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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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an, als sie ihr begegnete, und grüßte sie mit Respekt.
    »Ich wünsche Euch einen guten Tag, Lady; wir sind im Auftrag des Königs unterwegs und brauchen Hilfe.«
    Sie nickte höflich, da sie wußte, in dem Augenblick, in dem sie den Mund aufmachte, war sie verraten.
    »Wir suchen jemanden, der vor der Justiz des Königs flieht. Einen Arzt. Er reist mit einem kleinen Mädchen.« Als er eine detaillierte Beschreibung von Alejandro und Kate folgen ließ, wußte das Dienstmädchen sofort, wen sie suchten.
    »Habt Ihr ein solches Paar gesehen oder davon gehört?«
    Heilige Jungfrau, was soll ich tun? Die Magd wußte, daß zwischen dem Kind und seinem nachlässigen Vater von Liebe kaum die Rede sein konnte, und daß der Arzt der Kleinen nicht schaden würde, stand fest. Selbst mit ihrem schlichten Verstand erkannte sie, daß es mit der Geschichte mehr auf sich hatte, als man ihr erzählte.
    Sie schüttelte verneinend den Kopf und nickte Sir John dann höflich zu; dieser sah ihr fragend nach, als sie ungelenk ihr Pferd wendete und da- vonritt. Verwirrt über das seltsame Verhalten der Frau, saß er wieder auf und setzte seine Suche fort. Bei sich dachte er: Arme Seele; noch eine, die verrückt geworden ist.
    Kaum hatte sie eine sichere Entfernung zwischen sich und den Suchtrupp gelegt, wendete das Dienstmädchen das Pferd der Lady erneut. Sie würde geradewegs zur Hütte reiten; Mutter Sarah würde wissen, was zu tun war.
    Ein ganzer Tag verging, bis Alejandro die Augen öffnete und den Kopf des schlafenden Kindes auf seiner Brust sah. Langsam bewegte er seinen steifen Arm, denn nach der Krankheit und Reglosigkeit war er fast nicht mehr zu gebrauchen. Als er ihn wieder benutzen konnte, legte er vorsichtig die Hand auf die goldenen Locken und ließ sie dort liegen. Kate spürte das Gewicht seiner Hand, öffnete die Augen und erwachte. Als sie sah, daß er bei Bewußtsein war, richtete sie sich sofort auf, rieb sich die Augen und berührte dann seine Stirn.
    »Sie ist wieder kühl, Doktor; einen ganzen Tag lang hattet Ihr glühendes Fieber.«
    »Bitte, Kate, ich brauche etwas frische Luft . könntet Ihr die Tür öffnen?«
    Kate riß die Tür weit auf, und Alejandro konnte das Pferd draußen am Pfosten sehen, das friedlich graste; er hörte das Summen träger Insekten im heißen Sonnenlicht. Nie war ihm der blaue Himmel so schön erschienen, und er dankte Gott für das Geschenk dieser wundervollen Farbe.
    »Könntet Ihr mir etwas zu trinken bringen? Mein Mund ist voller Sand.«
    Als sie ihm die Einzelheiten dessen erzählte, was während seines Deliriums passiert war, staunte er darüber, wie sein Traum die Realität des Geschehens widergespiegelt hatte, nur in das Gewand seiner Vergangenheit gekleidet.
    »Seid Ihr geheilt, Doktor?« fragte das Kind.
    »Ja, meine Kleine, es scheint so, und nicht nur von der Pest.«

34
     
    Es dauerte eine Woche, ehe Caroline in Bruces Wohnung das Bett verlassen konnte. In dieser Zeit, in der ihre angegriffene Patientin kaum mehr tun konnte als schlafen, hüllte Janie Carolines Hände und Füße in Plastikbeutel mit Maden, die sie aus einer Mülltonne in der Nachbarschaft geholt hatte. Nach einigen Tagen nahm sie die Tüten ab, und Schwärme von Fliegen erhoben sich in die Luft; sie hatten ihre Metamorphose mit Carolines infiziertem Fleisch genährt, denn diese Reinigung war ihre natürliche Aufgabe. Dann benutzte Janie ihre Fähigkeiten als Chirurgin und reparierte das, was übrig war. Mit Hilfe von Rasierklingen, Nähnadeln, Zahnseide und Pinzette wirkte sie Wunder an Carolines beinahe zerstörten Gliedmaßen; bis auf eine Zehenspitze konnte sie alles retten.
    Bruce wurde über den Vorfall im Labor vernommen, aber weil er beweisen konnte, daß er zum endlich festgestellten Zeitpunkt von Teds Tod in Leeds gewesen war, wurde seine eigentliche Verwicklung nie aufgedeckt. Der Aufsichtsrat des Instituts bat ihn, Teds Stelle zu übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden sei, doch er lehnte das ab; er erklärte, er wolle seine aktive Arbeit auch nicht zeitweilig für eine Verwaltungstätigkeit aufgeben. Der Aufsichtsrat, enttäuscht über Bruces Weigerung, holte widerstrebend einen Berater von außerhalb, der das Institut ebenso reibungslos leiten würde wie Ted.
    Sowohl Janie als auch Bruce waren erstaunt, wie gut und schnell Carolines Genesung voranging, wenn man bedachte, daß sie dem Tod so nahe gewesen war; sie kamen überein, daß eine kurze Erholungspause genügen würde. Janie schob ihre

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