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Albspargel

Albspargel

Titel: Albspargel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Bentele
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unorthodox, wie der Staatsanwalt sagen wird, den ich erst noch in die Details einweihen muss. Denn aus den seitherigen Hinweisen wird der Mann nicht schlau.«
    »Wanzen, Observieren auf Schritt und Tritt, Lenken durch homöopathisches Setzen von Informationen«, grinste Steinhilber, »hat mal richtig Spaß gemacht, nicht alles nach den Vorschriften. Aber recht hat, wer den Täter fasst. Abschöpfen anderer Leute Ermittlungen wie die gute alte Stasi.«
    »Abschöpfen? Ich verstehe nur halb«, staunte mein Kollege.
    »Den Rahm der Erkenntnis«, lächelte Hohwachter, »ja, wir sind nicht immer ganz fein. Aber bei Gefahr im Verzug? Und wenn eine derartig harte Kruste über einem Dorf liegt? Wie gesagt, Sie haben sie aufgebrochen, das hatten wir gehofft.«
    »Immer auf der Spur wie ein Bluthund, immer vorsichtig, dass Sie nichts merken. Sonst wäre es nichts gewesen mit dem Abschöpfen. Wanzen in Ihren Autos, zum Schluss im Eiskeller, am Klapprad lohnte es sich nicht«, versicherte Steinhilber und nahm einen großen Schluck Bier.
    »Befragungen derer, die Sie befragt haben, regelmäßig, ohne dass die den Zusammenhang erkennen.«
    »Mechthild haben wir nicht befragt. Es hätte nichts erbracht. Auch bei den anderen nicht ohne Ihre Vorarbeit.«
    Franz Graßner, überlegte ich: Die alte Mechthild hatte nicht nur Franz gemeint mit ihrem »zu spät«. Fritz war zu diesem Zeitpunkt ja ebenfalls nicht mehr zu retten gewesen, wenn sie mir gesagt hätte, wer mit Graßner in Lindau war. Wenn wir aber das »zu spät« auf den Selbstmord von Franz Graßner wie auf den Tod von Fritz bezogen hätten, wären wir wohl selbst auf Ernst Graßner als Mörder von Fritz gekommen.
    »Franziska Fischer war schwer auszuhorchen. Das Weib verfügt über einen sagenhaften Geschäftssinn«, redete Steinhilber weiter, »und wechselt die Gesichter wie eine Verkehrsampel.«
    »Es ging aber.« Hohwachter lockerte die Schultern. »Wir setzten einfach bei ihrem Verlobten an, Jörg Fuchslocher.«
    »Frau Helene Strauß, die uns aber zuvor noch einige gute Hinweise gegeben hatte, ließen wir ins Rheinland entschwinden – Flucht vor der Nichte.« Steinhilber schaute mich an und blies die Backen auf. »Vom Winde verweht.«
    Hohwachter lächelte: »Ich glaube, die alte Dame mag Sie.«
    Ich mochte sie auch.
    »Der Schluss war unfair, zugegeben, und gefährlich für Sie«, entschuldigte sich nun Hohwachter zögernd.
    »Meine Idee«, setzte Steinhilber obendrauf, »aber wir brauchten ein Geständnis. Und wenn Sie uns den Zettel gezeigt hätten – wir hätten Sie schon überredet, zu dem kleinen Rendezvous in den Eiskeller zu gehen. Alles wäre ganz genauso abgelaufen.«
    »Wir wollen keine Langeweile verbreiten, nicht wahr, Steinhilber?«, redete Hohwachter weiter, »aber ein kleines Meisterwerk war das Ganze schon: Sie, meine Herren, haben die Nüsse geknackt, und wir haben die Kerne gesammelt.«
    Steinhilber stellte trocken fest: »Sonst lägen Sie jetzt beide tot im Eiskeller.«
    »Zum nächsten Fall.« Hohwachter bestellte weiteres Bier.
    Mazzuoli brachte die Gläser und wischte hier eine Tischplatte ab und rieb dort an einem Fleck auf der Vertäfelung. Aber viel hörte er nicht.
    »Zum nächsten Fall?«, fragte mein Nachfolger hoffnungsvoll.
    »Meinen Sie, wir gehen auf einem Bein nach Hause?« Steinhilber reckte die Arme in die Höhe und machte mit beiden Händen das Victory-Zeichen.
    »Amelie?«
    »Die haben ordentlich gepfuscht, unsere Vorgänger«, mokierte sich Steinhilber.
    »Dabei waren die Akten von damals schon Wegweiser genug, denen man nur hätte folgen müssen.«
    »Aber auch hier konnten wir verfahren wie im Fall Pocherd«, lobte Hohwachter. »Da waren die Schuhe in der Kiesgrube. Die Hinweise auf Verwandtschaft der Akteure in den beiden Fällen. Da waren die vielen Liebschaften des guten Herrn Pocherd. Da war der mehrfache Schutz des Täters durch Oma Egle und ihre Schwiegertochter, die Mutter von Hans, und das lange Schweigen von Helene Strauß.«
    »Die Sache«, erörterte der Hauptkommissar weiter, »war komplizierter als im Fall Pocherd. Viel mehr Einzelhinweise, und dadurch die Frage: Welcher ist wichtig und welcher nicht? Entscheidend auch hier der Hinweis der alten Mechthild. Sie weiß es nicht einmal.«
    »Ein verfluchtes Puzzle«, schimpfte Steinhilber roh, »wo du bei jedem neu auftauchenden Fakt sagst: Jetzt hast du den Kerl endlich – aber Pfeifendeckel!«
    Ich hatte die Tischplatte gepackt. Sagt doch endlich!
    »Da Fritz Pocherd

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