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Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne

Titel: Alien 1: Vierhundert Milliarden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Antriebs der Arche ein fragiles Wellennetz um
den Planeten. Der Antrieb vernichtete Masse – nicht einfach
Gewicht, sondern restliche Masse. Das Netz schloß – das
Objekt, das es umgab, ausgenommen – das übrige Universum
aus. Die alte Arche war mit dem Äquivalent an Energie, die
nötig ist, um wenige hundert Liter Wasser zum Kochen zu bringen,
fast mit Lichtgeschwindigkeit vorangetrieben worden. Am Tag des
Starts wurde der Antrieb aktiviert, und für einen Moment
flammten Lichtnetze über dem gesamten Planeten auf. Als sie
erloschen, war der Planet – die neue Arche – verschwunden.
Seine Masse war bis auf einen Bruchteil reduziert, aber immer noch
groß genug, um zu verhindern, daß sie sich zu einem
Superphoton entwickelte und das System mit unkontrollierbarer
Lichtgeschwindigkeit verließ.
    Trotzdem besaß der Planet immer noch den Steuermechanismus,
mit dem er aus seinem Orbit ausgeschert war. Aber ehe seine
Besiedlung abgeschlossen werden konnte, gab es Streit unter den
weiblichen Neutren. Einige von ihnen hatte schon die sorglose
Verschwendung von Energie während der Planetenformung
verschreckt, und zu allem Überfluß mußten sie auch
noch erkennen, daß die Rotation des Planeten, von ihnen selbst
künstlich erzeugt, eine unverwischbare Spur hinterließ,
die theoretisch von der marodierenden Alea-Familie, die vor langer
Zeit den Galaktischen Kern gestürmt hatte, entdeckt werden
konnte. In ihrem neu geschaffenen Paradies aber war die eigene
Familie schon dabei, zum althergebrachten Lebensablauf des Jagens und
Hütens zurückzukehren. Sollten plötzlich die Marodeure
auftauchten, würde es viel zu lange dauern, eine wie auch immer
geartete Verteidigung aufzubauen.
    Diese Entdeckung löste einen kurzen, aber heftigen Krieg aus.
Die weiblichen Neutren und Kinder, die schon in die Gärten der
neuen Welt hinuntergestiegen waren, wurden mit an Schwermetallen
reichen Asteroiden bombardiert, die man im Orbit geparkt hatte, um
jederzeit Rohmaterialien zur Erbauung der neuen Welt zur
Verfügung zu haben. Dabei benutzte man die eingebauten Antriebe.
Ihre heftigen Einschläge dezimierten das frisch installierte,
fragile Ökosystem und legten den ganzen Planeten in Schutt und
Staub. Im anschließenden Durcheinander kaperten die Rebellen
die Arche. Da sie keine Zeit hatten, ihren Antrieb wieder
instandzusetzen, driftete die Arche mit niedriger Geschwindigkeit
durch den Raum – auf der Suche nach einem System ohne Planeten
als Basis, wo die Kinder intelligent blieben und die notwendige
Technologie zur Erhaltung ihrer Familie entwickeln konnten.
    Eine Armee in ständiger Alarmbereitschaft!
    Da war noch mehr, aber der Traum rotierte zur Seite davon, ehe er
ganz verblaßte…
    Das unwillkommene Bewußtsein brandete heran. Eine Hand
preßte sich auf Dorthys Mund, die andere hielt ihre Hände
auf dem Rücken fest.
    »Still«, flüsterte Andrews.
     
    Der Raum der Stille dehnte sich unendlich. Immer noch
desorientiert, registrierte Dorthy den Schweiß in Andrews’
Handfläche, einen tranigen Geruch wie nach ranziger Butter. gaijin- Schweiß! Mit dem Rudiment ihres TALENTS
ertastete sie einen Zipfel seiner Furcht, eine Art wilder
Verzweiflung.
    Schließlich ließ er sie los und flüsterte:
»Wir müssen verschwinden. Kommen Sie!«
    »Sie sind verrückt«, wisperte sie zurück und
rieb ihre Handgelenke. Dieses delikate Gespinst, das ihr die Saga der
Hüter, der Alea, des Volkes übermittelt hatte, lag
zerdrückt auf dem Zellenboden, seine Verästelungen waren
geknickt.
    »Was hat man mit Ihnen gemacht?« fragte Andrews,
über ihr stehend.
    »Sie erzählten mir, woher sie kamen, und weshalb sie
weggegangen sind. Ich weiß jetzt vieles mehr. Wenn Sie mich
nicht dabei erfolgreich gestört hätten, würde ich
jetzt alles wissen, was Sie hier zu finden hofften. Sie verstecken
sich, Andrews, verbergen sich vor einer anderen Gemeinschaft ihrer
eigenen Rasse, die sich einer zerstörerischen, alles
vernichtenden Technologie bemächtigte. Ich habe zwar noch nicht
alles herausfinden können, aber ich bin dem hiesigen
Führer, einem weiblichen Neutrum, begegnet. Ich glaube, mit ihm
stimmt was nicht. Es ist, als ob im Kopf der Weiblichen zwei Lager
miteinander stritten. Hätten Sie mir nicht das Drahtnetz vom
Kopf gezogen, hätte ich vielleicht erfahren, weshalb sie sich so
verhält.«
    Andrews nahm sein Gewehr auf. »Eigentlich hätte ich ja
etwas Dankbarkeit erwartet. Immerhin riskiere ich mein Leben, um
Ihres zu retten. Wenn wir

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