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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wieder stieß er hervor. »Wie schön, dich zu sehen.«
    Als sich die beiden Hünen schließlich voneinander lösten, waren Coopers Augen gerötet und seine Wangen nass. Sampsons Augen waren trocken geblieben. Ich habe John noch nie weinen sehen.
    »Das ist das Beste, was mir seit langem passiert ist«, sagte Cooper. »Ich habe nicht geglaubt, dass jemand nach dem Prozess kommen würde. Für die meisten bin ich bereits tot.«
    »Ich habe jemanden mitgebracht. Das ist Detective Alex Cross«, sagte Sampson und schaute mich an. »Er ist der Beste, den ich beim Morddezernat kenne.«
    »Genau, was ich brauche«, sagte Cooper und nahm meine Hand. »Den Besten.«
    »Und jetzt erzähl uns mal den ganzen Wahnsinn. Alles«, sagte Sampson, »von Anfang bis zum Ende. Alles. Deine Version, Coop.«
    Sergeant Cooper nickte. »Gern. Es tut mir gut, es jemandem zu erzählen, der nicht schon überzeugt ist, dass ich die drei Frauen ermordet habe.«
    »Es war Freitag und Zahltag«, fing Cooper an. »Ich hätte direkt zu meiner Freundin Marcia nach Hause gehen sollen, aber ich habe im Club noch ein paar gehoben. Gegen acht Uhr habe ich Marcia angerufen, aber sie war offensichtlich ausgegangen.
    Wahrscheinlich war sie sauer auf mich. Da habe ich noch einen getrunken und dann ein paar Kumpel getroffen. Danach habe ich noch mal zu Hause angerufen – so gegen neun Uhr. Marcia war immer noch nicht da.
    Also habe ich noch ein paar Highballs im Club getrunken.
    Dann beschloss ich, zu Fuß nach Hause zu gehen. Warum zu Fuß? Weil mir klar war, dass ich ziemlich einen sitzen hatte.
    Die Luft würde mir gut tun, und es war zu meinem Haus nur etwas mehr als eine Meile. Als ich zu Hause ankam, war es kurz nach zehn. Marcia war immer noch nicht da. Ich habe im Fernsehen ein Basketballspiel eingeschaltet – North Carolina Duke. Ich feuere zu gern gegen die Dukies und Trainer K. an.
    Gegen elf Uhr habe ich gehört, wie die Vordertür aufging. Ich habe Marcia zugerufen, wo sie so lang gesteckt hat.
    Aber sie war nicht nach Hause gekommen, sondern ein halbes Dutzend Militärpolizisten und ein Kriminalbeamter vom CID, Jacobs. Kurz danach haben sie angeblich das Buschmesser auf meinem Dachboden gefunden, und Spuren der blauen Farbe, mit denen sie diese Ladys beschmiert haben. Sie haben mich wegen Mordes verhaftet.«
    Ellis Cooper schaute erst Sampson an, dann blickte er mir durchdringend in die Augen. Er machte eine Pause, ehe er weitersprach. »Ich habe diese Frauen nicht umgebracht«, erklärte er. »Und ich kann es immer noch nicht glauben, aber jemand hat mir offensichtlich diese Morde in die Schuhe geschoben.
    Warum tut jemand so was? Es ergibt keinen Sinn. Ich habe nicht einen Feind auf der Welt, zumindest habe ich das bisher immer geglaubt.«
8
    Thomas Starkey, Brownley Harris und Warren Griffin waren seit über dreißig Jahren dicke Freunde, seit sie zusammen in Vietnam gedient hatten. Alle paar Monate trafen sie sich auf Befehl Thomas Starkeys in einem einfachen Blockhaus auf dem Kennesaw Mountain in Georgia und verbrachten ein langes gemeinsames Wochenende. Es war ein Macho-Ritual und würde bestehen bleiben – das behauptete Starkey –, bis der Letzte von ihnen gestorben sei.
    Sie taten alles, was sie daheim nicht durften: Musik aus den sechziger Jahren spielen – Doors, Cream, Hendrix, Blind Faith, Airplane –, voll aufgedreht. Sie tranken viel zu viel Bier und Bourbon, während sie riesige Porterhouse-Steaks grillten, dazu frischen Mais, Vidalia-Zwiebeln, Tomaten, Folienkartoffeln mit viel Butter und saurer Sahne. Sie rauchten teure kubanische Zigarren. Und bei allem hatten sie einen Heidenspaß.
    »Wie hieß diese alte Bierreklame? Ihr wisst schon, wovon ich rede«, fragte Harris, als sie sich zum Abendessen auf die vordere Veranda setzten.
    »Besser als so wird’s nicht mehr«, antwortete Starkey und schnippte die dicke Asche von seiner Zigarre auf die Bodenplanken. »Aber das war ein selten beschissenes Bier, glaube ich. An den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich bin auch leicht besoffen und total zugedröhnt.« Das glaubte ihm keiner. Thomas Starkey verlor nie ganz die Kontrolle, besonders nicht, wenn er einen Mord beging oder den Befehl zu einem gab.
    »Wir haben unseren Obolus entrichtet, Gentlemen. Wir haben das hier verdient.« Er streckte seinen Freunden den Bierkrug entgegen. »Alles, was jetzt passiert, haben wir uns verdient.«
    »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten, dass wir das verdient haben. Zwei oder

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