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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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gehen wollen, sofern Sie kein Passagierticket haben oder Mitglied der Besatzung sind.«
    Sobald Janie Caroline auf ihrem Platz untergebracht hatte, ging sie zum Gate zurück, um sich umzusehen. Der Mann, den sie hatte herbeilaufen sehen, diskutierte immer noch mit dem Angestellten der Fluglinie und versuchte ihn zu überreden, einen der Passagiere aus der Maschine zu holen. Janie sah auf die Uhr und stellte fest, daß es noch eine halbe Stunde dauern würde, bis die Maschine startete. Sie fragte einen anderen Angestellten, der gerade in keine Diskussion verwickelt war, ob es möglich sei, die Maschine zu verlassen und dann wieder an Bord zu gehen.
    »Wenn Ihre Dokumente in Ordnung sind, sollte das kein Problem sein.« Janie zeigte ihm ihre Papiere, und er sagte: »Gehen Sie ruhig. Aber bleiben Sie nicht zu lange aus. Wir schließen das Gate in fünfzehn Minuten und lassen dann alle die Schutzanzüge anziehen.«
    Janie, die sich an die knisternden Geräusche auf dem Flug nach England erinnerte, sagte: »Das möchte ich natürlich um keinen Preis versäumen.« Dann drehte sie sich um und ging durch die Sperre, vorbei an dem Angestellten und dem lautstark und beharrlich argumentierenden Michael Rosow. Während sie an ihm vorbeiging, wandte Rosow ihr kurz den Blick zu.
    Er war auf diesem Feld, dachte sie, als ihre Augen sich trafen. Ich weiß nicht, woher ich das weiß, aber ich weiß, daß er auf diesem Feld war. Ich frage mich , wie nahe er dran war , uns zu finden . Aber Caroline saß schon in der Maschine, wieder einmal von ihrer amerikanischen Staatsbürgerschaft geschützt. Er konnte ihr nichts mehr anhaben.
    Sie schenkte dem Mann ein herzliches Lächeln und glaubte einen Augenblick, etwas wie Wiedererkennen in seinen Augen zu sehen. Doch es verblaßte, und er erwiderte ihr Lächeln mit einem kurzen Kopfnicken. Dann nahm er seine Diskussion wieder auf, und Janie ging weiter, ohne sich aufzuhalten.
    Im Zwischengeschoß hielten die grünen Männer ihre stille, unerschütterliche Wache, die Waffen auf die unter ihnen vorbeiziehende Menge gerichtet. Mit raschen Schritten ging Janie auf einen Buchladen zu, um etwas zu kaufen. Sie würden viele Stunden lang im Transitraum sein, und sie brauchte etwas zur Ablenkung. Das würde ihre Gedanken von den Dämonen fernhalten, die sich hin und wieder erhoben, ihren grausamen Tanz aufführten und ihr jedes bißchen Seelenfrieden raubten, das sie hatte finden können.
    Noch ein Verlust, dachte sie. Fühlt sich allmählich an wie mein normales Leben, dieser schreckliche Schmerz, Menschen zu vermissen ... Traurig überlegte sie, was zwischen ihr und Bruce hätte sein können, wenn sie einen Ausweg aus ihrem geographischen Dilemma gefunden hätten.
    Sie hatten sich am Abend zuvor in seiner Wohnung voneinander verabschiedet; sie war ihr, da Caroline im Nebenzimmer war, viel zu eng erschienen, und der Abschied hatte Janie nicht befriedigt. Es hätte mich mehr berühren sollen, ich hätte trauriger sein sollen oder so . Aber sie hatte sich einfach schrecklich leer gefühlt. Sie wußte, das lag daran, daß sie sich vorher fest vorgenommen hatte, den Schmerz nicht hochkommen zu lassen. Wenn ich ihn nicht hereinlasse, kann er mich nicht verletzen .
    Aber er hatte sie erreicht, trotz all ihrer Anstrengungen. Er war da, tief in ihrem Herzen, in ihrer Magengrube, er lauerte in ihrer Psyche und wartete darauf, beim geringsten Anlaß über sie herzufallen. Sie hatte entschieden, daß sie ihn unterdrücken würde, bis sie sicher zu Hause und irgendwo allein war, wo sie weinen und darauf warten konnte, daß ihr Herz brach, wenn es das war, womit sie ihn loswurde ...
    »Warum bleibst du nicht?« hatte er gesagt. »Es gibt auch hier Arbeit für dich. Ich kann dir helfen, dich einzurichten . einen Job zu finden .«
    »Ich weiß nicht, Bruce«, hatte sie gesagt, vor Verwirrung gelähmt. »Ich glaube nicht, daß ich im Moment zu einer solchen Entscheidung bereit bin.
    In meinem Leben ist alles so durcheinander ...« Dann hatte sie hinzugefügt: »Die Dinge verändern sich. Als ich hier ankam, dachte ich, England wäre das Paradies. Aber ihr habt sogar noch weniger Freiheit als wir; hier ist es so weit gekommen, daß ich nicht glaube, daß ihr sie jemals zurückbekommt. Zu Hause können wir noch etwas verändern. Ich glaube, mir gefällt einfach nicht, wie es sich anfühlt zu leben ... unter all dieser ... Kontrolle.«
    Und dann hatte sie noch gesagt: »Aber warum kommst du nicht zurück? Du bist immer

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