Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
denn nicht? Ich habe keine Hochzeit gehabt. Anne auch nicht. Aber du , bei Gott, du wirst eine haben. Du schon.“
Argwöhnisch musterte Gladys ihre Tochter. „Je älter du wirst, desto mehr gleichst du deinem Vater.“
Lois grinste. „Kein Grund, fies zu werden.“
„Du willst also das weiße Kleid und die Orgelmusik und Fingerfood, also das ganze Programm?“
„Mir würde schon das Ehegelübde reichen.“
Gladys verschränkte die Arme vor der Brust und sah für den Bruchteil einer Sekunde wie Lois aus, wenn sie einen Wutanfall bekam. „Wenn du erst mal in meinem Alter bist, Mädchen, dann brauchst du kein verdammtes Ehegelübde mehr.“
„Sei doch nicht so stur.“
„Das musst du gerade sagen!“
„Tja, von wem hab ich das wohl?“
„Wir hatten doch eben erst beschlossen, dass du’s von deinem Vater hast. Und wo steckt Damon überhaupt? Er würde sich vermutlich auf meine Seite schlagen.“
„Dieser Riesenfeigling versucht sich rauszuhalten. Der König übrigens auch. Ich schätze, sie warten ab, wie wir entscheiden.“
„Wie ich entscheide, Liebes.“
„Ach, komm schon, Mom. Willst du denn keine anständige Hochzeit? Mit Dad bist du doch auch bloß vor den Friedensrichter getreten.“
„Na ja, das mussten wir doch“, entgegnete Gladys realistisch. „Du bist schließlich nur fünf Monate später auf die Welt gekommen.“
„Es hat nicht mal Blumen gegeben!“
„Die verschlimmern bloß meinen Heuschnupfen. Deshalb gefällt mir dieses Wüstenklima ja so gut. Schön trocken.“
„Das ist ein Ofen auch.“ Lois suchte immer noch nach dem schlagenden Argument, das ihre Mutter umstimmen sollte, als sie laute Schritte hörte, die sich rasch näherten. Im nächsten Augenblick erschien Shakar auf der Glasveranda. Im Schlepptau hatte er eine große, starkknochige, dunkelhäutige Frau.
„Oh, hallo“, grüßte Lois. „Da bist du ja wieder. Höchste Zeit, dass wir dich mal auf den neuesten Stand bringen. Anne und Maltese s–“
„Meine Gefährtin ist schwanger!“, keuchte Shakar. „Ich bin in ihre Welt gefallen und in einem Teich geschwommen und habe große Tiere gefüttert.“
„Aha?“, machte Lois. „Offenbar bin ich nicht auf dem neuesten Stand.“
„Lois, wo ist der teure König, mein Vater?“
„Ach, der drückt sich irgendwo auf den Fluren herum. Und nenn ihn bloß nicht den teuren König. Er wird eher so was wie mein Stiefvater sein.“
Shakar blinzelte verwirrt. „Ich möchte Euch Frederica Callanbra von Burg Callanbra vorstellen. Rica, dies ist meine Schwester-durch-Paarung, die holde Prinzessin Lois, und ihre Mutter Gladys, die-bald-Königin-sein-wird.“
„Die bald Königin sein wird“, sinnierte Gladys und schüttelte Ricas große Hand. „Königin. Daran hab ich noch gar nicht … ich war so beschäftigt … und dann hat Sekal gefragt … ich hätte doch nie gedacht … es war mir nicht klar …“
„Schön, Sie kennenzulernen“, sagte Rica. Lois konnte kaum die Augen von ihr abwenden. Rica war die größte Frau, die sie je zu Gesicht bekommen hatte. Eine große Frau, die dazu auch noch ordentlich was auf den Rippen hatte, beileibe kein Hungerhaken also. Außerdem sah sie nach einem erstklassigen Knochenbau aus. Und hatte ein Benehmen, das geradezu … würdevoll war. Ja, genau: würdevoll. „Ich habe schon viel von Ihnen gehört.“
„Sie werden also ein Kind bekommen?“, fragte Gladys. „Herzlichen Glückwunsch!“
„Ja, wir haben viel Freude aneinander. Wir werden den König sprechen und dann werden wir … Gladys, Ihr solltet nicht allzu überrascht sein. Habt Ihr es denn nicht gewusst? Mein Vater wollte Euch von dem Augenblick an, als er Euch zum ersten Mal sah, zur Gefährtin.“
„Das habe ich gewusst“, erwiderte Gladys gefasst. „Aber vom Königinnensein verstehe ich überhaupt nichts. Ich bin bloß Büroleiterin. Ich meine, das war ich, damals in meiner Welt.“
„Damit eignest du dich besser für den Job als ich“, warf Lois ein. „Wenn du ein Büro voller nörgeliger Buchhalter leiten kannst, ohne einen Doppelmord zu begehen, dann kannst du auch an Sekals Seite über ein Königreich herrschen.“
„Klingt vernünftig“, stimmte Rica zu.
„Natürlich erst nach einer anständigen Hochzeit“, fuhr Lois fort.
„Ach, halt den Mund!“, sagte die-die-bald-Königin-sein-wird.
***
„Mein König, darf ich Euch Frederica Callanbra von Burg Callanbra vorstellen? Rica, dies ist der König, mein teurer Vater.“
„Sehr erfreut,
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