Alice im Zombieland (German Edition)
ich nichts zu tun haben.
Cole strich sich über den Nasenrücken. „Justin wird ihnen verraten, dass ich an dir interessiert bin. Sie werden sich also früher oder später so oder so bei dir melden. Sie haben bisher alle von uns angesprochen. Falls du dich weigerst, ihnen zu helfen, werden sie versuchen, dich zu überzeugen. Das wird kein schönes Erlebnis sein.“
„Deshalb mache ich mir keine Sorgen.“
Schweigen. „Deinen Großeltern wird es vermutlich Kummer bereiten.“ Er seufzte. „Vielleicht ist es besser, wenn du dich von mir fernhältst, Ali.“
Wie bitte? „Nein!“
„Dein Leben wird sich drastisch ändern. Du wirst fast jede Nacht unterwegs sein. Wahrscheinlich finden deine Großeltern das irgendwann raus, dann bekommst du Ärger. Du wirst keine freie Zeit mehr haben, deine Zensuren verschlechtern sich. Du wirst ständig Verletzungen haben, auch schwere. Manchmal wirst du dir wünschen, besser tot zu sein.“
„Und?“ Ich würde die Kreaturen töten, die meine Familie zerstört hatten - ich würde sie davon abhalten, andere Familien zu zerstören. Das war in meinen Augen ein guter Deal.
„Ich möchte nicht, dass du das durchmachst. Wenn du nicht aufpasst, wird das Sozialamt bei deinen Großeltern anklopfen. Sie werden die beiden vielleicht beschuldigen, dich zu schlagen. Das ist einigen von uns passiert.“
„Ich werde vorsichtig sein“, sagte ich mit zittriger Stimme.
„Du kannst nie vorsichtig genug sein. Außerdem wird es viel zu lange dauern, dich zu trainieren. Bis du genau weißt, was zu tun ist, wirst du uns eine Last sein.“
Er sagte das nur, um zu sehen, ob er mir damit Angst machen konnte, richtig? Er musste wissen, ob ich stark genug war, um mich verbal zu verteidigen, richtig? „Du bist den anderen ebenfalls mal zur Last gefallen. Und Frosty und Mackenzie? Ihr habt dazugelernt, mit Erfolg. Das schaffe ich auch.“
„Abgesehen davon“, fuhr er fort, als hätte ich gar nichts gesagt, „wirst du noch jede Menge andere Feinde außer Justin haben, wenn du mit mir herumhängst. Sie werden gegen dich kämpfen, sobald sie die Gelegenheit dazu haben.“
Okay, ja. Er hatte die Gerüchte gehört. „Das ist mir egal“, beteuerte ich erneut.
Ich hätte gern seinen Gesichtsausdruck gesehen, als er erwiderte: „Das sagt sich jetzt so leicht, doch eines Tages wirst du daran zugrunde gehen. Das habe ich schon zu oft mit ansehen müssen.“
„Na gut, aber dieser Tag ist nicht heute“, entgegnete ich und versuchte meinen Schmerz zu ignorieren. Schmerz, der innerlich brannte. Er testete mich nicht. Er wollte, dass ich ging.
„Wenn das passiert, und das wird es, werde ich nicht dabei sein. Wir sind fertig miteinander.“
Da war es. Eine klare Aussage. Er wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Na gut, okay. Dann würde ich eben gehen.
Aber … ich wollte nicht gehen.
„Hat Mackenzie herumerzählt, dass ich‘s mit dir und allen deinen Freunden getrieben habe?“ So viel schuldete er mir wenigstens.
Im Schummerlicht, das durch die schmale Ritze unter der Tür hereinfiel, bemerkte ich, wie er den Kopf schüttelte.
„Das ist nicht ihr Stil. Sie ist ziemlich direkt. Wenn sie jemanden nicht leiden kann, macht sie nichts hinter seinem Rücken. Sie geht frontal auf die Leute zu.“
Nicht völlig überzeugt, breitete ich die Arme aus. „Wer sollte denn sonst allen erzählen, dass ich was mit dir und deinen sämtlichen Freunden in ein und derselben Nacht gehabt habe? Und wer sonst hätte wissen können, dass ich bei euch war?“
„Ich habe keine Ahnung, wer das gemacht hat, doch ich finde denjenigen und werde mich darum kümmern.“
Was er nicht sagte: Der Schaden war bereits angerichtet, und keiner von uns konnte noch etwas dagegen tun. „Ich brauche niemanden, der meine Schlachten für mich schlägt, aber ein bisschen …“ Fürsorge, Mitgefühl, Wut über das, was mir angetan wurde .„… Unterstützung wäre schön gewesen.“ Ich hörte förmlich, wie er mit den Zähnen knirschte.
„Wenn ich auch nur eine Sekunde annehmen würde, dass Mackenzie verantwortlich ist, glaub mir, dann würde sie inzwischen vor dir knien und dich um Vergebung bitten. Vertrau mir einfach in dieser Sache. Sie ist nicht so schlecht, wie du annimmst.“
„Magst du sie immer noch?“, fragte ich, ehe ich mich zurückhalten konnte.
„Nicht so, wie du denkst.“
Das war ohne Zögern gekommen, immerhin.
„Als sie zu mir und meinem Vater gezogen ist, habe ich die Beziehung
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