anfingen, mir gegenüber ehrlich zu sein, könnte ich
vielleicht meine Ansicht ändern.«
    »Warum ausgerechnet wir?«
    »Wegen Fredo«, sagte ich.
»Jemand hat aus einem Abstand von knapp anderthalb Metern auf ihn geschossen
und ihn getötet. Dann benutzte dieselbe Person eine andere Waffe, preßte den
Lauf gegen seine Schläfe und drückte ab, damit das Ganze wie ein Selbstmord
aussehen sollte. Den Revolver schoben sie dem Toten in eine Hand, ein Foto der
kleinen Siddell in die andere. Es wurde sogar ein nicht unterzeichneter
Abschiedsbrief hinterlassen, in dem genau erklärt wurde, weshalb er sich nach
der Ermordung des Mädchens umgebracht hatte. Nur ein Amateur konnte hoffen, mit
solch einem dilettantischen Trick durchzukommen. Die Obduktion ergab, daß zwei
Kugeln im Kopf der Leiche steckten, und das Kriminallabor deckte den Rest auf.
Kein Profi hätte seine Zeit damit vergeudet, auf diese Weise etwas zu
inszenieren.«
    »Und deshalb nehmen Sie an, wir
seien es gewesen?« Sie starrte mich an. »Weil das Ganze die Pfuscharbeit von
Amateuren war?«
    »Da ist außerdem Diana«, sagte
ich. »Mir fällt es schwer zu vergessen, wie sie mit dem Messer auf mich
losging. Ich vermute, daß sie, wenn sie sich ärgert — und das passiert
mindestens zweimal pro Tag dazu neigt, jemanden umzubringen.«
    »Das ist gar nicht komisch!«
    »Da haben Sie verdammt recht«,
pflichtete ich bei. »Vor allem nicht für das Opfer.«
    »Diana hat noch niemals
jemanden umgebracht«, sagte Zana. »Sicher, sie hat ein schreckliches
Temperament, aber das kann man ihr nicht verdenken.«
    »Ach nein?« brummte ich.
    »Es liegt an dem Leben, zu dem
ihr Bruder sie gezwungen hat«, fuhr Zana mit leidenschaftlicher Stimme fort. »Er
hat sie in all seine schmutzigen Affären hineingezogen und sie ewig daran
erinnert, daß sie, wenn er nicht wäre, vermutlich hinter dem Ladentisch eines
Warenhauses stehen würde.«
    »Das haben Sie aus einem Film
von anno neunzehnhundertdreiunddreißig«, sagte ich vorwurfsvoll.
    »Es ist wahr!« Sie starrte mich
finster an. »Vielleicht wäre es nie passiert, wenn Carol Siddell nicht—« Ihr
Gesicht erstarrte zur Maske.
    »-gestorben wäre?« fragte ich
hoffnungsvoll.
    »Sie sind so verdammt
gerissen«, fauchte sie. »Ich wollte, Diana hätte sie mit diesem Fleischmesser
erwischt.«
    »Carol Siddell verschwand
spurlos, nachdem sie das Haus verlassen hatte«, sagte ich. »Mrs. Siddell
engagierte eine Spitzendetektei, um sie zu finden, aber das gelang nicht. Es
ist wirklich eine raffinierte Sache — zu verschwinden, ohne auch nur die
geringste Spur zu hinterlassen. Aber wenn man von vornherein gar nicht Carol
Siddell heißt, erleichtert das die Angelegenheit sehr. Man geht einfach dahin
zurück, woher man ursprünglich gekommen ist. Und eine Reise nach Europa unter
dem Namen Zana Whitney und mit einem entsprechenden Paß kann da nicht schaden.«
    »Na gut.« Sie setzte sich
wieder auf die Couch. »Bringen Sie mir erst noch was zu trinken, dann erzähle
ich Ihnen alles.«
    Ich goß zwei Gläser ein, denn
ich brauchte ebenfalls einen Drink, und brachte beide ins Wohnzimmer zurück.
Zana nahm einen winzigen Schluck und verzog das Gesicht.
    »Wissen Sie was? Wenn ich was
nicht ausstehen kann, dann schottischen Whisky.«
    »Und mich«, erinnerte ich sie.
    »Und Sie«, pflichtete sie bei.
»Carol Siddell starb, als sie siebzehn war. Sie kam bei einem Autounfall um und
ihr Freund mit ihr. Die Syndikatsmitglieder hatten sie und ihre Tante, bei der
sie lebte, natürlich die ganze Zeit über im Auge behalten. Sie wußten, daß Mrs.
Siddell bald aus dem Gefängnis entlassen würde, und wenn dann ihre Tochter tot
war, konnte sie ein Risiko bedeuten! Also beschlossen sie, ihr eine falsche
Tochter unterzuschieben. Sie sorgten dafür, daß die Tante in ein neues Haus in
einem anderen, vom alten weit entfernten Vorort umzog, und dann suchten sie ein
Mädchen, das Carols Platz einnehmen konnte. Connelly bat Diana, dabei
behilflich zu sein. Da er es auf seine gewohnte Art tat, ihr nämlich den Arm
auf den Rücken drehte, blieb ihr gar nichts anderes übrig. Es gab da ein
Mädchen, das wir vom College her kannten. Sie war zu Beginn des zweiten Jahres
von dort abgehauen, hatte sich eine Zeitlang mit Hippies herumgetrieben und war
dann drogensüchtig geworden. Sie war im richtigen Alter, hatte die passende
Haarfarbe und sah Carol auch bis zu einem gewissen Grad ähnlich. Und sie war zu
allem bereit, solange niemand versuchte, sie zu

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