Alarm im Raubtierhaus
wo Tim und Klößchen ihre Fahrscheine kauften.
»Werdet ihr abgeholt in der Stadt ?« , fragte Dirk vorsichtshalber.
Klößchen nickte: »Mein Vater ist
informiert. Er schickt Georg !«
»Georg ?« ,
fragte Dirk nach.
»Unser Chauffeur«, erklärte Klößchen.
Dirk wirkte erstaunt. Erst jetzt merkte
Klößchen, dass es für Dirk sehr sonderbar sein musste, dass seine Familie einen
eigenen Chauffeur hatte. Aber noch bevor er es erklären konnte, schüttelte ihm
Dirk die Hand: »Also, macht’s gut! Vielleicht sehen wir uns ja schon bald
wieder. Wir wollen eine Flugzettelaktion gegen das Halten von Wildtieren
starten. Der Augenblick ist günstig, denn die Menschen sind gerade aufmerksam
gegenüber diesem Thema! Wir werden wahrscheinlich schon morgen in der Stadt
sein !«
Der Zug fuhr ein. Klößchen und Tim
stiegen ein, winkten Dirk und schon setzte sich der Zug wieder in Bewegung.
Während der Zug anfuhr, lächelte
Klößchen vom Fenster aus Dirk ein letztes Mal zu und knurrte gleichzeitig zu
Tim hinüber: »Na, wenn sich dieser Herr nicht verdächtig gemacht hat, dann weiß
ich auch nicht !«
Tim knackte zufrieden mit den Fingern:
»Ich glaube, wir sind wieder mal mittendrin in einem heißen Fall !«
Gaby saß auf der Motorhaube des Jeeps
und streichelte mit leuchtenden Augen das Gepardenjunge ,
das auf ihrem Schoß lag. Es war nicht größer als eine Hauskatze, knuddeliger als alles, was sie zuvor gesehen hatte, und genoss Gabys Streicheleinheiten sichtlich. Dass nicht ein
hungriges Gepardenmännchen , sondern ein
hilfsbedürftiges Junges aus dem Gebüsch gekrochen war, freute Gaby am
allermeisten. Immer schon hatte sie davon geträumt, ein Raubkatzenbaby auf dem
Arm haben zu dürfen, und nun war es tatsächlich so weit!
»Gib Pfote !« ,
flüsterte Gaby dem Gepardenjungen ins Ohr und hielt
ihre Hand auf. Aber anstatt ihr die Pfote zu geben, hüpfte das Junge gleich
ganz auf ihre Hand und biss Gaby zärtlich in die
Nase. Gaby lachte und knuddelte das samtweiche Tier
ausgiebig. Karl nahm Gabys Gepardenschmusestunde auf
Video auf, während Niebert im Hintergrund Telefonate führte. Er verständigte
den Zoodirektor und kündigte an, dass sie das quietschvergnügte Junge gleich
zurück in sein Zuhause bringen würden.
Der Jeep kurvte durch die Stadt, die
mehr und mehr von den Menschen zurückerobert wurde. Die Tatsache, dass die
Geparden sich noch nicht gezeigt hatten, machte die Leute zunehmend
unvorsichtig. Immer mehr Menschen wagten sich auf die Straße, um ihren
Geschäften nachzugehen. Sie konnten ja schließlich nicht den ganzen Tag zu
Hause bleiben.
Mit dem kleinen Ausreißer auf dem Schoß
kam Gaby ein Gedanke. Sie wandte sich an Niebert: »Warum hat eigentlich das
Muttertier sein Junges im Stich gelassen ?«
»Hm«, stieß der Tierpfleger aus. »Das
ist eine gute Frage .«
Einige Sekunden vergingen, bevor er
weitersprach. »Manchmal kommt es vor, dass ein Junges verstoßen wird, oder es
hat einfach seine Mutter verloren. Auf jeden Fall ist so ein kleiner Gepard
alleine nicht überlebensfähig. Er hatte großes Glück gehabt, dass wir ihn
gefunden haben !«
Als sie den Zoo erreichten, warteten in
der abgetrennten Jungtierstation schon die beiden Geschwister auf den kleinen
Geparden. Auch sie waren gefunden und sicher zurück in den Zoo gebracht worden.
Von den fünf ausgewachsenen Geparden
fehlte aber weiterhin jede Spur.
Zoodirektor Bauernfeind bedankte sich
persönlich bei Herrn Niebert und seinen beiden Helfern für ihren großartigen
Einsatz. »In dem ganzen Trubel ist mir gar nicht aufgefallen, dass ihr mit auf
die Suche gegangen seid! Meine Zustimmung hättet ihr auf jeden Fall nicht
bekommen.
Na gut, es ist ja noch mal alles gut
gegangen. Aber jetzt lasst ihr euch besser
schleunigst nach Hause bringen !«
Gaby wollte gerne noch ein bisschen bei
den Gepardenjungen bleiben und überlegte gerade,
Protest einzulegen, da bekam sie eine SMS. » Hi , ihr
zwei Hobbytierpfleger! Kommen in zwanzig Minuten am Bahnhof an. Fahren zu den Sauerlichs . Treffpunkt dort? LG, T«
Es war kurz nach Mittag und vielleicht
genau der richtige Zeitpunkt, dass die ganze Bande zusammenkam, um gemeinsam zu
überlegen, wie sie den Fall weiterverfolgen wollten. Außerdem konnte Gaby es
kaum erwarten, Tim und Klößchen von ihren Abenteuern zu erzählen.
»Alles klar, liebe Naturburschen! Karl
und ich kommen. Bis gleich, G .« , ließ Gaby Tim wissen.
»Die werden uns niemals glauben, was
wir hier erlebt
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