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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zündstoff«, redete er mit sich selbst.
    Er legte den Brief beiseite – auf die weniger durchgesessene Seite der Couch, zu dem anderen Brief – dem an den Internatsschüler Peter Carsten.
    Dich, Witwe Claudia, dachte Beck, rufe ich nachher an. Wir werden ganz vernünftig miteinander reden. Was ich in der Hand habe, damit kann ich dich fertigmachen. Aber nicht doch! Ihr sollt euren Plan durchführen.Er wird gelingen. Er ist gut. Aber dann – sobald die Kohle anrollt – binich dabei. Sagen wir mit – 400 000! Dann bleibt dir immer noch genug.
    Er griff nach dem zweiten Brief aus der Internatspost.
    Er war adressiert an den Schüler Eilfried von Pappheim. Seine Mutter schrieb ihm. Sie hatte 100 Mark in den Brief gelegt. Wie schön! Aber natürlich ein Fliegenschiss im Vergleich zu den 400000, die ihn – Beck – erwarteten. Holdlinde von Pappheim, wie sie hieß, schrieb ihrem Filius nichts Besonderes, ermahnte ihn lediglich, mäßig zu essen und sich nach jeder Mahlzeit die Zähne zu putzen.
    Beck ließ den Brief zu Boden fallen und griff nach dem nächsten aus der Birnbach-Oberpreuseler Post.
    Adressiert an Fräulein Rita Mölle, Übersetzerin. Absender war eine Julie Feyerabend.
    Beck riss das Kuvert auf.
    Er las – und glaubte zu träumen.
    Das konnte nicht wahr sein!
    Ihm wurde kreiselig vor Augen. Sein Herz hämmerte und wahrscheinlich musste er gleich wieder aufs Klo.
    Wenn das so weiterging... Himmel, da trug oder fuhr er seit Jahren Post aus – und ahnte nicht, welchen Zündstoff, welche finsteren Geheimnisse diese äußerlich so harmlosen Briefe enthielten.
    Mit den 400000, dachte Beck, kann’s noch dauern. Erst mal muss die Versicherung den Zaster auszahlen. Aber hiermit – herzlichen Dank, Julie Feyerabend! – komme ich sofort zu Geld, 25000! Hübsche Summe! Die Idee greife ich auf.
    *
    Tim fluchte.Am liebsten wäre er mit beiden Füßen auf die Postsäcke gesprungen und hätte gegen die Pakete gekickt.
    Er, Gaby, Karl und Klößchen hatten alles durchgesehen: mit größter Sorgfalt. Aber Tims Brief war nicht dabei.
    »Unverständlich!«, murmelte Karl. »Deine Mutter, Tim, hat ihn doch so abgeschickt, dass er spätestens heute hier ankommen müsste. Sicherlich – die Post leistet sich manchmal Schoten (Spaßgeschichten), dass man sich vorkommt wie in der Steinzeit. Ein bis zwei Wochen kann ein Brief unterwegs sein – in deutschen Landen. Freilich – das sind Ausnahmen.«
    Tims Wut legte sich.
    Mit flacher Hand klatschte er sich an die Stirn.
    »Worüber regen wir uns eigentlich auf? Wir sind ja vernagelt. Mein Brief kann gar nicht dabei sein. Aber das merke ich erst jetzt.«
    »Was meinst du?«, fragte Gaby.
    »Das meiste aus diesen sieben Postsäcken«, erklärte Tim, »ist für Birnbach-Oberpreusel bestimmt. Für unsere Internatsschule sind nur Pakete dabei. Zwei Säcke voll. Jedoch kein einziger Brief. Keiner, Leute! Und das hat’s noch nie gegeben. Bei über 500 Schülern, ein paar Dutzend Paukern und zahlreichen sonstigen Angestellten ist an einem Montag im Juni kein Brief dabei. Unmöglich! Das kann also nur bedeuten: Der Sack mit den Internatsbriefen befand sich gar nicht im Postauto.«
    »Sondern wo?«, fragte Karl.
    »Vermutlich ist er noch im Hauptpostamt. Ich wette, da wurde beim Sortieren wieder eine Aushilfskraft eingesetzt, die nicht lesen kann. Natürlich wird der zurückgebliebene Sack irgendwem auffallen. Aber das juckt nicht. Geht er eben mit dem morgigen Postauto mit. Ist ja keinWeltuntergang, wenn die Schüler ihre Briefe einen Tag später kriegen.«
    »Zustände wie im alten Rom«, murmelte Klößchen. »Die hatten auch immer Ärger mit der Post. Das zog sich dann hin durch die Jahrtausende. Und führte dazu, dass man das Telefon erfand.«
    »Telefon!«, nahm Tim das Stichwort auf und trat zu Glockners Schreibtisch. »Ob dein Vater was dagegen hat, Gaby, wenn ich mal ein Ortsgespräch führe?«
    Gaby hielt das für unwahrscheinlich.
    Tim rief beim Hauptpostamt an, erfuhr, dass der motorisierte Zusteller Beck sich krankgemeldet hatte, und wurde – nach nervendem Hin und Her, weil keiner Bescheid wusste – schließlich mit einem Oberinspektor Breidasch, Preilarch – oder so ähnlich – verbunden. Tim redete ihn nur mit Herr Oberinspektor an, denn ein Versprecher lag auf der Zunge.
    Immerhin war der Mann zuständig für die Verteilung Südstadt, Vorort Feierau, Bödelstedt und Huching, Internatsschule und Birnbach-Oberpreusel.
    »Für die letzte Route«, sagte Breidasch

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