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Alex Rider 6: Ark Angel

Titel: Alex Rider 6: Ark Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Botschaft geschickt. Die lautete: Als Spion stehst du mit einem Bein im Grab. Unregelmäßige Verben dagegen waren deutlich ungefährlicher.
    Die Tür ging auf und ein Junge schaute herein.
    »Hi, Alex.«
    Der Junge sprach mit einem merkwürdigen Akzent – osteuropäisch, vielleicht russisch. Er war vierzehn, hatte kurze blonde Haare und hellblaue Augen. Sein Gesicht war schmal und blass. Über seinem Schlafanzug trug er einen weiten Morgenmantel, in dem er noch dünner aussah, als er sowieso schon war. Er lag im Zimmer neben Alex und hatte eine Blinddarmoperation hinter sich, bei der es Komplikationen gegeben hatte. Der Junge hieß Paul Drevin – ein Nachname, der Alex irgendwie bekannt vorkam –, aber mehr wusste Alex nicht von ihm. Die beiden hatten ein paarmal kurz miteinander gesprochen. Schließlich waren sie die einzigen Teenager auf der Sta tion.
    Alex hob eine Hand zum Gruß. »Hi.«
    »Hab gehört, du kommst morgen raus«, sagte Paul. »Stimmt. Und du?«
    »Leider noch einen Tag länger.« Paul blieb in der Tür stehen. Er schien eintreten zu wollen, aber irgendetwas hielt ihn zurück. »Bin froh, wenn ich hier rauskomme«, sagte er. »Ich will nach Hause.«
    »Wo ist dein Zuhause?«, fragte Alex.
    »Kann man nicht so genau sagen«, antwortete Paul. Seine Stimmt klang ernst und sehr erwachsen. »Oft leben wir in London. Aber mein Vater zieht dauernd um. Moskau, New York, Südfrankreich ... er war in letzter Zeit so beschäftigt,dass er mich nicht mal hier besuchen konnte. Und wir haben so viele Häuser, dass ich manchmal gar nicht weiß, welches eigentlich mein Zuhause ist.«
    »Wo gehst du denn zur Schule?« Alex vermutete, dass Paul Russe war, weil er etwas von Moskau gesagt hatte.
    »Ich gehe nicht zur Schule. Ich habe Privatlehrer.« Paul zuckte die Achseln. »Die sind ziemlich anstrengend. Seltsames Leben, und alles bloß, weil mein Vater ... Aber egal. Ich beneide dich, weil du vor mir hier rauskommst. Viel Glück.«
    »Danke.«
    Paul zögerte noch eine Sekunde, dann ging er. Alex blickte ihm nachdenklich nach. Vielleicht war Pauls Vater ja Politiker oder irgendein hohes Tier bei einer Bank. Jedenfalls wirkte der Junge ziemlich einsam – Freunde hatte er anscheinend keine. Alex fragte sich, wie viele Kinder in dieses Krankenhaus kamen, deren Väter bereit waren, Zigtausende auszugeben, damit sie wieder gesund wurden, aber keine Zeit hatten, sie hier zu besuchen.
    Inzwischen war es neun Uhr. Alex zappte durch die Fernsehkanäle, aber irgendwie interessierte ihn das alles nicht. Hätte er doch bloß die Schlaftablette genommen, die die Schwester ihm angeboten hatte. Ein kleiner Schluck Wasser, und er hätte von der Nacht nichts mitbekommen. Und am nächsten Tag das Krankenhaus verlassen. Darauf freute sich Alex mehr als auf alles andere. Er sehnte sich danach, wieder mit dem Leben anzufangen.
    Eine halbe Stunde lang sah er sich eine Komödie an, die ihn nicht zum Lachen brachte. Dann machte er den Fernseher und das Licht aus und legte sich zum letzten Mal in diesem Bettschlafen. Schade, dass Diana Meacher nicht noch einmal nach ihm gesehen hatte. Er erinnerte sich kurz an den Geruch ihres Parfüms. Und dann schlief er auch schon.
     
    A ber nicht lange.
    Halb eins. Und er war schon wieder wach. Alex starrte auf die Uhr neben seinem Bett, deren Ziffern im Dunkeln rot leuchteten. Wie sollte man auch schlafen, wenn man nichts getan hatte, wovon man müde wurde? Den ganzen Tag hatte er nur herumgelegen und das sterile klimatisierte Zeug eingeatmet, das in dieser Klinik als Luft bezeichnet wurde.
    Er blieb einige Minuten im Halbdunkel liegen, unschlüssig, was er tun sollte. Dann stand er auf und schlüpfte in seinen Morgenmantel. Das Schlimmste am Krankenhaus war, dass man nicht nach draußen gehen konnte. Daran konnte Alex sich absolut nicht gewöhnen. Seit einer Woche war er jede Nacht um dieselbe Zeit aufgewacht, und jetzt reichte es ihm, jetzt würde er gegen die Vorschriften verstoßen und diese sterilen vier Wände verlassen. Er wollte nur noch weg. Er sehnte sich nach dem Geruch von London, dem Lärm des Verkehrs, dem Gefühl, dass er noch zur wirklichen Welt gehörte.
    Er stieg in seine Pantoffeln und ging hinaus. Das gedämpfte Licht aus seinem Zimmer drang kaum auf den Flur. In der Schwesternstation flimmerte ein Computerbildschirm, aber von Diana Meacher oder sonst wem war nichts zu sehen. Zögerlich machte Alex einen Schritt den Flur hinunter. Es gibt wenige Orte, die stiller sind als ein

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