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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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drei Kriege im Ausland. Unsere anderen Unternehmungen in den letzten paar Jahren«, sagte Harris.
    »Familien, elf Kinder bei uns allen zusammengerechnet. Und in der großen bösen zivilen Welt haben wir uns auch wacker geschlagen. Ich hätte nie gedacht, mal hundertfünfzig pro Jahr einzusacken.«
    Wieder stießen sie mit den schweren Biergläsern an. »Wir haben’s gut gemacht und weit gebracht, Jungs. Und ihr könnt mir glauben, es kann nur noch besser werden«, sagte Starkey.
    Wie immer schwelgten sie in alten Kriegserinnerungen – Grenada, Mogadischu, der Golfkrieg, aber hauptsächlich Vietnam.
    Starkey erinnerte daran, als sie eine Vietnamesin zu einer »Fahrt im U-Boot« gezwungen hatten. Die Frau – selbstverständlich Vietcong-Sympathisantin – wurde nackt ausgezogen, dann mit dem Gesicht nach oben auf eine Planke gebunden.
    Harris hatte ihr ein Handtuch ums Gesicht gewickelt. Aus einem Eimer tröpfelten sie Wasser aufs Handtuch. Als das Handtuch schließlich durchtränkt war, musste die Frau Wasser einatmen, um Luft zu bekommen. Schon bald schwollen Lunge und Bauch vom Wasser an. Dann schlug Harris ihr auf die Brust, um das Wasser herauszupressen. Die Frau redete, aber selbstverständlich sagte sie ihnen nichts, was sie nicht ohnehin schon wussten. Deshalb schleppten sie die Frau zu einem Khakibaum, der süße Früchte trug und immer von Unmengen großer gelber Ameisen übersät war. Sie banden die Mama-San an den Baum, zündeten sich Marihuana-Zigaretten an und schauten genüsslich zu, wie ihr Körper unvorstellbar anschwoll.
    Kurz ehe sie platzte, »verdrahteten« sie die Frau mit dem Feldtelefon und töteten sie mit einem Stromstoß. Starkey behauptete immer, das sei die kreativste Tötungsart, die er kannte. »Und diese VC-Terroristenschlampe hat es verdient.«
    Brownley Harris fing an, über die »irren Minuten« in Vietnam zu sprechen. Wenn aus einem Dorf zurückgeschossen wurde, selbst wenn es nur ein Schuss war, hatten sie eine »irre Minute«. Dann brach die Hölle los, weil diese Schüsse bewiesen , dass das gesamte Dorf ein VC-Nest war. Nach der »irren Minute« wurde das Dorf, zumindest das, was von ihm übrig war, niedergebrannt.
    »Kommt, Jungs, gehen wir rein«, sagte Starkey. »Ich bin in Stimmung für einen Film und weiß genau den richtigen.«
    »Ist er scharf?«, fragte Brownley Harris grinsend.
    »Heiß wie die Hölle, das kann ich dir sagen. Dagegen ist Das Schweigen der Lämmer ein Popcorn-Furzer. Der gruseligste Film, den ihr je gesehen habt.«
9
    Die drei gingen ins Arbeitszimmer, ihr Lieblingsplatz im Blockhaus. Vor langer Zeit hatte man ihnen den Code-Namen »Drei blinde Mäuse« gegeben. Sie waren Profi-Killer einer Eliteeinheit – taten, was man von ihnen verlangte, stellten nie peinliche Fragen und führten ihre Befehle aus. Und sie waren absolute Spitze.
    Starkey war der Anführer, wie damals in Vietnam. Er war der Gescheiteste und der Härteste der drei. Starkey hatte sich im Laufe der Jahre körperlich nicht sehr verändert. Er war eins dreiundachtzig groß, mit Taillenweite zweiundachtzig, ein wettergegerbtes Gesicht, was zu seinen fünfundfünfzig Jahren passte. Sein blondes Haar war mittlerweile von grauen Strähnen durchzogen. Er lachte nicht oft, doch wenn er es tat, lachten für gewöhnlich alle mit.
    Brownley Harris war untersetzt, kräftig, eins siebzig, aber für einen Einundfünfzigjährigen verblüffend fit, wenn man berücksichtigte, wie viel Bier er trank. Er hatte buschige Brauen, die über der Nasenwurzel fast zusammengewachsen waren, und braune Augen unter schweren Lidern. Sein Haar war schwarz mit etlichen grauen Strähnen, er trug einen Militärhaarschnitt, allerdings nicht zu kurz geschoren.
    Warren »the Kid« Griffin war der Jüngste der Gruppe und immer noch der Impulsivste. Er schaute zu den anderen beiden Männer auf, besonders zu Starkey. Griffin war eins fünfundachtzig, schlaksig und erinnerte die Leute, besonders die älteren, an den Folkrocksänger James Taylor. Sein rotblondes Haar war lang, lichtete sich oben jedoch.
    »Ich mag Hannibal den Kannibalen«, erklärte Griffin, als sie das Arbeitszimmer betraten. »Besonders jetzt, wo Hollywood entschieden hat, dass er der gute Bursche ist. Er bringt nur Leute um, die keine guten Manieren oder kein Kunstverständnis haben. He, das ist doch voll in Ordnung, oder?«
    »Bei mir allemal«, meinte Harris.
    Starkey schloss die Tür des Arbeitszimmers und schob eine unbeschriftete schwarze Kassette in

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