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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Jetzt kannst du mal ein paar Briefgeheimnisse knacken. Was soll ich Ihnen sagen, Heym – es ist wahnsinnig aufregend, was ich da lese.«
    Ulrich Heym?, überlegte Tim. Doch nicht etwa Claus-Peters unsympathischer Bruder?
    »Du hast richtig vermutet«, hauchte ihm Gaby, die dicht an seiner Seite im Gras lag, ins Ohr. »Und so was ist Postbote!«
    »Diesen Brief hier«, fuhr Beck fort, »schreibt eine gewisse Julie Feyerabend an ihre Freundin Rita Mölle, die in Birnbach-Oberpreusel wohnt. Ich kann Ihnen, falls Sie Wert darauflegen, Ulrich Heym, den ganzen Brief vorlesen. Aber Sie kennen den Inhalt sicherlich. Deshalb nur kurz das Wesentliche: Julie Feyerabend erkannte in Ihnen den maskierten Bankräuber, der am Freitagnachmittag in der Raschröder Landstraße das Bankhaus Flickthaler überfallen hat. 42000 Mark Beute. Der Bankräuber in der rot-gelb gestreiften Jacke – wie’s in den Zeitungen hieß. Julie Feyerabend hat ja mit Ihnen bereits verhandelt, wieaus dem Brief hervorgeht, und 25000 Mark gefordert – als Schweigegeld. Heute – nachher – wollen Sie ihr das Geld geben. Aber das Fräulein ist misstrauisch. Sie befürchtet wohl, dass ihr was zustoßen könnte. Deshalb schrieb sie diesen Brief zur Absicherung. Doch den hat ja die Freundin Rita Mölle – die übrigens mit 5000 Mark beteiligt werden soll – nun leider nicht erhalten.«
    Tim, Karl und Gaby hielten den Atem an.
    Ich glaub, die Grasmücke würgt mich, dachte Tim. Das ist ja ein Postraub mit unglaublichen Folgen.
    »Also, Heym«, sagte Beck, »ob Sie der Feyerabend was bezahlen oder nicht – die ersten 25000 kriege ich. Und wo Sie mir die Kohle übergeben werden, teile ich... Moment ! « Er dämpfte die Stimme. »Es hat an der Tür geklingelt. Ich rufe gleich noch mal an.«
    Tim war zu den Stufen gerobbt. Jetzt stand er an der Souterraintür. Beck öffnete.
    Vermutlich hatte er das alte Muttchen erwartet. Bei Tims Anblick riss er erschrocken die Augen auf.
    Mit flacher Hand drückte Tim ihn beiseite.
    »Wenn Sie Widerstand leisten, Postzusteller Beck, müsste ich Ihnen eine reinhauen. Und dazu hätte ich Lust. Also reizen Sie mich nicht. Ich und meine Freunde – wir müssen jetzt in Ihre Wohnung eindringen, um wichtiges Beweismaterial sicherzustellen. Und ich kann nur hoffen, dass mein Brief dabei ist – Sie wissen schon: der, welcher ganz oben lag – und dass Sie das Foto meines Vaters nicht zerrissen haben. Sonst vergesse ich mich nämlich und dann wird man Sie als Frührentner ausmustern.«
    Beck wurde weiß im Gesicht wie ein Kreislaufkollaps. Zitternd lehnte er an der Wand, als die drei an ihm vorbei und in die Kellerwohnung marschierten.
    Und dort war er auch schon – der achte Postsack.
    Tim fand seinen Brief sofort. Unversehrt war er – Gott sei Dank! Daneben lag Claudia Wendelings Brief an Karin Kneitz-Hupermann.
    Beck schwankte heran und fiel in einen Sessel.
    »Nein... deinen Brief habe ich nicht angerührt. Wie du siehst! Im... im Übrigen... wird mir... mir die Polizei dankbar sein. Ja! Zwei schwere Verbrechen habe ich schon aufgedeckt. Ja! Belohnt werden müsste ich. Zwei Verbrechen: der Bankraub durch Ulrich Heym und der Versicherungsbetrug durch Claudia Wendeling.«
    »Was?«
    Tim hielt auch Claudia Wendelings – geöffneten – Brief in der Hand. Aber gelesen hätte er,Tim, ihn nicht. Aus Respekt vor dem Briefgeheimnis. Jetzt lag das anders und die drei Freunde konnten die Neugier voll rauslassen.
    *
    Es wurde ein heißer Nachmittag für Kommissar Glockner und seine Kollegen. Verhaftung von Ulrich Heym, Festnahme von Claudia Wendeling und Julie Feyerabend. Gegen Rita Mölle war nichts vorzubringen. Ob sie als Komplizin bei der Erpressung des Bankräubers mitgemacht hätte, konnte man vermuten, aber nicht beweisen. Sascha Dörtzer und auch Beck wurden verhaftet.
    Die beiden Frauen sowie der Postfahrer legten Geständnisse ab und – durften wieder nach Hause gehen. Denn Fluchtgefahr bestand nicht. Heym und Dörtzer blieben in Untersuchungshaft. Was sie verübt hatten, waren schwere Verbrechen. Das Gleiche galt für die Posträuber Krepp, Lennert und Wildbold von Odel.
    Leider musste auch gegen Studienreferendar Claus-Peter Heym ermittelt werden. Sein Bruder offenbarte nämlich ein erstaunliches Maß an Niedertracht: Er zog Claus-Peter in seinen Fall mit hinein, erklärte, dass der Referendar von dem Bankraub gewusst habe. Der Zwilling leugnete nicht. Zwar musste man ihm mildernde Umstände zubilligen – und menschlich

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