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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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darstellt, hat er sicher alles aufgeboten, um es zu schützen und womöglich ist seine Kraft jetzt sogar noch größer als vorher, als er sie auf vier Tore verteilen musste. Wenn wir Erfolg haben wollen, brauchen wir meine Magik. Wir nehmen eines der Elv’en Schiffe; ist das Tor erst zerstört, kehren wir zurück, um bei der Belagerung von Schwarzhall zu helfen.«
    »Du kannst mein Schiff haben«, sagte Merik. »Die Sturmschwinge ist das schnellste Schiff der ganzen Flotte, und ich verfüge von allen Elv’en über die stärkste Magik. Ich fliege dich zu den Bergen und wieder zurück.«
    »Aber du wirst hier gebraucht, um dein Volk in den Krieg zu führen«, wandte Elena ein.
    Merik winkte ab. »Das kann der Admiral der Donnerwolken, unserer Kriegsschiffe, ebenso gut wie ich. Außerdem ist er ein besserer Soldat und versteht mehr von Taktik. Wenn das Wyvern Tor so wichtig ist, wie Meister Tyrus’ Freund behauptet, dann kann ich am meisten bewirken, indem ich dir behilflich bin.«
    Zu weiteren Diskussionen kam es nicht, denn von oben war ein dumpfer Schlag zu hören, und etwas schrammte knirschend über den Steinboden. Alle hoben die Köpfe, als ein Gebrüll erscholl, das sie nur zu gut kannten.
    »Ragnar’k«, sagte Meister Edyll.
    Merik richtete sich auf. »Vielleicht erfahren wir jetzt mehr über das Schiff meiner Kusine.«
    Meister Tyrus verließ seinen Platz am Kamin. »Ich sehe nach.« Der Piratenprinz eilte durch die kleinere Tür auf den Turm hinaus. Ein Schwall Meeresluft drang in den Raum.
    Stimmen waren zu hören, dann kehrte Tyrus ohne seinen Mantel zurück. Kast folgte ihm. Er war barfuß und hatte sich den Umhang des Prinzen übergeworfen. Saag wan war bei ihm. Beide fröstelten und machten grimmige Gesichter.
    »Am Kamin steht heißer Kaffee«, sagte Er’ril.
    Kast und Saag wan strebten dankbar dem wärmenden Feuer zu. Wenig später hielt jeder einen dampfenden Becher in der Hand und war über die jüngsten Ereignisse auf dem Laufenden.
    Kast sah Merik fest an. »Ich bringe leider neue Unglücksbotschaften.«
    »Wie könnte es auch anders sein?« scherzte Harlekin, aber es klang verbittert.
    Merik runzelte die Stirn und richtete sich auf. »Hat es mit dem Schiff meiner Kusine zu tun?«
    Kast nickte. »Ihre Leiche haben wir zwar nicht gefunden, dafür aber das hier.« Er zog ein dickes ledergebundenes Buch unter dem Mantel hervor. »Das Logbuch des Kapitäns.«
    Merik nahm es ihm ab und behielt es in den Händen. »Ich danke dir. Ich bete zur Mutter, dass wir darin Antworten auf unsere Fragen finden.«
    »Dann bete mit Inbrunst.« Kast nickte Saag wan zu. »Das Logbuch ist nämlich nicht alles, was wir gefunden haben.«
    Saag wan stellte einen großen schwarzen Gegenstand auf den Tisch und entfernte vorsichtig das Seetangnetz, das ihn umgab.
    »Ein Ei?« fragte Meister Edyll.
    »Was hat das zu bedeuten?« wollte der Großkielmeister wissen.
    Er’ril riss ungläubig die Augen auf. Die Stimme versagte ihm, er rang nach Atem. Die anderen reagierten ähnlich. »Schwarzstein!« stieß er endlich hervor.
    »Das hatten wir uns schon gedacht«, sagte Kast.
    »Warum bringt ihr es hierher?«
    »Ihr sollt es mit eigenen Augen sehen.« Er blickte Er’ril an, und seine Stimme wurde härter. »Im Frachtraum des gesunkenen Schiffes liegen über hundert von den vermaledeiten Dingern.«
    »Hundert …?«
    »Mindestens«, fügte Saag wan leise hinzu.
    Elena deutete auf das Ei. »Aber was ist das? Wozu soll es dienen?«
    Merik kniff die eisblauen Augen zusammen. »Wichtiger noch, warum hat meine Kusine diese Eier hierher gebracht?«
    »Vielleicht wurde sie dazu gezwungen«, vermutete Meister Edyll.
    Alle standen nun um den Tisch herum, hielten jedoch respektvoll Abstand.
    »Ich weiß nicht, inwiefern das Ding gefährlich ist«, sagte Kast, »aber ich finde, wir sollten gerüstet sein. Das eine Ei untersuchen, um uns anschließend, wenn wir das Risiko kennen, das Nest auf dem Meeresgrund vorzunehmen.«
    Er’ril fiel auf, dass einer der Anwesenden, der sonst nicht auf den Mund gefallen war, eine ganz ungewohnte Zurückhaltung an den Tag legte. Harlekin Qual sah das Schwarzsteinei unverwandt an. In seinen goldenen Augen stand ein rätselhaftes Funkeln aber keine spöttische Bemerkung, kein sarkastischer Scherz kam über seine Lippen.
    Er’ril verließ Elena und ging langsam um den Tisch herum, als wollte er das Ei von allen Seiten begutachten. Als er hinter dem Piratenspion stand, zückte er lautlos sein Schwert und

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