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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Jungen. Paul Drevin war vierzehn – acht Monate jünger als Alex. Diese Männer waren hinter ihm her. Alex konnte nicht zulassen, dass sie ihn erwischten.
    Er sah nach der offenen Tür seines eigenen Zimmers – Nummer neun. Die Tür lag genau gegenüber dem Aufzug und war das Erste, was die Männer sehen würden, wenn sie herauskamen. Paul Drevin schlief im Zimmer nebenan. Seine Tür war zu. Die Namen der Jungen konnte man auch bei schlechtem Licht erkennen: ALEX RIDER und PAUL DREVIN. Sie standen auf Plastikstreifen, die in eine Halterung an den Türen geschoben waren. Darunter, ebenfalls auf solchen Streifen, standen die Zimmernummern.
    Und plötzlich hatte Alex einen Plan. Er schnappte sich einen Teelöffel von einer Untertasse, die eine Schwester auf dem Schreibtisch hatte stehen lassen. Mit dem Stiel stemmte er die Plastikstreifen an seiner Tür aus den Halterungen, dann tat er dasselbe an der anderen Tür. Einige Sekunden später hatte er die Streifen ausgetauscht. Jetzt schlief in Zimmer neun jemand, der Alex Rider hieß. Die Tür zu Zimmer acht stand offen, und Paul Drevin war nicht da.
    Alex lief in sein Zimmer, riss den Schrank auf und griff nach Hemd und Jeans. Er wusste, es reichte nicht, was er getan hatte. Wenn die Männer sich die Türen etwas genauer ansahen, würden sie den Trick durchschauen, weil die Reihenfolge jetzt nicht mehr stimmte: sechs, sieben, neun, acht , zehn. Alex musste dafür sorgen, dass ihnen für solche Untersuchungen keine Zeit blieb.
    Er musste sie weglocken.
    Alex wagte es nicht, sich in Sichtweite des Aufzugs umzuziehen,sondern eilte mit den Kleidern an der Schwesternstation vorbei, weg von den beiden Zimmern, bis er zu einem Flur gelangte, der rechtwinklig von dem Korridor abzweigte. Nach zwanzig Metern kam er zu einer Pendeltür, hinter der eine zweite Treppe war. An einer Seite des Flurs stand ein offener Vorratsschrank und daneben ein Rollwagen mit einem medizinischen Apparat: ein flacher Kasten mit vielen Knöpfen und einem schmalen rechteckigen Monitor, der wie zerquetscht aussah. Alex erkannte den Apparat wieder. Daneben standen zwei Sauerstoffflaschen. Sein Herz hämmerte unter dem Brustverband. Die Stille im Krankenhaus machte ihn fertig. Wie viel Zeit wohl seit dem Mord an Conor vergangen war?
    Hastig zog er den Schlafanzug aus und stieg in seine Sachen. Gutes Gefühl, nach zehn langen Tagen und Nächten wieder richtig angezogen zu sein. Jetzt war er kein Patient mehr. Allmählich holte er sich sein Leben zurück.
    Die Aufzugstür glitt auf und störte mit ihrem metallischen Rasseln die Stille der Nacht. Die vier Männer kamen heraus. Zwei Schwarze, zwei Weiße. Ihre koordinierten Bewegungen ließen erkennen, dass sie ein eingespieltes Team waren. Alex taxierte sie und ordnete ihnen in Gedanken Namen nach ihrer äußeren Erscheinung zu. Der Mann in der Militärjacke, der Conor erschossen hatte, war der Anführer. Er hatte eine gebrochene Nase, die sein Gesicht irgendwie schief wirken ließ, als betrachte man es in einem gesprungenen Spiegel. Alex nannte ihn »Boxer«. Der nächste war sehr dünn, hatte zerfurchte Wangen und eine orange getönte Sonnenbrille. Ihn taufte er einfach »Brille«. Der dritte hieß für Alex »Pitbull«, denn er war klein und bullig und verbrachte offenbar viel Zeitbeim Krafttraining. Der letzte war unrasiert und hatte struppige schwarze Haare. Er musste mal bei einem schlechten Zahnarzt gewesen sein, der ihm ein sichtbares Andenken hinterlassen hatte. Den nannte er »Silberzahn«.
    Ungeduldig nach der langen Warterei im Fahrstuhl, bewegten die vier sich sehr schnell. Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen.
    Boxer bemerkte die offene Tür und das leere Bett dahinter. Er las den Namen. In diesem Augenblick trat Alex auf den Flur, als komme er von der Toilette auf sein Zimmer zurück. Er blieb stehen und erschrak hörbar. Die Männer starrten ihn an. Und kamen sofort zu dem Schluss, zu dem Alex sie hatte verleiten wollen. Es war egal, ob sie wussten, wie ihr Opfer aussah – bei der schummrigen Beleuchtung konnten sie sein Gesicht sowieso nicht sehen. Er war Paul Drevin. Wer denn sonst?
    »Paul?« Boxer sagte nur dieses eine Wort.
    Alex nickte.
    »Wir tun dir nichts. Aber du musst mit uns kommen.« Alex machte einen Schritt zurück.
    Boxer zog die Pistole. Dieselbe, mit der er den Nachtpförtner erschossen hatte.
    Alex drehte sich um und rannte los.
    Als seine nackten Füße über den Teppichboden jagten, fürchtete er, er sei zu spät

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