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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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metallisches Knirschen. Dann zwei Schüsse.
    »Zentrale, hier Apex fünf!« Jetzt dröhnte eine andere Stimme durch den Äther. »Gerade ist uns ein grauer Kastenwagen entwischt, hier am Osteingang. Fährt mit hoher Geschwindigkeit auf der Wisconsin Avenue nach Süden. Schätzungsweise hundert Sachen. Wir brauchen Verstärkung! Sofort! «

    4
    Bobby Hatfield, ein einfacher Streifenbeamter beim Metropolitan Police Department, sah einen grauen Lieferwagen durch Georgetown brettern. Fast gleichzeitig empfing er den Notruf aus der Funkzentrale. »An alle Einheiten im Bezirk zwo-null-sechs. Mutmaßliche bewaffnete Entführung. Zwei Kinder. Ich wiederhole: Zwei Kinder! Verdächtig ist ein grauer Lieferwagen, fährt mit hoher Geschwindigkeit auf der Wisconsin Richtung Süden. Der Secret Service hat die Verfolgung aufgenommen. Erbittet Verstärkung! Bitte auf Kanal dreiundzwanzig wechseln.«
    Hatfield schaltete seine Sirene ein und wendete, währendein schwarzer Yukon an ihm vorbeiraste. Alles klar. Sobald er den angegebenen Funkkanal eingestellt hatte, hörte er, wie der Secret Service die Verfolgungsjagd kommentierte.
    »Wir fahren Richtung Süden. Das Kennzeichen wurde in D.C. ausgestellt, es lautet DMS acht-zwo-drei...
    »Secret Service, hier MPD-Streifenwagen zwo-null-acht«, unterbrach Hatfield. »Ich bin direkt hinter Ihnen.«
    »Verstanden, MPD.«
    Hatfield beschleunigte, und der Yukon überließ ihm die Führung. Seine Tachonadel zeigte schon jetzt deutlich über hundertzehn Stundenkilometer an, und auch sein Adrenalinpegel hatte die kritische Marke weit überschritten. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Sache böse endete, war weitaus größer als die, dass alles gut ging.
    Bei der M-Street schlingerte der Lieferwagen nach rechts. Es sah so aus, als würde er jeden Moment umkippen. Er wurde ein ganzes Stück zu weit nach außen getragen und streifte zwei parkende Autos, ohne seine Fahrt zu verlangsamen.
    Hatfield driftete durch die Kurve langsam rein, schnellraus, so wie er es gelernt hatte und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch, sobald der Bug des Wagens in die richtige Richtung zeigte. Dadurch machte er ein paar Meter gut, aber es reichte noch nicht.
    »Verdächtiger fährt jetzt auf der M Richtung Osten«, gab er durch. »Gleich hebt er ab. Wo bleibt die Verstärkung, verdammt noch mal? Los, Leute, nun macht schon!«
    Als sie kurz vor dem Rock Creek Park auf die Pennsylvania Avenue stießen, bog der Lieferwagen nach halb rechts ab. Die Straße führte auf eine Brücke, wurde breiter, und der Fahrer beschleunigte noch einmal, schlängelte sich halsbrecherisch zwischen den anderen Fahrzeugen hindurch.
    Hatfield blinzelte immer wieder, um dem Tunnelblick entgegenzuwirken. Überall waren Autos und Fußgänger. Es hätte gar nicht unübersichtlicher sein können.
    Das wird kein gutes Ende nehmen. Er konnte es am ganzen Körper fühlen.
    Bei der Twenty-eighth Street tauchte endlich ein zweiter Streifenwagen hinter ihm auf. Hatfield erkannte die Stimme von James Walsh im Funkgerät. Walsh war einer seiner Kumpels, konnte einem aber auch ziemlich auf die Nerven gehen.
    »Na, Robert, wie geht’s, wie steht’s?«
    »Arschgeige. Das siehst du doch.«
    »In südöstlicher Richtung auf der Pennsylvania«, fuhr Walsh fort. »Der Verdächtige fährt vollkommen unberechenbar ... Anscheinend sitzt er allein im Fahrzeug, ist aber schwer zu sagen. Gleich sind wir am Washington Circle und... Scheiße! Bobby, pass auf! Pass aufl«
    Der Lieferwagen jagte auf den Kreisverkehr zu, doch
    dann bog er nicht nach rechts ab, sondern nach links, bretterte mitten in den entgegenkommenden Verkehr. Alle versuchten, ihm irgendwie auszuweichen.
    Aus Hatfields Perspektive sah es aus wie die Teilung des Roten Meeres, aber dann tauchte am Ende der Öffnung ein Omnibus auf. Er war viel zu groß, um ihm ausweichen zu können. Der Fahrer des Lieferwagens riss das Lenkrad zwar noch nach rechts, aber es hatte keinen Zweck.
    Er erreichte damit lediglich, dass sich vor dem Lieferwagen eine mächtige Wand aufbaute!
    Hatfield stieg in die Eisen, sodass alle vier Reifen blockierten. Er ließ den Lieferwagen keine Sekunde aus den Augen.
    Dieser krachte frontal und ungebremst mitten in die riesige Werbung auf der Flanke des Busses. Die Fahrerkabine wurde wie eine Ziehharmonika zusammengequetscht. Glassplitter schossen durch die Luft, und die Hinterräder des Lieferwagens hoben sich einen halben Meter vom Boden, bevor das ganze Tohuwabohu

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