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Alex Cross - Cold

Titel: Alex Cross - Cold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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»Was ist damit gemeint, Ray?«

    8
    »GUT-EN-Acht. GUT-EN-Acht«, wiederholte er und schlug dabei insgesamt fünf Tasten an. Da wurde mir klar dass er gar nicht Klavier spielte. Er bediente eine imaginäre Tastatur. Ich hatte eine Idee.
    Gut-N-8-Gut-N-8.
    »Ist das ein Deckname?«, wollte ich wissen. »Hat jemand übers Internet mit Ihnen Kontakt aufgenommen, Ray?«
    »Achtung, bitte!«
    Die Heckklappe des Notarztwagens wurde von außen auf gemacht. Findlay und ich mussten als Erste herausspringen um den anderen Platz zu machen.
    Ein Notärzteteam stand schon bereit, um den Verletzten in Empfang zu nehmen, direkt daneben ein vollkommen deplatziert wirkender Haufen von Herren in grauen Anzügen.
    Aber es waren nicht einfach irgendwelche Herren in grauen Anzügen. Findlay blieb auf der Stelle stehen, und ich hätte ihn beinahe über den Haufen gerannt.
    »Sir?«, sagte er zu einem der Anzugträger.
    Direkt vor uns stand der Minister für Heimatschutz persönlich, Phil Rebellin.
    »Detektive Cross«, sagte Rebellin mit knappem Nicken. Wir waren uns schon einmal begegnet, damals, als ich noch beim FBI und er beim Verteidigungsministerium gewesen war. Aber heute war keine Zeit für Höflichkeiten. »Wir brauchen sofort eine Aussage von Ihnen«, sagte er. »Das erledigen wir gleich hier draußen. Geht nicht anders.«
    Mit anderen Worten: Ich würde keinen Schritt mehr mit dem Gefangenen machen. Mir blieb nichts anderes übrig als zuzusehen, wie sie Ray durch die Automatiktüren nach drinnen schoben und aus meinem Blickfeld verschwanden.
    Aber das war nicht das Schlimmste. Die Uhr tickte unaufhörlich weiter, und zwei Kinder wurden vermisst.
    Frau Dr. Hala Al Ossarien war neunundzwanzig Jahre alt, schlank und attraktiv, humorvoll, wenn es nötig war, sehr intelligent und besaß ein fotografisches Gedächtnis. Ihr Ehemann Tarik war neununddreißig, ziemlich moppelig und bis über beide Ohren in seine Frau verliebt. Von außen betrachtet sah es so aus, als hätten die Al Dossaris alles, wofür sich zu leben lohnte, doch in Wirklichkeit waren sie jederzeit bereit zu sterben. Vermutlich eher früher als später. Das war ihre Mission.
    Hala warf einen verstohlenen Blick auf ihre Armbanduhr. Wiederholt hatte man sie vor den Gefahren des Dulles Airport gewarnt. Der Ankunftsbereich für die Internationalen Flüge gehörte zu den am besten bewachten auf der ganzen Welt. Hier gab es nicht nur bewaffnetes Sicherheitspersonal und die üblichen Grenzschutzbeamten, sondern darüber hinaus noch ein sehr gut ausgebildetes Team von sogenannten Behaviour Detection Officers, abgekürzt BDOs. Diese »Verhaltensbeobachter«, wahre Teufel in Polizeiuniform, hatten keine andere Aufgabe, als bei den Neuankömmlingen verdächtige Verhaltensweisen ausfindig zu machen.
    Schon ein paar Schweißtropfen zu viel auf der Stirn reichten aus, um hier aus der Schlange geholt zu werden.
    Ein zu hastiges Augenzucken.
    Ein nervöser Gang.
    Ein launischer BDO.
    »Gleich haben wir’s geschafft«, sagte Hala und drückte ihrem Mann beruhigend die Hand. »Nicht mehr lange. Lächle doch mal. Die Amerikaner lieben es, wenn man lächelt.«
    »Inschallah«, lautete seine Antwort.
    »Tarik, bitte... ein Lächeln. Halte einfach deine Zähne in die Überwachungskameras.«
    Endlich gehorchte er. Es war ein ungelenker, verkrampfter Versuch, aber immerhin ein Lächeln. So weit, so gut. Noch schätzungsweise eine Minute, dann waren sie in Sicherheit.
    Die Passkontrolle hatten sie ohne Zwischenfall hinter sich gebracht. Die Gepäckausgabe ebenfalls, abgesehen davon, dass sie sich wie auf einer Viehkoppel vorgekommen waren. Jetzt standen sie in der letzten Schlange und warteten darauf, dass ihr Gepäck durchleuchtet wurde. Wenn sie das hinter sich hatten, dann erst waren sie wirklich sicher in Washington angekommen.
    Aber plötzlich ging es nur noch im Schneckentempo voran. Es war ein Albtraum.
    Bis Hala merkte, dass es in Wirklichkeit sogar überhaupt nicht mehr weiterging.
    Ein Stück weiter vorn klinkten zwei uniformierte Sicherheitsbeamte das Begrenzungsband aus und bedeuteten zwei Leuten, dass sie aus der Schlange treten sollten. Ebenfalls Mann und Frau... ebenfalls Saudis, ebenfalls westlich gekleidet.
    »Sir? Madam? Würden Sie bitte mitkommen?«
    »Wieso denn das?« Der Mann ging sofort in die Verteidigung. »Wir haben doch gar nichts gemacht. Der Platz in der Schlange steht uns zu. Warum müssen wir den aufgeben?«
    Er sprach mit einem Najdi-Akzent, wie Hala

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