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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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deshalb!«
    »Konnte er keinen Heiratsantrag
machen?« fragte ich zweifelnd. »Ich meine, konnte er ihn vor Lachen nicht
herausbringen?«
    »Er hat ihn durchaus
herausgebracht«, sagte sie wütend. »Er mußte beide Hände benutzen, um den Ring
aus der Schachtel zu holen! Ich habe nie geahnt, daß man sich irgendwo einen so
großen Diamant beschaffen kann, ohne vorher eine große Bank ausgeraubt zu
haben.«
    »Haben Sie gelacht?«
fragte ich zaghaft.
    »Ich wollte es ja
sagen!« fauchte sie. »Es bedurfte nur eines einzigen kleinen Wortes wie
>ja<. Und dann passierte diese schreckliche Sache.«
    »Sie fingen an zu lachen.«
    »Ich sah plötzlich dieses neue
Haus vor mir, das er bauen würde.« Ein unterdrücktes Schluchzen kam in ihre
Stimme. »Und ich sah mich — wie ich Rosen um die Tür herum pflanzte und sie
dann mit Marvins Rasierwasser besprühte —, und ich sah diese lange Reihe
kleiner Marvins wie Orgelpfeifen vor mir, alle damit beschäftigt, nach Orten zu
suchen, wo sie neue Fabriken für ihren lieben alten Vati bauen könnten — und
mir wurde speiübel!«
    »Sie sagten also >nein    »Warum wäre ich sonst wohl
hier?« Sie warf mir einen giftigen Blick zu. »Ist Ihnen eigentlich klar, Sie
Widerling, worauf ich heute abend verzichtet habe?
Auf Reichtum, ein schönes Haus, wahrscheinlich zehn Sportwagen, einen treuen, liebevollen
Ehemann und eine gesicherte Zukunft! Und wofür? Um hierherzukommen und mir den
Lärm aus Ihrer Stereoanlage anzuhören und auf Ihrer lausigen Supercouch auf-
und ab zu hüpfen. Was für eine Zukunft ist das schon für eine Frau?«
    »Vielleicht eine ganz
erträgliche«, sagte ich erwartungsvoll.
    »Eines würde ich im Augenblick
lieber tun als irgendwas anderes auf der ganzen weiten Welt«, sagte sie
sachlich. »Nämlich Ihnen ins Gesicht lachen.«
    »Also lachen Sie«, sagte ich
tapfer.
    »Wenn ich Sie auslachen könnte,
Al, wäre ich dann vielleicht im Augenblick hier?« wimmerte sie.
    »Wenn Sie wollen, können Sie
immer noch meine tiefgefrorene Fertigmahlzeit bekommen«, sagte ich.
    »Sie sind ein Idiot, wissen Sie
das?« Sie schluckte hastig ihren Drink hinunter und hielt mir das leere Glas
hin. »Dasselbe noch mal.«
    Ich ging in die Küche und goß
ihr einen frischen Drink ein. Es war ganz nett, von Marvins Mißgeschick zu hören. Aber selbst einem Millionärsbubi , der am
Boden lag, sollte man nicht noch einen Tritt versetzen. Ich hoffte aufrichtig,
er würde ein nettes Mädchen zum Heiraten finden — zum Beispiel jemand wie Donna
Barnes —, und nach ihrer Eheschließung würde den beiden vielleicht das Glück
zustoßen, nette Nachbarn wie die Waltons zu bekommen.
    Annabelle wirkte irgendwie
verändert, als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte. Vielleicht lag es daran, daß
sie nicht mehr soviel anhatte. Die durch und durch
durchsichtige Bluse war verschwunden, desgleichen der lange Samtrock .
Damit war sie von der Taille an aufwärts unverhüllt, aber nach unten hin wurde
allerhand geboten. Ihr Höschen war ein Kunstwerk — eine Rüsche zarter Spitzen
über der anderen, alles so fein, daß man es gar nicht zu berühren wagte.
Hauchdünne schwarze Strümpfe umschmeichelten ihre schönen Beine und waren an
zerbrechlich aussehenden, mit Goldfäden durchzogenen Strumpfhaltern befestigt.
    »Ich weiß«, sagte sie, den
Blick auf mein Gesicht gerichtet. »Aber ich habe Ihnen ja erzählt, ich habe für heute abend ein kleines Vermögen für eine komplette
Ausstattung angelegt.«
    »Annabelle«, sagte ich.
»Honiglämmchen! Sie sehen schöner aus den je — und was soll ich jetzt mit Ihrem
Drink anfangen?«
    »Trinken Sie ihn«, sagte sie.
»Das gibt mir einen Vorsprung.«
    »Wohin wollen Sie denn laufen?«
Ich schluckte.
    »Um die Couch herum«, sagte
sie. »Normalerweise dauert es vier Runden, bis Sie mich erwischen, aber ich
wüßte es zu schätzen, wenn Sie diesmal ein bißchen mehr Tempo vorlegen würden.«
    »Gern«, sagte ich. »Gibt es
dafür einen speziellen Grund?«
    »Ich kann nicht die ganze lange
Nacht warten«, sagte sie. »Und wenn Sie sich nicht beeilen, müssen Sie mittendrin
die Platten in Ihrer Stereoanlage wechseln!«

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