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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einzugehen«, fuhr ich
fort. »Also mußte Hardesty das von Ihnen erpreßte Geld beisteuern, damit Bullen
starten konnte. Danach erfuhr er von Bullen alles über Russell und Nesbitt.«
    »Sie scheinen die Affäre völlig
überflüssig zu komplizieren«, bemerkte Madden eigensinnig. »Schließlich ist das
einzige, was ein Erpresser will, Geld, stimmt’s nicht?«
    »Unser Erpresser nicht«,
erwiderte ich. »Unser Erpresser wollte Allmacht. Die Allmacht, das Leben
anderer Leute zu kontrollieren. Am Anfang sicher mit Hilfe von Geld, aber
hinterher traten tieferliegende Dinge ins Spiel.«
    »Ich glaube, da komme ich nicht
ganz mit, Lieutenant«, sagte Anita.
    »Mr. Madden wurde gegen seinen
Willen gezwungen, sich mit Nesbitt und Russell auf Geschäfte einzulassen«,
sagte ich. »Nesbitt und Russell waren begeistert. Ray Bullen kriegt seine
Public-Relations-Firma und ist hingerissen. Aber dann will er Mrs. Nesbitt
haben, und das geht nicht, solange der Mann noch lebt. Also arrangiert Hardesty
einen Unfall mit Fahrerflucht, durch den Nesbitt um die Ecke gebracht wird.
Russell haßt seine Frau, aber sie hat das Geld. Also arrangiert Hardesty ihren
Selbstmord. Corinne Farley ist in Los Angeles und Wolfe ist im Begriff, sich
von seiner Frau scheiden zu lassen. Also bringt die Allmacht auch diese beiden
zusammen. Corinne muß ihren Namen in Lambert ändern, weil Hardesty nicht das
Risiko eingehen möchte, daß jemand sich auch nur vage an Corinne Farley aus
deren Zeit als Callgirl in Pine City erinnern könnte.
Wolfe muß sie mit einem Luxusapartment ausstatten und ihr einen Job
verschaffen, und so ist für den Rest ihres Lebens für sie gesorgt. Wieder hat
die Allmacht eingegriffen.«
    »Aber warum ausgerechnet ich?«
fragte Madden plötzlich, und sein unangenehmer Mund preßte sich flüchtig
zusammen. »Warum haßt mich Hardesty so sehr, daß es ausgerechnet mein Geld sein muß, mit dem die anderen versorgt
werden?«
    »Eine Sühne für Ihre Sünden«,
sagte ich. »Sie mußten streng für Ihren schlimmsten Treuebruch bestraft
werden.«
    »Wovon zum Teufel reden Sie
eigentlich?« fragte er mit belegter Stimme.
    »Von der Nacht, als Sie Corinne
bei ihrem großen Problem halfen«, sagte ich. »Als Sie mit ihr zusammen Jim Sowiesos Leiche aus ihrer Wohnung trugen, um sich dann
ihrer zu entledigen. Sie erklärten Corinne damals, das beste Alibi für sie sei,
wenn Sie beide den Rest der Nacht zusammen in einem Motel verbrächten.«
    »Das lag ja wohl nahe«, sagte
er steif.
    »Aber dann verlangten Sie eine
Gegenleistung«, sagte ich. »Für einen normalen Mann hätte es sich dabei um Sex
gehandelt. Bei Ihnen war es was anderes. Sie sind ein Flagellant. Sie haben sie
in der Nacht nach Strich und Faden verprügelt.«
    Sein Kinn sank herab. »Das ist
nicht wahr«, stotterte er. »Das stimmt nicht.«
    »Sie hielten es nicht für
möglich, daß Corinne ihrer Schwester erzählen würde, was in dieser Nacht
vorgefallen ist«, sagte ich ruhig.
    »Wenn Corinne so was behauptet
hat, dann hat sie gelogen.« Seine Brillengläser funkelten mich an. »Gelogen,
hören Sie? Ich...« Sein Mund öffnete sich plötzlich weit. »Sie hat das ihrer
Schwester erzählt? Anita?«
    »Hardesty brauchte einen
Laufjungen, einen Schläger und zuletzt einen Killer«, sagte ich. »Warum,
glauben Sie, brauchte er wohl auch eine Stimme?«
    »Eine Stimme?« wiederholte er
schwach.
    »Wie viele Frauen kennen Sie,
die eine Männerstimme imitieren können, ohne daß es jemand merkt?« fragte ich.
    Es dauerte verdammt lange, bis
er kapierte. Vielleicht dreißig Sekunden. Dann drehte er den Kopf schwerfällig
zu Anita um, und seine Brillengläser funkelten überhaupt nicht mehr.
    »Du warst es?« fragte er
heiser. »Du bist Hardesty?«
    »Sie sind ein perverser,
bösartiger alter Widerling«, sagte ich. »Ich bin überzeugt, Sie haben alles,
was Ihnen zugestoßen ist, redlich verdient.« Ich sah zu dem dunkelhaarigen
Mädchen hinüber, das nach wie vor ruhig auf der Couch saß. »Aber nicht die
anderen. Nicht Mrs. Russell und Nesbitt.«
    »Sie sind ein sehr
zielstrebiger Mann, Lieutenant«, sagte sie leichthin. »Ganz sicher haben Sie
Wolfe zugesetzt, bis er zugab, daß er es war, der Thompson engagiert hatte?«
    »Das hatten Sie auch
herausgebracht?« fragte ich.
    »Mit Hilfe Ihrer
Lieblingsmethode, der Elimination«, sagte sie. »Aber ich konnte nichts dagegen
unternehmen.« Ihr Mund zuckte plötzlich. »Sagen Sie mir eines — glauben Sie,
die beiden werden

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