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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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aufgebrochen. Gaby und Karl betraten
das Raubtierhaus und sahen sich um. Ringsherum befanden sich die Innenkäfige
der verschiedenen Raubtiere. Schleusen verbanden die einzelnen Käfige
miteinander, doch die waren jetzt alle geschlossen. An der Rückwand jedes
Käfigs befand sich eine Luke, durch die die Raubtiere in ihr jeweiliges
Freigehege gelangen konnten. Die Löwen, Tiger und Jaguare liefen sichtlich
unruhig in ihren Käfigen auf und ab. Sie spürten, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
    Der Tierpfleger zeigte auf die zwei
leeren Käfige: »Hier wohnen die Geparden. Gepardenmännchen leben oft im Rudel. In dem linken Käfig waren unsere vier Männchen. In dem
rechten lebte eine Gepardenmutter mit ihren drei
Jungen. Die waren noch richtig klein !«
    »Und was ist das ?« ,
fragte Karl neugierig und zeigte auf ein offenes Tor.
    »Das ist das Mitarbeitertor ins
Raubtierhaus. Die Eindringlinge haben auch dieses Tor aufgebrochen .«
    Karls Handy lief heiß — er hörte gar
nicht mehr auf, Fotos zu schießen und Videos aufzunehmen.
    Gaby schüttelte den Kopf: »Und was
jetzt ?«
    »Jetzt fangen wir sie wieder ein«, antwortete
Niebert und zeigte auf einen Jeep, der in der Ecke neben dem aufgebrochenen Tor
stand.

 
     
    Niebert lenkte den Geländewagen langsam
durch die Straßen. Auf
dem Beifahrersitz lag ein feuerbereites Betäubungsgewehr. Gaby und Karl saßen
auf der Rückbank. Ihnen konnte nichts passieren. Nur sicherheitshalber hatte
Niebert ihnen ein hochwirksames Pfefferspray in die Hand gedrückt.
    Karls Handykamera war die ganze Zeit an
— so etwas erlebt man schließlich nur einmal im Leben!
    Gaby umklammerte die Spraydose und
schaute hellwach aus dem Fenster. Die Stadt, die sie eigentlich so gut kannte,
war plötzlich wie verwandelt. Richtig unwirklich sah alles aus. Statt der immer
geschäftigen Menschen liefen Hühner aufgeregt in den Straßen herum. Auch andere
Autos des Zoos und Polizeiwägen kurvten langsam die Gegend ab. Da sah Gaby
plötzlich ihren Vater, Kriminalkommissar Glockner , in
einem der Autos. Ihm hatte sie heute Morgen erst versprochen, hinter den
schützenden Mauern des Zoos zu bleiben. Um keinen Ärger zu bekommen, duckte sie
sich kurz und tauchte nach ein paar Sekunden wieder auf. Sie sah sich weiter
angestrengt um. Nur vereinzelt sah man Leute, die sich mit Stöcken oder
Regenschirmen bewaffnet hatten. Die meisten aber blieben in ihren Häuser und
schauten neugierig aus den Fenstern.

    »Das ist wirklich eine verkehrte Welt«,
lachte Herr Niebert. »Die Tiere sind frei und die Menschen sind eingesperrt !«
    Gaby und Karl sahen einander sofort an.
Sie hatten beide denselben Gedanken: »Manchmal wäre es besser, man würde die
Tiere freilassen und die Menschen einsperren«, hatte Dr. Bauernfeind vorgestern
gesagt! War der Zoodirektor etwa übergeschnappt und hat am Ende selbst die
Tiere freigelassen!? Diesem Menschenfeind ist eigentlich alles zuzutrauen!
    »Haben Sie nichts von den Einbrechern
bemerkt ?« , wandte sich Karl an Niebert. »Sie waren
doch nachts im Zoo, oder ?«
    Ohne seinen suchenden Blick von der
Straße zu nehmen, antwortete er: »Nein. Nachtschicht bedeutet nicht, dass man
die ganze Nacht im Zoo verbringt. Nachdem ich euch nach Hause geschickt habe,
habe ich mich um die Schimpansen gekümmert. Später hab ich die nachtaktiven
Tiere gefüttert und gegen Mitternacht den Zoo verlassen. Auch ein Tierpfleger
muss einmal schlafen !«
    Karl nickte. Das Unheimliche an der
ganzen Situation war eigentlich, dass noch kein Gepard gesichtet wurde. Man
wusste genau, dass sie sich hier irgendwo versteckt hielten, aber noch hat sie
keiner gesehen. Jeden Augenblick rechneten Gaby und Karl damit, dass eine der
Raubkatzen hinter einem parkenden Auto hervorsprang — aber es passierte einfach
nicht. Die Spannung war kaum auszuhalten.
    Niebert schüttelte den Kopf. »So finden
wir sie nie.
    Wir müssen zu den Parks und Vorgärten.
Geparden suchen sich Unterschlupf und Deckung« Er lenkte den Jeep in eine
Seitenstraße, die zum Stadtpark führte.
     
    Schweigend fuhren sie eine Weile am
Park entlang. Alle Fenster waren nach unten gekurbelt, damit sie die
bestmögliche Sicht hatten. Die Augen der drei tasteten mit schnellen, zackigen
Bewegungen das vorbeiziehende Dickicht nach den Geparden ab. Nichts zu sehen.
Bei der nächsten Gelegenheit bog Niebert in den Park. Gabys Herz raste vor
Aufregung und Karl wischte in immer kürzeren Abständen seine Brille sauber. Er
war nervös. Tiefer

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