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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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fürchte, daß jeder, der zufällig hierherkommt und die Kleider trägt, ebenso erkranken wird wie ich. Ich bin überzeugt, daß die Ratten das Mittel sind, mit dem diese Seuche sich durch das Land bewegt. Verbrennen reinigt«, sagte er zu ihr. »Ich möchte es nicht auf mein Gewissen nehmen, diese Dinge zurückzulassen.«
    Um auch an diesem wichtigen Ritual teilzuhaben, fragte Kate: »Bitte, Doktor, darf ich das Feuer anzünden?«
    »Wenn es Euch Freude macht, Kind«, antwortete er und reichte ihr den dunklen Feuerstein.
    Sie hob einen zweiten Stein auf und wollte die beiden gerade aneinanderschlagen, als die Hufschläge eines herannahenden Pferdes sie den Kopf wenden ließ. Beunruhigt sahen sie und der Arzt sich an. Kate ließ die Steine fallen, und sie und Alejandro eilten zur Tür. Alejandro, sein Messer in der Hand, schob sie sanft hinter sich, als er hinausspähte.
    Über die Lichtung nahte eine plumpe Frau in zerrissenen Kleidern, die unsicher auf einem für sie zu kleinen Pferd schwankte. Ihre Haube war auf eine Seite gerutscht, ihr Gesicht mit Schmutz verschmiert. Kate spähte hinter Alejandros Bein hervor und rief: »Das ist die Dienstmagd meiner Mutter!«
    Alejandro zwinkerte im Sonnenlicht. »Tatsächlich, sie ist es! Warum in aller Welt kommt sie hierher?« fragte er. Ob ihr jemand folgt? dachte er. Er steckte das Messer wieder in seinen Stiefel und lief hinaus, um ihr zu helfen, denn sie war eindeutig in Schwierigkeiten.
    »Gott im Himmel, Frau«, rief er. »Was habt Ihr?«
    Als sie vom Pferd rutschte und unsicher auf wehen Füßen in zu engen Schuhen landete, sagte die Magd gereizt: »Ich habe mein Kleid verdorben! Als ich den Weg einschlug, hat der Wind mich förmlich vom Pferd geblasen, und ich bin auf meinem Hinterteil gelandet. Wie gut, daß ich ordentlich gepolstert bin!« Sie bürstete sich Blätter und Eicheln vom Saum des Kleides und richtete sich auf.
    »Aber genug von mir! Ich bin gekommen, um Mutter Sarah zu suchen, aber Ihr werdet den Nutzen davon haben. Der König, Gott verfluche ihn, hat Reiter ausgeschickt, um Euch zu finden. Ich habe sie vor nicht ganz einer Stunde getroffen, und ich habe sie in die Irre geschickt, wenn es den Heiligen gefällt! Am besten verschwindet Ihr von hier, und das Kind auch. Sie werden nicht lange brauchen, um Euch zu finden.«
    Er schickte die Dienstmagd sofort wieder weg, denn er wollte nicht, daß sie bei ihnen angetroffen würde, falls man sie tatsächlich bald finden sollte. Und das war gut so, denn kaum war ihre auf und nieder hüpfende Gestalt endlich außer Sicht, als man in der Ferne schwaches Hundegebell hörte.
    Hektisch raffte Alejandro alles zusammen, was zur Hand war und ihnen vielleicht auf der Reise nützlich sein würde, und stopfte es in seine Satteltasche. Als er zur Tür hinausging, drehte er sich noch einmal um, weil er das Gefühl hatte, etwas zu vergessen. Als er die Kleider im Kamin sah, legte er die Tasche ab und nahm den Feuerstein, um die Sachen wie geplant zu verbrennen.
    Doch bevor er die Steine aneinanderschlagen konnte, sagte Kate: »Und was ist mit dem Rauch? Wenn sie ihn aufsteigen sehen, finden sie uns!«
    Alejandro hielt inne; ihm wurde klar, daß selbst ein kleines Feuer ihren Aufenthalt verraten und man sie schnell entdecken würde. Er dachte daran, die Sachen im Kamin zurückzulassen, ohne sie zu verbrennen; während er noch unentschieden war, spukten ihm die Gespenster von Alderon, Matthews und Adele durch den Kopf.
    Nein! Seine Gedanken rasten. Ich will nicht für noch einen Tod verantwortlich sein. Er griff in den Kamin und nahm die Kleider an sich.
    Er rannte nach draußen und schnallte die Satteltasche auf den Rücken des Pferdes. Dann hob er Kate hoch, setzte sie vor sich und stopfte die Kleider zwischen ihren Rücken und seinen Bauch. Sie ritten in raschem Tempo den Weg zur Wiese hinunter, und Kate rief: »Jetzt sind sie lauter! Oh, beeilt Euch!«
    Das Pferd war ausgeruht und reagierte prompt auf Alejandros nicht sehr sanftes Antreiben. Als sie zwischen den knorrigen Eichen hindurch die milde Luft der Lichtung verließen und die Kälte des Feldes erreichten, protestierte das Tier nicht. Beim Überqueren des Feldes erkannte Alejandro, daß es noch mehr Gräber enthielt als erst vor ein paar Tagen. Noch mehr Tote, dachte er. Wird das nie aufhören? Seine keimversuchten Kleider lagen zwischen ihm und Kate, eine schwere Bürde, aber er würde sie nicht zurücklassen, um noch mehr Menschen umzubringen.
    Jetzt ritten sie

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