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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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oder Preitarch, »das ist Internat und Birnbach-Oberpreusel, hatte Beck acht Postsäcke mit. Ja, acht, junger Mann! Genau acht! Nicht sieben. Jeder hier kann bis acht zählen. Mindestens. Wie, nur sieben sind sichergestellt? Da fehlt einer. Vielleicht haben den die Ganoven weggeworfen. Oder übersehen. Im beschädigten Dienstwagen ist er jedenfalls nicht.«
    Tim bedankte sich und legte auf.
    »Weggeworfen«, sagte Gaby, »haben die Posträuber keinen Sack. Das ist klar.Wo also ist er?«
    Tim stierte die Wand an – mit einem Blick wie die Familie Siebenschläfer. Der Wand galt auch keinerlei Aufmerksamkeit.Vielmehr holte die Erinnerung ein Bild hervor, das jetzt an Umriss und Deutlichkeit zunahm – vor Tims innerem Auge.
    »Leute!«, flüsterte er. »Ich weiß, wer den achten Postsack hat. Dieser Kerl! Nicht zu fassen! Er kam aus der Scheune, als ich antanzte. Hat was gestottert – von wegen Angst, die Räuber könnten zurückkommen, Blödsinn! Einen Wagen hört man dort meilenweit. Und man sieht auch ’ne Strecke. Ich begreife. Dieses Schlitzohr dachte sich: Gelegenheit macht Diebe. Und so wurde er zum Dieb.«
    »Von wem redest du?«, fragte Karl.
    »Von Beck, dem Postfahrer.«
    »Häh?« Klößchen schaute verdutzt.
    »Ich nehme an«, sagte Tim, »die Posträuber haben den achten Postsack übersehen. Oder vergessen. So was kommt bei den besten Räubern vor. Und Beck hat die vermeintliche Chance genutzt. Er hat den achten Postsack in der Scheune versteckt – und inzwischen sicherlich abgeholt. Um die Briefe auf Bargeld zu untersuchen. Dass die Internatsschüler häufig von ihren Eltern einen unerlaubten Zuschuss erhalten, weiß man ja. Beck sah kein Risiko. Denn alle Schuld trifft das Trio. Wer konnte denn ahnen, dass die so schnell geschnappt werden. Vermutlich weiß er das noch gar nicht.«
    »Wahnsinn! «,meinte Karl. »Aber an deiner Überlegung ist was dran.«
    Jürgen Beck, Öllröder Landstraße 121 – stand im Telefonbuch.
    Die TKKG-Bande verlor keine Sekunde. Und hielt es auch nicht für nötig, irgendwen zu verständigen. Auf die Drahtesel – und los! Es war Mittagszeit. Der größte Teil allerBerufstätigen war beim Essen – zu Hause, in Kantine, Mensa, Restaurant, Schnellfresse, an der Frittenbude oder mit dem Butterbrot auf einer Parkbank. Auf den Straßen ging’s also etwas ruhiger zu als zu anderer Stunde und die vier Freunde brauchten nicht lange bis zu Becks Adresse: einem unschönen Siedlungshaus mit Schleppdach und verwildertem Gärtchen.
    Eben trat ein altes Muttchen durch die Gartenpforte.
    »Der Herr Beck wohnt unten. Im Souterrain (Keller)«, erwiderte sie auf Tims Frage. »Ja, ich glaube, er ist zu Hause. Ich hörte ihn. Ich wohne nämlich oben.« Sie lächelte. »Es ist mein Haus.«
    Sie schlurfte los mit ihrer Einkaufstasche.
    »Die Büsche geben uns Blickdeckung«, meinte Tim. »Wir sollten erst mal ums Haus schleichen und in die Souterrain-Fenster spähen. Vielleicht ertappen wir ihn beim Briefeöffnen.«
    Klößchen blieb an der Straße und bewachte die Drahtesel. Tim, Karl und Gaby huschten durch den Garten, von Busch zu Busch. An der Rückseite des Häuschens führte eine kurze Kellertreppe zu Becks Wohnung hinab. Neben den Stufen befand sich ein breites Fenster, ein Kippfenster.
    Tim kroch auf allen vieren darauf zu. Durch die Scheibe konnte er nichts sehen. Beck hatte sich mit dichter Gardine abgeschirmt. Doch das Fenster war angekippt, also oben spaltbreit geöffnet. Und Becks Stimme deutlich zu hören.
    »... mit wem spreche ich? Warum nennen Sie Ihren Namen nicht? Sind Sie Ulrich Heym? Na, also! Tag, Herr Heym! Nein, wir kennen uns nicht. Aber Sie werden mich gleich kennenlernen, hahah! Ja, ich habe Grund zumLachen. Mir hat nämlich der Zufall einen Glückstreffer zugeschoben. Das muss ich Ihnen erklären. Also, mein Bester: Vorhin wurde ein Postauto überfallen. Sie werden davon in der morgigen Zeitung lesen. Wie ich gerade eben von meiner Dienststel ... äh... Also, wie ich gerade eben telefonisch erfahre, haben die drei Räuber allerdings Pech gehabt. Sie wurden bereits erwischt. Auch die geraubte Post befindet sich in Sicherheit. Mit einer Ausnahme! Bei ihrem Überfall – auf einer Landstraße draußen beim Fuchsbach – haben die Räuber einen mit Briefen gefüllten Postsack verloren. Und ich – hohohoh! – komme zufällig des Weges und finde diesen Sack. Nein, abgeliefert habe ich ihn nicht. Ich bin nämlich von Natur aus mit Neugier geschlagen. So dachte ich mir:

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