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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Wer kommt?«, rief Paul. Hoffnung erwachte in ihm. Konnte es sein, dass die Aliens tatsächlich kamen, um sie zu retten? Es stimmte, ohne ihn und Wolf hätte der Seelentransfer in Frankfurt nicht stattfinden können. Vielleicht empfanden sie so etwas wie Dankbarkeit für ihre Helfer …
    Paul ging wieder in die Hocke, drückte das Ohr gegen das Rohr. Die Rohre waren die Adern und Nervenenden des Gefängnisses. Was im Gefängnis geschah oder nicht geschah, das Rohr teilte es Paul auf seine kryptische, hallende Weise mit.
    Dann hörte Paul Schritte. Viele Schritte. Schwer und schnell.
    Sie wurden lauter.
    »Wolf!«, brüllte er, plötzlich überzeugt, dass die Rettung kam. Sein Puls schlug hart. »Da sind Schritte. Sie kommen nä…«
    »Weg vom Rohr!«, schnitt ihm Wolf das Wort ab. »Weg!«
    Die Schritte. Sie waren beinahe da.
    »Zur Seite, Paul!«, schrie Wolf. »Zur Seite, neben die Tür! Zieh deinen Kopf ein, schütz ihn mit den Armen! Sie sprengen die Türen auf!«
    Paul hörte das Scharren von Krallen durch das Loch in der Wand, dann das Tappen von Wolfs federnden Schritten. Sein vergessen geglaubtes Hunter-Training übernahm. Mit einem Satz war Paul neben der Tür. Er ging in die Knie, barg den Kopf zwischen den Armen und …
    Das Licht ging aus. Es knallte. Die stählerne Tür beulte sich aus, wurde aus der Befestigung gerissen und schmetterte wie ein Geschoss in den Fels, der ihr gegenüberlag.
    Staub folgte der Tür wie eine Lawine, warf Paul aus der Hocke, drang ihm in Mund, Nase und Augen und ließ ihn husten.
    Durch den freigesprengten Türrahmen schob sich der Lauf eines Gewehrs.

    Mein Ende ist nahe. Sie werden kommen und mich holen.
    Mein Ende. Seltsam, der Gedanke beunruhigt mich nicht. Mein Ende war, wie das jedes anderen Menschen, vorgezeichnet. Ich habe mir darüber niemals Illusionen gemacht. Mein Leben lang habe ich so gelebt, als stünde mein Ende unmittelbar bevor. Mein Leben lang habe ich dafür gekämpft, Leben zu erhalten. Vielleicht ist das der Grund, warum es mir jetzt leicht fällt, mich nicht an mein eigenes Leben zu klammern.
    Und vielleicht ist es gut so. Mir bleibt der Kampf gegen die Gebrechen des Alters erspart, der My Lai, die Irak-Invasion, die geplante Invasion des Iran und alles Übrige, was ich auszufechten hatte, in den Schatten stellen würde.
    Amerikaner! Seid wachsam, seid bereit! Hinter verschlossenen Türen bereiten die Mächtigen einen Frevel vor, der den Lauf der Geschichte für immer verändern wird. Einen Frevel, der uns und denen, die sich bereit finden, mit uns gemeinsame Sache zu machen, unermesslich bereichern wird. Einige Jahrzehnte lang werden wir weiter den Luxus genießen, die Laderäume unserer SUVs bei Walmart zu füllen, um anschließend das Super Saver Special XXL bei Taco Hut in uns hineinzustopfen.
    Wir werden das auf Kosten der übrigen Menschheit tun - und auf Kosten dessen, was uns ausmacht. Der Hort der Freiheit, die letzte, beste Hoffnung der Menschheit wird zerschlagen sein.
    Die Aussagen meiner Informanten lassen wenig Raum für Zweifel. Am Kongress vorbei haben Präsidentin und Verteidigungsminister über verdeckte Finanzierungen Streitkräfte aufgebläht. In den letzten Monaten wurden unsere Truppen in Arabien und an der Grenze zu Kanada verstärkt. Sie stehen in Bereitschaft - und sie werden losschlagen, wenn wir, die freien Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, nicht handeln!
    Bürger, erhebt euch!
     
    - Politisches Testament des Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh, veröffentlicht am 30. Juni 2015. Hersh wurde zusammen mit mehreren hundert anderen Hochverrätern am 4. Juli 2015 hingerichtet, zur Feier der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika und Arabien.

KAPITEL 4
    Die Privatklinik erstreckte sich 20 Stockwerke tief unter dem unterirdischen Stadtteil Heliopolis und war nur durch einen bewachten und gepanzerten Lift zugänglich - ein Arrangement, das der Feinjustierung der für die Patienten überlebenswichtigen Ambientalsysteme zugute kam, so die offizielle Lesart. Hinzu kam eine zweite, unausgesprochene Tatsache: Der unter-unterirdische Bau machte den Sicherheitskräften das Leben erheblich leichter.
    »Good evening, Sir!«, begrüßte ihn die Wache, als sich die Türen des Lifts in 50 Meter Tiefe öffneten, und deutete auf die Sicherheitsschleuse. »Please …«
    Rainer Hegen trat in die Schleuse. Er kannte den Vorgang, hatte ihn hundert und mehr Mal hinter sich gebracht. Er legte beide Hände auf die Sensorfläche für

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