Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Es war ein gieriges Feuer, das aus dem gewaltigen Krater schlug, wo sich einmal die unterirdische Bunkerfestung befunden hatte.
    Und noch immer erschütterten Explosionen das, was ein Mann namens Dr. Tod in mühevoller Arbeit aufgebaut hatte. Innerhalb von Minuten wurde es zerstört. Glühende Steine, schmelzendes Metall, Asche, Holz, Trümmer — das alles schoß aus dem Krater hervor, den die Explosionen gerissen hatten. Es verteilte sich über die Insel und weckte auch die auf, die bisher in versteckt liegenden Höhlen geschlafen und die Dunkelheit abgewartet hatten.
    Es waren die roten Vampire!
    Sie wußten nicht, was geschehen war. Bei Tageslicht trauten sie sich nicht aus den Höhlen, und so warteten sie ab, bis die Dunkelheit über das Land fallen würde.
    Eine Explosion folgte der anderen. Krachende Donnerschläge, die weit über das Wasser hallten und sich in der Ferne verloren. Das Feuer und vor allen Dingen der Rauchpilz, der eine seltsame Form annahm, schwebten über der kleinen Insel. Oben fächerte er mehr auseinander, wurde an seiner höchsten Stelle abgerundet und zeigte plötzlich die Umrisse eines Totenschädels.
    Es konnte auch Zufall sein, daß der Rauch sich so zusammengeformt hatte, und als ein Windstoß in den Schädel hineinfuhr, da zerflatterte er.
    Das Eiland des Todes lag nur noch unter dem normalen Rauchschleier, der träge in die Höhe stieg und vom Wind erfaßt wurde. Von Südwesten trieben dicke Wolkenbänke heran. Mit ihnen vermischte sich der Rauch sehr schnell. Eine tote Insel?
    Im ersten Augenblick hatte es den Anschein. Doch nicht alles, was so tot wirkte, das war auch tot. Menschen überlebten solche Katastrophen nicht, Dämonen waren da aus anderem Holz geschnitzt.
    Sie selbst hatten die Insel in die Luft gejagt, weil sie keine andere Chance sahen, aber damit stand noch längst nicht fest, daß sie sich selbst auch vernichteten.
    Im Gegenteil…
    ***
    Ich mußte erst einmal tief Luft holen und fing mir einen schrägen Blick meines Freundes Suko ein. »Was hast du, John?«
    »Stimmt es wirklich?«
    »Was?«
    »Daß es Dr. Tod nicht mehr gibt. Daß wir ihn endgültig vernichtet haben?«
    »Wer kann das schon genau wissen?«
    »Ich nicht, aber du, wenn ich deinen Erzählungen glauben kann.«
    Ich ließ mich auf dem Stuhl zurücksinken, wobei meine Arme rechts und links nach unten baumelten. »Ja, Suko, wir haben es geschafft. Stell dir vor, ich war noch vor einer Stunde in Feuerland.«
    »Übertreibe mal nicht. Drei Stunden ist es mindestens schon her.«
    »Meinetwegen. Aber Feuerland, fast schon Südpol…«
    »Jetzt übertreibst du wieder.«
    Ich beugte mich vor und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Daß ich Dr. Tod eine Silberkugel in seinen Schädel gejagt habe und er anschließend in das mit Piranhas gefüllte Becken fiel, ist keine Übertreibung.«
    »Du mußt es wissen.« Suko grinste. »Schließlich warst du dabei und nicht ich.«
    »Genau.«
    »Hast du denn seine Leiche gesehen?« wollte Suko wissen. »Ich meine, direkt…«
    Ich schüttelte den Kopf und nickte fast gleichzeitig. Eine Bejeinung, wie Suko feststellte. »Also nicht.«
    »Doch.«
    Mein Freund hob die Schultern und griff zu einem Teeglas, während ich aufstand, zum Fenster wanderte und nach draußen schaute, wo sich der Abend über London senkte und die ersten Lichter aufstrahlten. Ich war innerlich ungemein aufgedreht, die letzten Ereignisse hatten mir alles abgefordert, und ich war davon auch überrascht worden.
    Solo Morasso tot!
    Das war ein Ding. Unglaublich, durch meine Kugel gestorben, möglicherweise. Ich konnte es noch nicht fassen. Was hatte Morasso nicht alles überlebt, die Hölle, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Er hatte die Teufelstochter erledigt, und nun hatte ihn mein geweihtes Silbergeschoß in ein Becken mit mordgierigen Piranhas geschleudert.
    Xorron hatte ihn aus dem Piranha-Becken geholt. Zerfressen von den Fischen, nur aus Knochen bestehend. Ein scheußliches Bild.
    Vielleicht das letzte, daß ich von Dr. Tod gesehen hatte? Ich wußte es nicht und wollte auch nicht näher darüber nachdenken, wenigstens jetzt nicht.
    Aber die Unruhe blieb. Ich konnte mich einfach auf nichts anderes mehr konzentrieren, drehte mich um, und Suko schaute in mein von Sorgenfalten gezeichnetes Gesicht. »Dir geht es an die Nieren, wie?«
    Ich lachte hart auf, während ich mich auf einen Stuhl fallen ließ.
    »Da sagst du was.«
    »Rechne einfach damit, daß er endgültig vernichtet ist, John.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher