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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ich mir allerdings nicht erklären konnte, war, ob sie mit mir experimentieren oder mich vernichten wollten.
    „Tut mir leid, Ali“, sagte Cole leise.
    Ich wusste, dass er zum gleichen Schluss gekommen war. Mein Leben hatte gerade eine weitere fürchterliche Wende genommen. Ich hatte das schreckliche Gefühl, dass nun alles nur noch schlimmer werden konnte. Und wisst ihr was? Dieses Gefühl hatte ich schon einige Male gehabt … und ich hatte mich kein Mal geirrt.

17. KAPITEL
    Ein Albtraum von zombiehaften Ausmaßen
    Zum dritten Mal in weniger als einem halben Jahr besuchte ich eine Beerdigung. Anders als bei denen davor, begrüßte uns ein schöner sonniger Morgen, aber es war kalt, sodass ich einen Mantel angezogen hatte, es herrschte starker Wind. Mein Vater hatte so ein Wetter geliebt.
    Diesmal konnte ich mich nicht aus der Zeremonie zurückziehen. Das war nicht möglich. Nana brauchte unbedingt meine Unterstützung. Ich saß bei ihr und hielt ihre zittrige Hand. Sie konnte an meiner Schulter weinen und ich an ihrer.
    Cole saß auf der anderen Seite neben mir und verschränkte seine Finger mit meinen. Er war mein Fels. Heute Morgen hatte er uns von zu Hause abgeholt, weil er nicht wollte, dass wir in diesem aufgewühlten Zustand Auto fuhren. Wir hatten keine Vision gehabt, was mich überraschte, aber ich hatte nicht die Energie, um darüber nachzudenken.
    Eine noch größere Überraschung war, dass Cole mir einen iPod mit Musik gegeben hatte, von der er meinte, sie würde mir gefallen. Ihm war nicht entgangen, dass ich keinen besaß. Ich hatte zu sehr geheult, um mich richtig bedanken zu können. Mir war klar, dass er sich wegen der Sache mit Pops schlecht fühlte und versuchte, mich zu trösten, doch es war ja nicht seine Schuld gewesen.
    „Wir knöpfen uns die Leute von Anima Industries vor“, sagte er, als ich mich ein bisschen beruhigt hatte. Auf meinen verwunderten Blick fügte er hinzu: „Die Firma, für die Justin arbeitet. Wir finden einen Weg, um ihnen das Handwerk zu legen, ein für alle Mal.“
    „Gut.“ Je früher, desto besser.
    Ich beobachtete die Trauergäste, die an Pops‘ Sarg vorbeigingen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen - und bemerkte Emma, die sich einen Weg durch sie hindurchbahnte, völlig unangetastet vom starken Wind. Niemand sonst sah sie. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie kam auf mich zu, blieb vor mir stehen und legte mir ihre zarten Hände auf die Schultern.
    Ich spürte ein leichtes heißes Prickeln.
    Cole verspannte sich. Konnte er sie auch fühlen? Sie sehen?
    „Es tut mir so leid“, flüsterte sie. „Ich dachte, wenn ich dich nicht mehr vor den Zombies warne, würdest du aufhören, nach ihnen zu jagen. Stattdessen haben sie Pops erwischt, genauso wie …“
    „Genauso wie wen?“, sagte ich, und ein paar Leute sahen zu mir herüber.
    Emmas Umrisse wurden zu einem milchig-weißen Schatten. „Ali, verlange nicht von mir … nicht hier.“
    „Wer?“, wiederholte ich. Nana drückte meine Hand, um mich zu beruhigen.
    „Ich … Ali, hast du dich mal gefragt, was eine ‚Zeugin‘ ist? Das ist eine, die gestorben ist und im Himmel wohnt und über die Lebenden wacht, die sie liebt. Das tue ich, ich passe auf dich auf, versuche dich aufzumuntern. Wenn es dir schlecht geht, geht es mir schlecht. Lass das sein.“
    „Das kann ich nicht.“
    Ich dachte, sie würde jetzt gehen, aber sie blieb und seufzte. „Ich habe gehofft, dich davor zu bewahren, doch ich merke, dass du zu entschlossen bist. Es ist … Daddy“, flüsterte sie. „Er ist da draußen und will dich umdrehen. Sie haben versucht, Mutter zu bekommen, aber sie hat gegen das Böse angekämpft und gesiegt. Sie ist da oben mit mir zusammen und möchte dich ebenfalls beschützen. Hör auf damit, Alice. Uns zuliebe.“
    Traurig lächelnd verschwand sie.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Mein Vater war ein Zombie. Davor hatte sie mich zu warnen versucht, etwas, das mich so verletzte wie sonst nichts. Mein Vater war ein Zombie, und ich konnte nichts tun, um ihm zu helfen.
    Er würde meine Hilfe auch gar nicht annehmen.
    Er war auf der Jagd nach mir. Wollte mich töten.
    Als Cole Nana und mich später zu Hause absetzte, stand ich immer noch unter Schock. Er sagte, dass er irgendetwas für seinen Vater erledigen müsste, sonst wäre er bei mir geblieben. In meinem betäubten Zustand bekam ich nicht mit, worum es sich dabei handelte. Nana zog sich in ihr Zimmer zurück, ich mich in meins. Kat rief an, aber

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