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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Kisten und Fässern. Saag wan schwamm mit raschen Stößen heckwärts. Sobald sie die Schwarzsteineier erreicht hatte, zeigte sie mit dem Finger nach unten.
    Zunächst war Kast ebenso ratlos wie sie. Er wollte hinunterschwimmen, aber sie hielt ihn zurück. Sie wollte nicht, dass er dem Gelege zu nahe kam. Als sie die Leuchtkugeln darüber hielt, spürte sie, wie er zusammenzuckte. Er sah sich nach ihr um. Seine schwarzen Augen waren starr vor Schreck.
    Sie wollte ihn fortziehen, aber er löste das kleine Netz aus geflochtenem Seetang von ihrer Hüfte, in dem sie sonst Seeknollen und andere essbare Meerespflanzen sammelte, reichte ihr seinen Speer und das Logbuch und schüttelte das Netz aus. Sie begriff sofort, was er vorhatte.
    Sie fasste ihn am Handgelenk, um ihn daran zu hindern, aber er hatte ja Recht. Sie mussten eins von diesen abscheulichen Eiern mitnehmen. Die anderen mussten es sehen und untersuchen, um herauszufinden, inwiefern es eine Gefahr darstellte.
    Saag wan sah Kast in die Augen und mahnte ihn stumm zur Vorsicht. Er verstand und nickte ihr zu.
    Dann stieß er sich ab und schwamm auf ein einzelnes Ei zu, das etwas abseits von den anderen lag. Sobald er es erreicht hatte, warf er das Netz darüber und hob es an, ohne seinen Inhalt zu berühren.
    Damit war sein Auftrag erfüllt. Er machte kehrt und bedeutete Saag wan, zur Bruchstelle des Schiffes zurückzuschwimmen. Das Logbuch fest an die Brust gedrückt, verließ sie rasch das Wrack.
    Draußen im helleren Wasser hielt sie an, drehte sich um und winkte ihn zu sich. Nachdem sie die Speere wieder auf dem Rücken verwahrt hatte, bewegte sie die Hände wie ein Vogel seine Flügel. Kast nickte. Sie mussten ihren Fund so schnell wie möglich in die Burg bringen.
    Er glitt an ihre Seite und reichte ihr seine Last. Sie übernahm sie nicht gern, aber sie hatte keine andere Wahl. So fasste sie das Buch und das zur Schnur gedrehte Netzende mit einer Hand. Die andere streckte sie nach ihrem Herzallerliebsten aus. Er nahm sie und führte sie an seine Lippen. Sein Kuss brannte wie Feuer auf ihrer Haut.
    Er zog sie in seine Arme, drückte sie fest an sich und schob sein Bein zwischen ihre Schenkel. Seine Stärke vertrieb ihre Ängste. Ein wenig außer Atem sah sie in seine Augen, die so voller Liebe waren.
    Rasch berührte sie mit der freien Hand die Drachentätowierung auf seiner Wange. Sein Körper erstarrte vor Schmerz und Lust. Sie bewegte die Lippen: Ich brauche dich.
    Die Welt explodierte. Sand wirbelte auf, und Saag wan wurde im Kreis herumgeschleudert. Muskelkraft und Magik rissen ihr die Beine auseinander. Unter ihr entstand ein Drache und breitete die Schwingen aus. Sein Gebrüll dröhnte ihr in den Ohren, erfüllte ihren Geist. Krampfhaft umklammerte sie das Buch und das Netz.
    Zur Burg, Ragnar’k. Schnell.
    Drachengedanken, Drachengefühle durchdrangen ihr Bewusstsein. Was immer du willst, Leibgefährtin.
    Sie streckte die Füße nach vorn. Die warmen schuppigen Hautfalten legten sich um ihre Beine und hielten sie fest. Sie beugte sich tief über den Drachenhals. Es kann losgehen, mein geliebter Riese.
    Der Drache stieß sich kraftvoll ab und schoss der wässrigen Sonne entgegen. Saag wan hielt die beiden Fundstücke eisern fest, obwohl sie sich im Innersten fragte, ob es nicht besser gewesen wäre, sie mit allem anderen auf dem Grund des Meeres zu lassen.
    Drache und Reiterin tauchten auf. Saag wan sah Schiffe auf dem Wasser und in der Luft. Weiter draußen entdeckte sie Wasserfontänen. Die Leviathane füllten ihre gewaltigen Luftkammern. Die Welt wartete schon auf sie, sie musste sich ihren Gefahren stellen.
    Ragnar’k ging in die Kurve und strebte der Insel A’loatal mit ihrer großen Ordensburg zu, der letzten Bastion der Freiheit in dieser finsteren Welt.
    Saag wan blickte hinab auf das Netz mit der unheimlichen Fracht und fragte sich einmal mehr, welche Schrecken sie aus dem Grab auf dem Meeresgrund geholt hatte. Die Erinnerung an den zerstörten Rumpf mit dem schwarzen Gelege jagte ihr kalte Schauer über den Rücken.
    Was immer das alles zu bedeuten hatte, es war eine Gefahr, die es zu bannen galt.
    »Winterberg …«, flüsterte Elena.
    Er’ril sah, wie erschüttert sie war, und hätte sie am liebsten in die Arme genommen. Sie saß da wie ein Häufchen Elend, erdrückt von Erinnerungen an eine Kindheit, die viel zu früh zu Ende gegangen war. Ihre sonst so strahlenden smaragdgrünen Augen starrten ins Leere, sie schien tief in der

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