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Al Wheeler und die gespenstige Lady

Al Wheeler und die gespenstige Lady

Titel: Al Wheeler und die gespenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eifrig.
    »In allen Details«, sagte ich.
» Slocombe traf heute abend gegen halb acht Uhr hier im Haus ein, und Sie
aßen gemeinsam ungefähr um acht Uhr zu Abend. Eine Stunde später ging er in das
Zimmer hinauf und nahm sein Tonbandgerät und seine Aktenmappe mit sich. Stimmt
das ?«
    »Ja, ich glaube«, sagte Ellis
und nickte. »Soweit ich mich erinnere, treffen diese Zeitangaben zu. Was meinst
du, Ben ?«
    »Ja«. Ben ließ sein Cognacglas
lange genug los, um sich ein paarmal liebevoll über den Spitzbart zu streichen.
» Slocombe erging sich in einer Menge dramatischer
Drohungen, er habe einen Revolver bei sich und würde niemanden raten, ihm irgendeinen
üblen Streich zu spielen, und so weiter. — Aber vermutlich hat Ihnen das Justine bereits alles erzählt, Lieutenant.«
    »Sie hat es erwähnt«, sagte ich
kurz. »Nachdem Slocombe sich in dem Zimmer
eingeschlossen hatte, gingen Martha und Justine in ihre
eigenen Zimmer, und Sie drei kamen wieder herunter. Ja?«
    »Das stimmt, Lieutenant !« George Farrow war offensichtlich beglückt, eine
Übereinstimmung zwischen uns zu finden. »Wir gingen ins Wohnzimmer und tranken
etwas, und dann...Na ja, wir saßen eben eine Weile und lauschten .«
    »Wie lange?«
    »Das kann ich nicht genau
sagen, Lieutenant .« Farrow bearbeitete die dicke
Unterlippe mit seinen Pferdezähnen, während er angestrengt nachdachte. »Ich
schätze — vielleicht eine Stunde —, bis die Lichter ausgingen .«
    »Das lag am Sturm, Lieutenant«,
unterbrach ihn Ellis. »Es passiert bei Gewitter immer wieder, die elektrischen
Leitungen...«
    »Das hat mir Justine bereits erzählt«, sagte ich müde. »Was weiter?«
    »Wir haben uns nach langer
Erfahrung daran gewöhnt«, erklärte Ellis. »Daß das Licht ausfällt, meine ich.
Wann immer also ein Gewitter angesagt wird, lasse ich Öllampen füllen und in
jedes Zimmer des Hauses stellen —«
    »Ich zündete die Lampe im
Wohnzimmer an und kam dann hier herein, um dasselbe zu tun«, brummte Ben Harvey
behaglich. »Ellis ist ein gerissener Bursche er läßt seinen besten Cognac immer
hier, so daß man nur einmal am Tag eine Chance hat, an ihn heranzukommen, und
das ist nach dem Mittagessen. Ich schenkte mir ein und überlegte, daß ich ebensogut hierbleiben könnte — wenn wir alle zusammen die
ganze Zeit über drüben im Wohnzimmer gesessen hätten, wären wir einander nur
auf die Nerven gefallen.«
    »Das heißt also, daß Sie und
Mr. Farrow allein im Wohnzimmer blieben ?« fragte ich
Ellis.
    Er schüttelte bedrückt den Kopf.
»Nein, Lieutenant. Nachdem Ben gegangen war, hatte ich das Gefühl, ich könnte
diesen Zustand, nur einfach dazusitzen und zu warten, daß irgend etwas geschehen würde, nicht mehr ertragen.
Ich mußte etwas tun, und so ging ich in mein Arbeitszimmer und las ein Buch .«
    »Und was haben Sie getan ?« sagte ich zu Farrow.
    »Ich habe nur hier im
Wohnzimmer gesessen«, sagte er einfach.
    »Darin sind Sie wirklich
unübertroffen«, sagte ich nachdenklich.
    Sein Gesicht wurde ziegelrot.
»Ich — ich verbitte mir Ihren Sarkasmus, Lieutenant, er ist gänzlich
unangebracht .«
    »Entschuldigung, Mr. Farrow«,
sagte ich höflich. »Die Nacht war bis jetzt nicht angenehm für mich — ich
glaube, sie war übrigens für keinen von uns angenehm .«
    »Das stimmt !« Wenn er einen Schwanz gehabt hätte, so hätte er mir damit zugewedelt . »Sie haben völlig recht,
Lieutenant, es ist für uns alle ein schreckliches Erlebnis gewesen. Ich
begreife vollkommen .«
    »Als dann der Schrei ertönte,
waren Sie also alle drei in verschiedenen Zimmern ?« fuhr ich verbissen fort. Vielleicht lag das an Farrows Einfluß.
    Sie blickten einander bedächtig
an und nickten dann einträchtig.
    »Wann etwa war das ?« bohrte ich weiter.
    »Eine Minute vor zwölf«,
antwortete Ellis prompt.
    »Wieso können Sie das so genau
wissen ?« fragte ich verblüfft.
    »Es hat mit der Grauen Dame zu
tun, Lieutenant. Verstehen Sie ?« Er schluckte schwer.
»Trotz Walpurgisnacht und Hexensabbat, die normalerweise vom Sonnenuntergang
bis zum ersten Hahnenschrei dauern, war Delias Fluch zeitlich genau festgelegt.
Jeder, der in ihrem Zimmer schlief, sollte am Jahrestag ihres Todes sterben —
und der ging um Mitternacht zu Ende. In der letzten Viertelstunde vor zwölf Uhr
saß ich nur da und blickte auf meine Uhr. Wenn Slocombe bis Mitternacht nichts zugestoßen wäre, so wäre er danach in Sicherheit
gewesen. Verstehen Sie ?«
    Er zuckte ob

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