Alien Earth - Phase 3
Ex-Alienisten-Anführerin, Alien-Feldherrin
Pro: hart im Nehmen, da Teilnahme an Partisanenkriegen in Osteuropa, Zynikerin, schwer bis gar nicht zu enttäuschen, mit Plänen der Seelenspringer vertraut wie kein anderer Mensch.
Kontra: Von Paul angeschossen, nicht mehr länger Herrin über ihren Körper, von Aliens für ihre Zwecke benutzt.
Ekin/(Blitz?)
Ex-Alien-Hunterin, Ex-Bewohnerin von Sigma V, Retterin der Menschheit
Pro: willensstark, hat Aufgabe klar vor Augen, erfahren wie kein zweiter lebender Mensch, pflichtbewusst.
Kontra: steckt im Körper eines Mädchens, möglicherweise von Resten der Mädchenseele (Blitz) behindert, auf sich allein gestellt wie kein anderer lebender Mensch.
Variante des beliebten Strategiespiels. Gepostet in AlienNet-Subsubprojekt »Alien Earth - Brot, Spiele und Trost in schweren Zeiten« am 16. November 2066 von User »Pasong, der echte Super-Alien, ehrlich!«
KAPITEL 3
Eine Fracht-Sarayong warf sie über der Nordsee ab.
Melvin klammerte sich an den Rücken von 59b, die Finger fest um die Seile gekrallt, die der Smartie als Reitgeschirr trug. Das Geschirr spannte um den tonnenschweren Leib des gen-modulierten Wesens, schlang sich um die vier Arme und die Flossen von 59b. Der Smartie war der Anführer und damit in diesem Augenblick der Letzte in der Schlange der GenMods, die sich gleich aus der Maschine stürzen würden. Melvin konnte den beiden Piloten - waren es Menschen oder Aliens? Auf jeden Fall verstanden sie zu schweigen und auf Distanz zu bleiben - über die Schulter auf die Displays und durch die Cockpitscheiben blicken. Die Sarayong flog beinahe 200 Stundenkilometer, aber Melvin kam es vor, als stände sie still.
Alles stand für Melvin still. Der Neurobeschleuniger sorgte dafür, den er geschluckt hatte, als die Maschine die Rauchund Staubwolke gequert hatte, die über dem größten Teil Schottlands hing. Für drei Stunden würde Melvin in einer erstarrten Welt leben; einer Welt, in der selbst der Schall Schwierigkeiten hatte, zu ihm aufzuschließen, und wenn er es tat, klangen die Geräusche merkwürdig dumpf und so fremd, dass es schwerfiel, sie mit realen Vorgängen in Zusammenhang zu bringen.
Die Frachtluke öffnete sich. Kalte, salzige Luft drang in das Flugzeug. Die Smarties brüllten auf und stürzten sich aus der Maschine.
»Bereit?«, brummte 59b unter ihm und setzte sich in Bewegung, noch bevor Melvin antworten konnte. Mit einem
langen Satz sprang der tonnenschwere Smartie auf die geöffnete Frachtluke der Sarayong, mit einem zweiten Satz schnellte er in den Himmel, als handele es sich dabei um ein Sprungbrett, und fiel dem Meer entgegen. Der Fall war nicht tief, doch er dauerte für Melvins neurobeschleunigte Sinne eine kleine Unendlichkeit.
Melvin sah dem Flugzeug nach, das sich mit dem Tempo und der Eleganz einer Schildkröte von ihnen entfernte. Er blickte nach Osten, wo eine dunkle Masse sich erhob, über die stecknadelgroße Lichter verstreut waren. Es war die britische Küste. Er sah hinunter zu der aufgewühlten See, die im Mondlicht glitzerte und so starr wirkte, als hätten die Aliens die Wellenkämme mit ihren Stasismaschinen für immer im Augenblick gefangen.
59b röhrte laut wie das Nebelhorn eines Schiffs, zog die Glieder ein und überschlug sich im Fallen. Melvin wurde nach vorn gerissen, dann nach unten, schließlich nach oben. Seine Finger gruben sich tief in die miteinander verschlungenen Seile, die dem Smartie einst als Schürfgeschirr gedient hatten. Sein Gesicht schlug gegen den speckigen Nacken des Wesens. Melvin roch Fisch und einen Hauch von nassem Hund. Es war der Geruch der selbst gemachten Schmiere, mit der sich die Smarties vor einem Überfall einrieben, um die verräterische Fluoreszenz ihrer Körper im Dunkeln zu verhindern.
Unter ihnen klatschten die ersten der drei Dutzend Smarties, die ihr Kommando bildeten, in die See. Bis kurz vor dem Aufprall grölten sie vor Übermut, überschlugen sich, überboten sich mit waghalsigen Figuren, die sie im Fallen beschrieben. Die Waffen und Munition, mit denen sie behangen waren, schienen sie nicht zu behindern.
Diese Smarties waren Melvins Kameraden. Sie waren Brüder, sie lebten in derselben Welt von Starre, eigener, ungezügelter Geschwindigkeit und unbegrenzter Möglichkeiten. Sie waren neurobeschleunigt wie er selbst, aber nicht durch eine Pille. Die Fähigkeit zum beschleunigten Leben war in ihnen
eingebaut. Es war ein Geschenk der amerikanisch-arabischen
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